Straubing Tigers beenden 2022 mit einem Sieg gegen den Meister

Freitag, 30. Dezember 2022
30.12.2022

Die Straubing Tigers besiegten im letzten Spiel des Kalenderjahres den amtierenden Deutschen Meister Eisbären Berlin knapp mit 4:3 nach Penaltyschießen.

Ausgangssituation

Auf dem Papier schien das Spiel gegen die Eisbären Berlin eine klare Angelegenheit für die Niederbayern zu sein: Straubing hatte sensationelle 21 Punkte mehr auf dem Konto als der amtierende Deutsche Meister und hatte auch beide Aufeinandertreffen in dieser Saison gewonnen. Berlin kommt in dieser Saison einfach nicht ins Rollen. Mit bereits 22 Niederlagen stecken die Hauptstädter als 13. der DEL im Tabellenkeller fest. Zuletzt setzte es für das Team von Trainer Serge Aubin erneut zwei Niederlagen gegen Ingolstadt und Bremerhaven. Doch die Eisbären verfügen natürlich dennoch über hohe Qualität im Kader, sodass die Tigers zum Jahresabschluss vor ausverkauftem Haus ein heißer Tanz erwartete – zumal auch Straubings Siegesserie gerissen ist. Nach acht Siegen aus neun Spielen seit November setzte es zuletzt drei Niederlagen hintereinander. Damit rutschte Straubing von Rang vier auf Rang sechs in der Tabelle ab.

Tigers-Trainer Tom Pokel musste auf Hunter Miska (verletzt), Adrian Klein (U20), Brandon Manning, Ian Scheid, Mark Zengerle (alle angeschlagen), Yannik Valenti und Yuma Grimm verzichten. Bei den Eisbären fehlten Rayan Bettahar, Manuel Wiederer, Eric Hördler, Kevin Handschuh, Korbinian Geibel, Marco Baßler, Bennet Roßmy, Norwin Panocha und Alexandre Grenier.

Spielverlauf

Gleich in der ersten Spielminute feuerte Taylor Leier einen Schuss auf das Eisbären-Tor ab. Dann allerdings passierte die folgenden Minuten nicht mehr viel. Beide Teams verteidigten konsequent und ließen kaum Chancen zu. Daran änderte auch das erste Powerplay in der zweiten Minute nichts, als Eisbären-Stürmer Yannick Veilleux wegen Beinstellens auf die Strafbank musste. Die Straubinger Powerplay-Formationen konnten keinen rechten Druck auf das Berliner Tor aufbauen und so verstrichen die zwei Minuten ohne Torschuss. Erst in der achten Minute kamen Giovanni Fiore, Peter Regin und Matthew White kurz hintereinander zu guten Gelegenheiten, aber Tigers-Goalie Florian Bugl konnte parieren. Die beste Chance bis dato hatte Frank Mauer, der bei einem Konter den Pass seines Teamkollegen Jan Nijenhuis knapp verpasste. Im Gegenzug prüfte Benedikt Kohl mit einem Schuss von der blauen Linie Eisbären-Torhüter Juho Markkanen. Die zweite Hälfte des Drittels hatte es dann in sich: Unmittelbar nach dem Powerbreak fiel der Berliner Führungstreffer. Matthew White passte von der Grundlinie auf Yannick Veilleux, der den Puck über die Linie drückte (14. Min.). Das Schiedsrichtergespann erkannte den Treffer nach Videobeweis an. Nur 34 Sekunden später glichen die Tigers aus. Auch diesmal musste der Videobeweis herhalten. Markkanen konnte den Schuss von Tim Brunnhuber nicht festhalten. Travis Turnbull war zur Stelle und schob zum 1:1 ein (15. Min.). Der Torjubel der Straubinger Fans war noch nicht verhallt, da klingelte es bereits wieder auf der anderen Seite. Marcel Noebels, Kevin Clark, Zachary Boychuk führten den Puck ungehindert ins Straubinger Drittel und Noebels war es dann, der frei vor Bugl abschließen konnte (15. Min.).

Garrett Festerling, Cody Lampl & Co. mussten im ersten Drittel zwei Gegentreffer hinnehmen.

Das zweite Drittel begann mit einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Veilleux und Cody Lampl, weswegen beide fünf Minuten zuschauen mussten. Im Anschluss konnte Markkanen die Schüsse von Trenton Bourque und Mario Zimmermann entschärfen. Beim Schuss von Travis Turnbull gab es dann aber nichts zu halten für den Eisbären-Goalie. Doch der Jubel der Tigers-Fans währte nur kurz, denn die Schiedsrichter hatten schon vor dem Schuss eine Strafe angezeigt. So blieb den Tigers nicht nur der Ausgleich versagt, Turnbull musste auch noch für zwei Minuten wegen Hakens in die Kühlbox (26. Min.). Die beste Chance dieses Überzahlspiels hatte Peter Regin, der aber aus kurzer Distanz an Bugl scheiterte. Unmittelbar vor dem zweiten Powerbreak leisteten sich die Eisbären einen Wechselfehler und mussten ein zweiminütiges Straubinger Powerplay wegen zu vielen Spielern auf dem Eis überstehen. Trotz guter Chancen u. a. von Stephan Daschner und Turnbull blieb es bei der Berliner Führung. Aber auch Bugl musste bei einem Konter von Frank Mauer sein ganzes Können aufbieten. Ab der 35. Minute durften sich die Tigers erneut im Powerplay versuchen. Eisbären-Kapitän Frank Hördler bekam wegen eines Stockschlags gegen Brunnhuber eine Strafe aufgebrummt. Das in den vergangenen Wochen so starke Straubing Powerplay wollte an diesem Abend jedoch nicht richtig funktionieren. Kaum war Berlin wieder komplett, konnten sie auch sogleich ihre Führung ausbauen. Die Tigers verloren in der Vorwärtsbewegung den Puck, Marcel Noebels passte auf den sträflich alleine gelassenen Kevin Clark, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (38. Min.). Aber nur Sekunden später brachte Jason Akeson mit seinem 100. Scorerpunkt die Tigers wieder heran (39. Min.). So gingen die Eisbären Berlin mit einer knappen, aber aufgrund der zahlreicheren Chancen auch verdienten 2:3-Führung ins letzte Drittel.

