4:3-Overtimesieg über Nürnberg zum Jahresabschluss

Samstag, 30. Dezember 2023
30.12.2023

Lange Zeit taten sich die Straubing Tigers schwer gegen die Nürnberg Ice Tigers. Nach einem 1:3-Rückstand kämpfte sich die Mannschaft von Tom Pokel aber zurück in die Partie und sicherte sich in der Verlängerung den Zusatzpunkt. Der nach langer Verletzungspause wieder genesene Parker Tuomie sorgte für die Entscheidung.

Ausgangslage

Zu ihrem letzten Punktspiel im Kalenderjahr 2023 hatten die Straubing Tigers die Nürnberg Ice Tigers zu Gast. Von den bisher 69 DEL-Begegnungen beider Teams konnten die Niederbayern lediglich 26 für sich entscheiden, 43 Mal behielten die Mittelfranken die Oberhand. Die Bilanz in dieser Saison ist mit 1:1 Siegen ausgeglichen, beim letzten Tiger-Duell Ende Oktober verbuchte die Mannschaft von Tom Pokel einen 7:4-Heimsieg.

Marcel Müller musste verletzungsbedingt weiter passen, Linus Brandl weilt weiterhin mit der U20-Nationalmannschaft bei der WM. Daneben standen Hunter Miska als überzähliger Kontingentspieler sowie Michael Clarke und Benedikt Kohl nicht im Aufgebot der Straubinger. Parker Tuomie gab dagegen zweieinhalb Monate nach seiner Unterkörperverletzung sein Comeback. Die Tigers starteten mit Florian Bugl im Tor in die Partie.

Bei den Nürnberg Ice Tigers konnten Julius Karrer, Dennis Lobach (beide Unterkörperverletzung) und Roman Kechter (U20-WM) nicht mitwirken. Auch Ludwig Byström nahm auf der Tribüne Platz. Das Gehäuse der Ice Tigers hütete Leon Hungerecker.

Spiel

Die Straubing Tigers erwischten einen Auftakt nach Maß, gleich der zweite Angriff war von Erfolg gekrönt: Bei angezeigter Strafe gegen Nürnberg bediente Tyler Sheehy den in der Mitte mitgelaufenen Mike Connolly mustergültig. Dieser ließ Leon Hungerecker aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit (1. Minute). Wenig später wurde eine Strafe wegen Beinstellens gegen die Tigers ausgesprochen. Josh Samanski hatte kaum auf der Strafbank Platz genommen, da kamen die Ice Tigers zum Ausgleich: Ryan Stoa verwertete die Ablage von Tim Fleischer per trockenem Schuss in den Winkel (3. Min.). Für JC Lipon eröffnete sich wenig später die Chance, wieder vorzulegen. Bei einem Zwei-auf-eins-Konter versprang ihm aber der Puck. In eigener Überzahl konnten die Straubinger ein druckvolles Powerplay aufziehen, schlugen aber kein Kapital aus den sich bietenden Möglichkeiten. Die beste Gelegenheit hatte Mike Connolly, der aber nur den Pfosten traf. Nach einem Scheibenverlust in der Straubinger Verteidigung ließ sich Evan Barratt nicht zweimal bitten, verlud Florian Bugl im Tor und brachte seine Farben mit 2:1 in Führung (12. Min.). Die Tigers leisteten sich auch in der Folge immer wieder Ungenauigkeiten im Spiel und so kamen die Nürnberger mehrfach mit Gegenstößen über wenige Stationen gefährlich vor das Straubinger Tor. So auch in der 16. Minute: Die Direktabnahme von Charlie Gerard konnte Bugl jedoch entschärfen. In ihrem zweiten Überzahlspiel gut zwei Minuten vor Drittelende präsentierten sich die Hausherren unkonzentriert und verpassten es so, Druck aufzubauen. Beim Spielstand von 1:2 wurden die Seiten zum ersten Mal gewechselt.

Gleich beim zweiten Angriff brachte Mike Connolly die Tigers Führung. Diese sollte aber nicht lange Bestand haben.

Dreieinhalb Minuten waren im Mittelabschnitt gespielt, da kamen unmittelbar nacheinander Matt Bradley, Justin Scott und Philip Samuelsson zu gefährlichen Abschlüssen. Hungerecker aber konnte den Puck rechtzeitig unter sich begraben. Die Tigers verstärkten ihre Angriffsbemühungen und gingen aggressiver in den Forecheck, fanden aber kein Mittel gegen die gut organisierte Defensive der Ice Tigers. Anders auf der Gegenseite: Mit direktem Passspiel hebelten die Mittelfranken die niederbayerische Abwehr aus, Charlie Gerard hatte das leere Tor vor sich und vollstreckte zum 3:1 (29. Min.). Justin Scott verfehlte nur wenig später aus vielversprechender Position knapp das Tor. Auch in der 32. Minute scheiterte Scott bei einem Konter an Hungerecker, Mike Connolly setzte drei Minuten danach den Puck mit der Rückhand neben das Tor und auch Parker Tuomie fand die Lücke nicht. Sechs Sekunden vor dem zweiten Pausentee konnten die Straubinger doch noch den Anschlusstreffer bejubeln, als Connolly in numerischer Überlegenheit den Puck scharf vors Tor spielte, wo ihm JC Lipon mit seinem Schläger die entscheidende Richtungsänderung gab und ihn so in die Maschen lenkte.

