In einem begeisternden Spiel setzten sich die Straubing Tigers am Freitagabend vor erneut ausverkauftem Haus verdient mit 6:2 gegen die Eisbären Berlin durch. Michael Clarke und Marcel Brandt waren jeweils zweimal erfolgreich.
Ausgangslage
Am Freitagabend traf der Tabellendritte Straubing Tigers im Spitzenspiel der DEL auf den Tabellenzweiten Eisbären Berlin. Die von Trainer Serge Aubin betreuten Hauptstädter gewannen im Dezember zehn von elf Spielen, mussten sich aber am vergangenen Wochenende gegen Schwenningen und Spitzenreiter Bremerhaven zweimal geschlagen geben. Die Tigers setzten sich mit 4:2 gegen Düsseldorf durch, verloren aber am Sonntag 2:4 gegen Schlusslicht Iserlohn. Die beiden Partien zwischen Straubing und Berlin in dieser Saison verliefen äußerst knapp. Am 13. Oktober behielten die Tigers im Penaltyschießen die Oberhand, zwei Wochen später mussten sie sich aber in der Verlängerung geschlagen geben. Beide Spiele fanden in Berlin statt.
Bis auf den Verletzten Marcel Müller stand Tigers-Headcoach Tom Pokel der komplette Kader zur Verfügung. Cody Lampl, Benedikt Kohl und Hunter Miska waren als überzählige Spieler nicht im Lineup. Das Tor der Straubinger hütete Florian Bugl.
Eisbären-Trainer Serge Aubin musste in der Aufstellung auf die erkrankten bzw. verletzten Marco Nowak, Lean Bergmann, Blaine Byron und Jaedon Descheneau verzichten. Auch Rayan Bettahar, Clemens Sager und Michael Bartuli standen nicht im Kader der Hauptstädter. Dafür gab der 17-jährige Verteidiger Rio Kaiser sein DEL-Debüt gab. Im Tor der Gegner erhielt Jake Hildebrand den Vorzug vor dem gebürtigen Straubinger Jonas Stettmer.
Spiel
Gleich in der ersten Minute verzeichneten beide Teams gute Chancen. Ty Ronning wurde bei seinem Alleingang von Florian Bugl im Tigers-Tor gestoppt. Auf der Gegenseite war Jake Hildebrand gegen Tyler Sheehy auf dem Posten. Auch in der Folge gingen beide Teams offensiv zu Werke und die Goalies konnten sich nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen. Weder Frederik Tiffels und Erik Mik noch auf der Gegenseite Mike Connolly und Matt Bradley brachten den Puck im Tor unter. Gleich nach dem ersten Powerbreak war es Tigers-Kapitän Sandro Schönberger, der mit seinem 100. Assist für die Tigers die Führung einleitete. Seinen Schuss konnte Hildebrand noch abwehren, aber Michael Clarke setzte energisch nach und drückte den Puck über die Linie (09:39). Doch der Torjubel war noch nicht verklungen, da erzielten die Eisbären auch schon den Ausgleich – 15 Sekunden nach dem Führungstreffer. Ronning und Jonas Müller hebelten mit schnellen Pässen die Straubinger Defensive aus und der gebürtige Deggendorfer Manuel Wiederer traf aus zentraler Position zum 1:1 (09:54). In der 14. Minute bekam Straubing das erste Powerplay zugesprochen. Yannick Veilleux musste nach einem Check gegen den Kopf gegen Schönberger mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen. Die Strafe saß der 17-jährige Debütant Rio Kaiser ab. Der Tigers-Kapitän musste zur Behandlung in die Kabine, war aber ab dem zweiten Drittel wieder mit dabei. Die Straubinger kamen in Überzahl nur zu wenigen Abschlüssen, u. a. durch Braun, Scott, Tuomie und Connolly, die sie nicht in Zählbares ummünzen konnten. Kaum war die Strafe abgelaufen, konnte Marcel Brandt Ty Ronning bei dessen Alleingang nur unfair stoppen. Den fälligen Penalty verwandelte der Gefoulte zur 1:2-Führung (19:52). Mit diesem Zwischenergebnis ging es auch in die erste Drittelpause.
