Die Straubing Tigers taten sich gegen Tabellenschlusslicht Bietigheim anfangs schwer, übten sich aber in Geduld und setzten sich schlussendlich verdient mit 5:2 durch.
Ausgangslage
Bisher trafen die Straubing Tigers und die Bietigheim Steelers elf Mal in der DEL aufeinander. Dabei haben die Straubinger mit 6:5 Siegen bilanztechnisch leicht die Nase vorn. In den drei Spielen in dieser Saison behielten die Niederbayern zwei Mal die Oberhand.
Neben dem Langzeit-Verletzten Yannik Valenti (Saison nach Unterkörperverletzung beendet) fehlte den Straubing Tigers auch Mark Zengerle (Oberkörperverletzung). Hunter Miska, Stephan Daschner, Benedikt Kohl, Yuma Grimm und Bastian Eckl wurde von Tigers-Coach Tom Pokel eine Pause vergönnt. Auch Neuzugang Mark Alt kam noch nicht zum Einsatz. Marcel Brandt absolvierte sein 500. DEL-Spiel und wurde vor Spielbeginn entsprechend geehrt.
Der Bietigheimer Trainer Pekka Kangasalusta konnte verletzungsbedingt nicht auf Guillaume Naud, Max Prommersberger, Josh Atkinson und Sami Aittokallio zurückgreifen. Auch Michael Keränen, Loris Walter und Fabjon Kuqi waren nicht in der Aufstellung der Gastmannschaft.
Spiel
Bietigheim – de facto bereits abgestiegen – hatte nichts zu verlieren und startete dementsprechend munter nach vorne. Florian Bugl, der heute den Vorzug zwischen den Pfosten im Tigers-Gehäuse bekommen hatte, musste einige Male eingreifen, wurde aber vor keine größeren Herausforderungen gestellt. Straubing hatte dagegen anfangs Probleme im Spielaufbau und konnte offensiv kaum Chancen kreieren. In der zwölften Spielminute setzten sich die Tigers erstmals länger im Verteidigungsdrittel der Steelers fest, es gelang ihnen jedoch nicht, Kapital aus dieser Situation zu schlagen. Die Hausherren nahmen aber nun zusehends das Heft in die Hand. In der 14. Minute spielte Luke Adam einen Pass in den hohen Slot zu Jubilar Marcel Brandt, der nicht lange fackelte und abzog. Leicht abgefälscht von einem Gästespieler fand der Puck den Weg in die Maschen zum 1:0. Jason Akeson und JC Lipon hatten kurz darauf die Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen. Im Gegenzug ließen zunächst Max Renner und Sekunden später Elias Lindner, der freistehend vor Florian Bugl neben das Tor zielte, gute Chancen auf den Ausgleich aus. Der erste Spielabschnitt endete ohne weitere Tore.
Eine halbe Minute nach Wiederbeginn prüfte JC Lipon Gästetorwart Cody Brenner, der mit der Fanghand abwehren konnte. Auch die nächste Szene gehörte den Tigers: Nach einem Doppelpassversuch konnte Taylor Leier den Puck nicht mehr kontrolliert auf das Tor bringen. Augenblicke später war der Goalie der Steelers dann doch das zweite Mal geschlagen: Ian Scheid spielte Travis St. Dennis perfekt in der Mitte an und dieser ließ Cody Brenner keine Abwehrchance (25. Spielminute). Chris Wilkie schob den Straubinger Torschützen beim Abwehrversuch regelwidrig auf Brenner, sodass sich dieser verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte. Der 21-jährige Leon Doubrawa hütete fortan das Steelers-Tor. Die angezeigte Strafe gegen Wilkie entfiel wegen des Tores. Straubing wollte mehr und drückte auf das 3:0, aber nach einem Fehler in der Hintermannschaft der Tigers jubelten die Gäste. Evan Jasper visierte zunächst den Pfosten an, den Nachschuss verwertete Teemu Lepaus mit der Rückhand (32.). Die Niederbayern ließen sich dadurch nicht beirren und stellten in ihrem ersten Powerplay den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Taylor Leier nahm genau Maß und schoss den Puck unhaltbar über die Fanghand von Leon Doubrawa ins rechte obere Eck (36.). In der Folge kontrollierten die Hausherren das Geschehen, ohne aber zu weiteren größeren Abschlussmöglichkeiten zu kommen. Damit wechselten die Teams beim Spielstand von 3:1 zum zweiten Mal die Seiten.