Jason Akeson bringt die Straubing Tigers auf 2:3 heran.

Ins letzte Drittel starteten die Eisbären mit einem Powerplay, da Joshua Samanski wegen Beinstellens in die Kühlbox musste. Abgesehen von einer guten Chance durch Giovanni Fiore, die von Bugl entschärft wurde, verstrichen die zwei Minuten folgenlos für die Tigers. Nach Ablauf der Strafe gaben die Niederbayern Gas und kamen in rascher Folge zu guten Gelegenheiten. Sowohl Jason Akeson als auch Mike Connolly brachten den Puck nicht im Berliner Tor unter. Besser machte es Sekunden später Joshua Samanski, der von Travis St. Denis wunderbar freigespielt worden war und gegen Markkanen cool vollstreckte (47. Min.). Straubing blieb auch in den folgenden Minuten dran. Marcel Brandt nahm das Berliner Tor mit drei Schüssen von der blauen Linie unter Beschuss und Travis St. Denis wurde gerade noch abgedrängt. In der 52. Minute musste Veilleux wegen Bandchecks auf die Strafbank. Die Riesenmöglichkeit zur erstmaligen Tigers-Führung hatte Garrett Festerling auf dem Schläger, der aber einen Schuss von Luke Adams haarscharf am Pfosten vorbeilenkte. Auch Leier verfehlte auf Zuspiel von Daschner nur knapp. 30 Sekunden vor Spielende kam nochmals Adam frei vor Markkanen zum Abschluss. Der Goalie lenkte den Puck aber über das Tor.

Travis St. Denis und Joshua Samanski bejubeln das 3:3.

Da auch in der Verlängerung keine Tore mehr fielen, musste das Penaltyschießen entscheiden. Auf Berliner Seite schossen Fiore und White vorbei, Noebels scheiterte an Bugl. Da auf Straubinger Seite JC Lipon verwandelte, konnten die Tigers zum Jahresende den Extrapunkt mitnehmen.

Ausblick

Im ersten Spiel des neuen Jahres treten die Straubing Tigers am Mittwoch auswärts gegen die Düsseldorfer EG an (04.01.2023, 19:30 Uhr, PSD Bank Dome, Düsseldorf). Kommenden Freitag steht ein Heimspiel gegen die Adler Mannheim an (06.01.2023, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am Sonntag darauf reisen die Straubing Tigers in den hohen Norden zu den Pinguins Bremerhaven (08.01.2023, 14:00 Uhr, Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz, Bremerhaven).

Ticketing

Tickets können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Außerdem können an den Stadionkassen ab 90 Minuten vor Spielbeginn Tickets für die Heimspiele der Straubing Tigers erworben werden.

Übertragung

Die Partien der DEL werden live bei MagentaSport übertragen, im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.

Straubing Tigers vs. Eisbären Berlin 4:3 n. P. (1:2, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0)

Tore: 0:1 (13:26) Yannick Veilleux (Lewis Zerter-Gossage, Frank Mauer, EQ); 1:1 (14:00) Travis Turnbull (Tim Brunnhuber, Sandro Schönberger, EQ); 1:2 (14:32) Marcel Noebels (Kevin Clark, Zachary Boychuk, EQ); 1:3 (37:42) Kevin Clark (Marcel Noebels, EQ); 2:3 (38:23) Jason Akeson (Michael Connolly, Joshua Samanski, EQ); 3:3 (45:37) Joshua Samanski (Travis St. Denis, Marcel Brandt, EQ), 4:3 (65:00) JC Lipon (SO).

Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Brandt, Daschner, Tuomie, Adam, Lipon – Bourque, Kohl, Leier, Samanski, St. Denis – Zimmermann, Lampl, Connolly, Festerling, Akeson – Eckl, Schönberger, Brunnhuber, Turnbull.

Eisbären Berlin: Markkanen (Ančička) – Ellis, Müller, Clark, Boychuk, Noebels – Mik, Melchiori, Pföderl, Regin, Fiore – Nowak, Hördler, Veilleux, Zerter-Gossage, White – Nijenhuis, Mauer, Heim.

Strafen: Straubing: 9 Minuten – Berlin: 13 Minuten

Zuschauer: 4.485 (ausverkauft)

Schiedsrichter: L. Kopitz / G. Schukies

Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm

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