Im zweiten Drittel fanden die Straubing Tigers lange keinen Weg zum Torerfolg – bis JC Lipon spät im Powerplay doch noch für Jubel sorgte.

Wenige Sekunden nach Wiederbeginn scheiterte Lipon mit der Rückhand im Slot, wurde dabei aber regelwidrig gestört. Im folgenden Powerplay schafften die Gäubodenstädter den Ausgleich: Nach einem Schuss von Nick Mattinen fälschte Justin Scott vor dem Tor ab, Hungerecker verlor den Überblick, der Puck segelte in hohem Bogen über ihn und JC Lipon drückte ihn über die Linie (41. Min.). Das Momentum war nun endgültig auf Seiten der Niederbayern, die Angriff um Angriff fuhren und Hungerecker mit Schüssen eindeckten. In der 48. Minute liefen aber mit Charlie Gerard und Dane Fox gleich zwei Gegner allein auf Florian Bugl zu. Der Straubinger Goalie bewahrte sein Team mit einer Glanzparade vor dem erneuten Rückstand. Die nächste Chance gehörte Tyler Sheehy, der jedoch am kurzen Pfosten verpasste. Im weiteren Verlauf des Drittels drängten die Straubing Tigers auf die Entscheidung, die Nürnberg Ice Tigers standen jedoch dicht gestaffelt und ließen keine klaren Torgelegenheiten zu. Zwei Minuten vor Ende des Spiels musste Josh Samanski nach einem Stockschlag eine Strafe verbüßen und sein Team somit in Unterzahl agieren. Das niederbayerische Penaltykilling agierte allerdings kompromisslos und schaffte ein ums andere Mal die Befreiung.

JC Lipon gelingt im Powerplay der Ausgleichstreffer zum 3:3.

Und so musste die Verlängerung die Entscheidung über den Zusatzpunkt bringen. Nach einem regelwidrigen Bandencheck gegen Mike Connolly konnte Straubing mit vier gegen drei Powerplay spielen. Zunächst wirkte sich diese Überzahl aber nicht aus – bis sich Parker Tuomie ein Herz fasste, die Lücke in der Verteidigung fand und mit einem platzierten Handgelenkschuss das 4:3 erzielte.

Ausblick

Zu ihrem ersten Spiel im neuen Jahr erwarten die Straubing Tigers am kommenden Mittwoch die Augsburger Panther (03.01.2024, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am Freitag reisen die Niederbayern zur Düsseldorfer EG (05.01.2024, 19:30 Uhr, PSD Bank Dome, Düsseldorf). Am darauffolgenden Sonntag geben die Iserlohn Roosters zum zweiten Mal in dieser Saison ihre Visitenkarte am Pulverturm ab (07.01.2024, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).

Übertragung

Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.

Ticketing

Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.

Straubing Tigers vs. Nürnberg Ice Tigers 4:3 n.V. (1:2, 1:1, 1:0, 1:0)

Tore: 1:0 (00:59) Connolly M. (Sheehy T., Fonstad C., EQ); 1:1 (02:07) Stoa R. (Fleischer T., Schmölz D., PP1); 1:2 (11:15) Barratt E. (EQ); 1:3 (28:18) Gerard C. (Fox D., Leonhardt D., EQ); 2:3 (39:54) Lipon J. (Connolly M., Mattinen N., PP1); 3:3 (40:56) Lipon J. (Scott J., Bradley M., PP1); 4:3 (62:47) Tuomie P. (Mattinen N., PP1).

Straubing Tigers: Bugl (Lehner) – Samuelsson, Braun, Tuomie, Scott, Bradley – Klein, Daschner, Fonstad, Connolly, Sheehy – Brandt, Mattinen, Samanski, Zengerle, Lipon – Zimmermann, Schönberger, Brunnhuber, Lampl.

Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker (Treutle) – Scheid, Weber, Fleischer, Stoa, Schmölz – Shaw, Braun, Gerard, Leonhardt, Fox – Dougherty, Mass, Hede, Maier, Kislinger – Böttner, Ustorf, Barratt, Ribarik.

Strafen: Straubing: 6 Minuten – Nürnberg: 12 Minuten

Zuschauer: 5.635 (ausverkauft)

Schiedsrichter: C. Schadewaldt / L. Kopitz

Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing

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