Zu Beginn des Schlussdrittels kontrollierten die Tigers das Spiel und waren auch offensiv präsent. Doch die Bietigheimer konterten: Arvin Atwal spielte C.J. Stretch mit einem weiten Pass an die blaue Linie frei. Der Stürmer war ungedeckt und überwand Florian Bugl mit einem Schuss ins kurze Eck (44.). In Unterzahl (Travis St. Denis musste eine Strafe wegen Crosschecks absitzen) gelang den Straubingern das 4:2: Garrett Festerling leitete die Hartgummischeibe auf Mike Connolly weiter, der keinen Gegenspieler mehr zwischen sich und dem gegnerischen Torwart hatte und seinen Sololauf trocken vollendete (47.). Die Gäste aus dem Ellental steckten dennoch nicht auf. Nacheinander kamen Chris Wilkie und Chase Berger zu hervorragenden Einschussmöglichkeiten. Gegen den Erstgenannten rettete im letzten Moment ein Schläger eines Tigers-Verteidigers, der Schuss von Letzterem wurde vom Fanghandschuh von Florian Bugl am Tor vorbeigelenkt. Die endgültige Entscheidung fiel vier Minuten und 40 Sekunden vor Spielende: Travis St. Denis legte nach kurzer Körpertäuschung auf Joshua Samanski ab, der bei freier Schussbahn zum 5:2 traf. Damit war die Gegenwehr des Tabellenletzten gebrochen und die Straubinger verbuchten wichtige drei Zähler im Kampf um die direkte Playoff-Viertelfinalqualifikation.
Ausblick
Am kommenden Sonntag treten die Straubing Tigers auswärts bei den Iserlohn Roosters an (19.02.2023, 16:30 Uhr, Balver Zinn Arena, Iserlohn). Die Wild Wings aus Schwenningen geben am Aschermittwoch zum zweiten Mal in dieser Saison ihre Visitenkarte am Pulverturm ab (22.02.2023, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Zwei Tage darauf steht das zweite Auswärtsspiel bei den Augsburger Panthern auf dem Spielplan (24.02.2023, 19:30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion, Augsburg).
Übertragung
Die Partien der Penny DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. SC Bietigheim Steelers 5:2 (1:0, 2:1, 2:1)
Tore: 1:0 (13:59) Marcel Brandt (Luke Adam, JC Lipon, EQ); 2:0 (24:02) Travis St. Denis (Ian Scheid, Taylor Leier, EQ); 2:1 (31:14) Teemu Lepaus (Evan Jasper, EQ); 3:1 (35:21) Taylor Leier (Travis Turnbull, Travis St. Denis, PP1); 3:2 (43:58) C.J. Stretch (Arvin Atwal, EQ); 4:2 (46:50) Michael Connolly (Garrett Festerling, SH1); 5:2 (55:20) Joshua Samanski (Travis St. Denis, Taylor Leier, EQ).
Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Manning, Scheid, Connolly, Adam, Lipon – Brandt, Lampl, Schönberger, Festerling, Turnbull – Zimmermann, Bourque, Tuomie, Brunnhuber, Akeson – Klein, Leier, Samanski, St. Denis.
SC Bietigheim Steelers: Brenner (Doubrawa) – Atwal, Braun, Jasper, Berger, Lepaus – Maione, Flade, Preibisch, Stretch, Wilkie – Schule, Renner, Lindner, Kneisler, Zientek.
Strafen: Straubing: 2 Minuten – Bietigheim: 2 Minuten
Zuschauer: 3.688
Schiedsrichter: S. MacFarlane / M. Iwert
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing