Straubing Tigers bezwingen Spitzenreiter München mit 4:1

Freitag, 27. Januar 2023
27.01.2023

Die Straubing Tigers bauen ihre Heimbilanz aus und fahren gegen Spitzenreiter München mit einem 4:1 den 19. Sieg im 23. Heimspiel der Saison ein. Nach torlosem ersten Drittel stellten die Straubinger mit einem starken Mittelabschnitt die Weichen auf Sieg in einem Derby auf spielerisch hohem Niveau. Einer der Sieggaranten war der ein ums andere Mal stark parierende Hunter Miska.

Ausgangslage

In den bisher 60 DEL-Partien der beiden Mannschaften setzten sich die Straubing Tigers 24 Mal durch, 36 Mal hieß der Sieger am Ende EHC Red Bull München. Auch die beiden bisherigen Aufeinandertreffen in dieser Saison entschieden die Oberbayern jeweils knapp nach Verlängerung bzw. Penaltyschießen für sich.

Verletzungsbedingt mussten die Straubing Tigers weiter auf Yannik Valenti (Saison nach Unterkörperverletzung beendet) und Parker Tuomie (angeschlagen) verzichten. Brandon Manning fehlte ebenso wie Adrian Klein, Benedikt Kohl und Yuma Grimm, die als überzählige Akteure nicht in der Aufstellung der Niederbayern waren. Wieder mit dabei war dagegen Jason Akeson, zwischen den Pfosten setzten die Tigers erneut auf Hunter Miska.

Beim EHC Red Bull München fehlte nach wie vor der nach einem Dopingverdacht suspendierte Yannic Seidenberg. Aufgrund von Verletzung nicht mitwirken konnten Daryl Boyle, Ben Street und Veit Oswald, überzählig pausierten Sten Fischer und Nicolas Appendino.

Spiel

Man merkte den Straubing Tigers an, dass sie ihren Auftritt bei den Eisbären Berlin vergessen machen wollten: Von Beginn an suchten sie die Offensive und deckten Mathias Niederberger im Tor der Münchner mit Schüssen ein. Die vorerst beste Gelegenheit ergab sich dabei für Kapitän Sandro Schönberger, dessen Schuss Niederberger gerade noch ablenken konnte (3. Spielminute). Aber auch der Tabellenführer aus München hatte nach der Niederlage gegen Nürnberg etwas gut zu machen: Maximilian Kastner prüfte in der vierten Spielminute Hunter Miska aus kurzer Distanz, der Straubinger Goalie parierte jedoch ohne Probleme. Auch gegen Yasin Ehliz war er wenig später mit der Fanghand zur Stelle. Nach fünf Minuten waren insgesamt bereits elf Torschüsse zu verzeichnen. In der achten Minute startete Mike Connolly durch, kam aber knapp nicht an den für ihn angedachten Pass. In der Folge erspielten sich die Tigers eine optische Überlegenheit auf dem Eis, Zählbares sprang aber zunächst nicht heraus. JC Lipon brachte den Puck in der 14. Minute vor Niederberger nicht richtig unter Kontrolle und verpasste so eine gute Gelegenheit auf das 1:0, auf der Gegenseite hatte Miska etwas Glück gegen den Schuss von Ex-Tiger Andreas Eder. Vier Minuten vor Ende des Anfangsdrittels wackelte die Tigers-Abwehr, konnte aber mit vereinten Kräften die Situation bereinigen. Zweieinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause war Travis St. Denis durch und konnte nur mit unfairen Mitteln (Stockschlag) durch Eder am Torschuss gehindert werden. Im folgenden Powerplay setzten sich die Tigers gut im Drittel der Gäste fest und kurz vor Ablauf der Strafe gegen Eder wanderte mit Justin Schütz ein weiterer Münchner auf die Strafbank. Sekunden zuvor war dieser nach einem langen Pass aus der Verteidigung noch allein auf Miska zugelaufen, der aber wiederum Endstation war. Das Drittel endete damit torlos 0:0.

Travis St. Denis hatte eine von zahlreichen Chancen für die Tigers im ersten Drittel.

In den Mittelabschnitt starteten die Straubinger mit noch anderthalb Minuten Überzahl auf der Uhr. Doch auch dieses Powerplay war nicht von Erfolg gekrönt. Die Hausherren blieben am Drücker und in Minute 23 verfehlte Joshua Samanski das Tor nur knapp. In der 24. Minute war es dann doch soweit: Taylor Leier setzte sich sehenswert gegen die Münchner Hintermannschaft durch, zog vors Tor und tunnelte den Münchner Keeper. Straubing wollte nun mehr: Joshua Samanski und Tim Brunnhuber brachten kurz nacheinander Schüsse auf das gegnerische Tor, die aber kein größeres Problem für Niederberger darstellten. Hunter Miska war auf der anderen Seite wieder gefordert und klärte athletisch (27.). Daraufhin besann sich die Truppe von Tom Pokel wieder verstärkt darauf, aus einer gesicherten Defensive heraus zu agieren. Trotzdem lief Eder in der 30. Minute allein auf Miska zu – der Straubinger Keeper aber war längst zu Höchstform warmgelaufen und stoppte auch diesen Versuch. Im direkten Gegenzug verpasste Taylor Leier das 2:0 um Haaresbreite. Eine Minute später war es dann Luke Adam, der die Führung auf 2:0 ausbaute. Ian Scheid passte scharf in die Mitte und der Stürmer der Tigers stand goldrichtig, um den Puck ins Tor zu lenken (31.). Nur 44 Sekunden später kam München zum Anschlusstreffer: Justin Ortega bediente Benjamin Smith mustergültig mit der Rückhand und dieser ließ Miska mit einem trockenen Schuss unter die Querlatte keine Abwehrchance (31.). Straubings Coach Tom Pokel verpasste diese beiden Treffer, da er kurzzeitig behandelt werden musste, nachdem er sich nach einem Pucktreffer eine Platzwunde an der Stirn zugezogen hatte. Er konnte aber wenig später auf die Tigers-Bank zurückkehren. Erneut brenzlig wurde es, als Mike Connolly eine Strafe aufgebrummt bekam und die Straubinger zwei Minuten Unterzahl zu überstehen hatten (34.). Die Penaltykilling-Formationen der Tigers leisteten aber gute Arbeit und so kam man unbeschadet über diese Zeit. Kurz nach Ablauf der Strafe gegen Connolly brachte Patrick Hager einen gefährlichen Schuss aus der Drehung an, den Miska abwehren konnte (36.). JC Lipon verschaffte sich im Laufduell einen Vorsprung und fuhr einen Konter auf Niederberger. Sein erster Schuss konnte geblockt werden, Mike Connolly brachte den Puck aber erneut aufs Tor, der Abpraller kam zu Lipon und diesmal war der Keeper der Oberbayern geschlagen (37.). Tim Brunnhuber versuchte auf Vorlage von Jason Akeson das 4:1 nachzulegen, scheiterte jedoch. Unmittelbar vor der zweiten Pausensirene waren Hunter Miska und seine Vorderleute nochmals in der Defensive gefordert. Mit vereinten Kräften brachte man den Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine.

Taylor Leier bejubelt den Führungstreffer zum 1:0.

Auch ins Schlussdrittel starteten die Straubing Tigers mit viel Energie, blieben offensiv die tonangebende Mannschaft und kreierten alsbald die nächsten Torgelegenheiten. Jason Akesons Schuss aus halbrechter Position wehrte Niederberger ab (45.). Aber auch München blieb gefährlich: Frederik Tiffels schoss Miska an die Maske (46.). Nach dem Powerbreak kam München zu einer weiteren guten Chance durch Patrick Hager (49.), wiederum konnte sich Miska aber mit gutem Stellungsspiel auszeichnen. Knapp zehn Minuten vor Spielende bekam Straubing nach einer Strafzeit gegen Maximilian Kastner wegen Halten des Stockes zum dritten Mal an diesem Abend zu einer Powerplaysituation. Die Tigers fanden die Aufstellung jedoch nicht, im Gegenteil kamen die Münchner zu zwei guten Abschlüssen in Unterzahl. Mit Ablauf der Strafe setzten die Gäste zur Schlussoffensive an. Straubings Defensive war ein ums andere Mal gefordert, hielt dem Druck aber Stand. Münchens Trainer Don Jackson setzte knapp drei Minuten vor Spielende alles auf eine Karte und brachte nach einer Auszeit einen sechsten Feldspieler für seinen Torhüter. Doch das ging nach hinten los: Nach Puckeroberung im Verteidigungsdrittel der Tigers brachte Taylor Leier den Puck zum 4:1 im verwaisten Münchner Gehäuse unter (58.). 24 Sekunden vor Schluss zeigte der starke Hunter Miska eine weitere Glanzparade. Auch, dass mit Marcel Brandt ein weiterer Straubinger auf die Strafbank musste änderte nichts mehr am Ausgang der Partie.

Hunter Miska konnte sich mehrfach mit Glanzparaden auszeichnen und war einer der Sieggaranten.

Ausblick

Weiter geht es für die Straubing Tigers mit zwei Auswärtspartien: Am Sonntag trifft das Team von Tom Pokel auf Aufsteiger Löwen Frankfurt (29.01.2023, 19:00 Uhr, Eissporthalle, Frankfurt). Am darauffolgenden Donnerstag heißt der Gegner Nürnberg Ice Tigers (02.02.2023, 19:30 Uhr, ARENA NÜRNBERGER Versicherung, Nürnberg). Das nächste Heimspiel bestreiten die Niederbayern erst in zwei Wochen gegen die Adler aus Mannheim (12.02.2023, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).

Übertragung

Die Partien der Penny DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.

Ticketing

Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.

Straubing Tigers vs. EHC Red Bull München 4:1 (0:0, 3:1, 1:0)

Tore: 1:0 (23:48) Taylor Leier (Ian Scheid, EQ); 2:0 (30:05) Luke Adam (Ian Scheid, JC Lipon, EQ); 2:1 (30:49) Benjamin Smith (Austin Ortega, EQ); 3:1 (36:30) JC Lipon (Michael Connolly, Luke Adam, EQ); 4:1 (57:19) Taylor Leier (EQ-EN).

Straubing Tigers: Miska (Bugl) – Bourque, Scheid, Leier, Zengerle, St. Denis – Brandt, Daschner, Brunnhuber, Samanski, Akeson – Zimmermann, Lampl, Connolly, Adam, Lipon – Festerling, Schönberger, Turnbull, Eckl.

EHC Red Bull München: Niederberger (aus den Birken) – Blum, Szuber, Eder, Hager, Varejcka – McKiernan, Daubner, Ortega, Smith, Ehliz – Redmond, Abeltshauser, Parkes, DeSousa, Tiffels – Schütz, Kastner, Lutz.

Strafen: Straubing: 4 Minuten – München: 6 Minuten

Zuschauer: 4.485 (ausverkauft)

Schiedsrichter: R. Gofman / M. Rohatsch

Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing

Weitere Neuigkeiten

Mehr News

« »