In der 24. Minute gelang Marcel Brandt der Ausgleich. Mike Connolly und Josh Samanski erkämpften an der Bande den Puck und spielten den zentral freistehenden Brandt an, der Hildebrand mit einem satten Schuss in den Winkel überwand (23:29). In den Folgeminuten ging Berlin recht rustikal zu Werke und versuchte den Straubingern den Schneid abzukaufen. Weitere Strafen wurden zum Ärger der Tigers-Fans aber zunächst nicht ausgesprochen. In der 28. Minute musste Ellis Morgan dann nach einem Stockschlag gegen Cole Fonstad in die Kühlbox – und diesmal waren die Niederbayern in Überzahl erfolgreich. Marcel Brandt hämmerte den Puck auf Zuspiel von Mark Zengerle von der blauen Linie zum 3:2 in die Maschen (28:23). Beide Teams kamen in den Folgeminuten zu weiteren guten Gelegenheiten. Die beste auf Straubinger Seite hatte Mario Zimmermann, dessen Schuss aber von einem Berliner Verteidiger geblockt wurde. Auf der anderen Seite der Eisfläche klärte Florian Bugl spektakulär im Spagat gegen Eric Hördler. Beim Nachschuss von Patrice Cormier rettete Brandt für seinen Goalie. So ging es mit einer knappen 3:2-Führung aus Tigers-Sicht in die zweite Pause.
Im letzten Drittel tankte sich zunächst Frederik Tiffels durch, wurde aber vom starken Bugl gestoppt. Im direkten Gegenzug überraschte Mike Connolly den Eisbären-Goalie mit einem schlitzohrigen Schuss von der Grundlinie, der von Hildebrands Arm ins Tor abgelenkt wurde (43:41). In der 46. Minute kamen die Berliner nach Beinstellen von Matt Bradley zu ihrem ersten Powerplay. Für Torgefahr sorgten stattdessen Fonstad und Scott, die aber bei ihrem ersten Versuch nicht an Hildebrand vorbeikamen. Vor Ablauf der Strafzeit bekamen beide eine zweite Chance. Justin Braun knöpfte einem Eisbären-Stürmer in der Vorwärtsbewegung den Puck ab und schickte Fonstad und Scott auf die Reise. Scott täuschte einen Pass an, vollstreckte aber dann selbst zum umjubelten 5:2 in Unterzahl (47:32). Kaum waren die Tigers wieder komplett, stellte Michael Clarke endgültig die Weichen auf Sieg. Nach perfektem Querpass von Schönberger gelang Clarke sein zweiter Treffer am heutigen Abend (49:11). In der 53. Minute erzielte Philip Samuelsson sogar das siebte Tor für die Tigers, das aber von den Schiedsrichtern nach Videobeweis wegen Torhüterbehinderung zurückgenommen wurde. So blieb es nach einem spannenden Spiel beim verdienten 6:2-Sieg der Tigers. Nach Spielschluss bekam Scott nach einer Reiberei mit Berlins Wiederer noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe aufgebrummt.
Ausblick
Am Sonntag treten die Straubing Tigers auswärts bei den Grizzlys Wolfsburg (14.01.2024, 19:00 Uhr, Eis Arena Wolfsburg, Wolfsburg) an. Am kommenden Wochenende spielen die Niederbayern zunächst bei den Löwen Frankfurt (19.01.2024, 19:30 Uhr, Eissporthalle Frankfurt, Frankfurt). Anschließend steht am heimischen Pulverturm das Derby gegen die Augsburger Panther (21.01.2024, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) auf dem Programm.
Übertragung
Die Partien der Penny DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Eisbären Berlin 6:2 (1:2, 2:0, 3:0)
Tore: 1:0 (09:39) Clarke M. (Schönberger S., Zengerle M., EQ); 1:1 (09:54) Wiederer M. (Ronning T., Müller J., EQ); 1:2 (19:52) Ronning T. (PEN-S); 2:2 (23:29) Brandt M. (Connolly M., Samanski J., EQ); 3:2 (28:23) Brandt M. (Zengerle M., Samuelsson P., PP1); 4:2 (43:41) Connolly M. (EQ); 5:2 (47:32) Scott J. (Braun J., SH1); 6:2 (49:11) Clarke M. (Schönberger S., Brandt M., EQ).
Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Samuelsson, Braun, Connolly, Samanski, Sheehy – Brandt, Mattinen, Schönberger, Brunnhuber, Clarke – Zimmermann, Daschner, Tuomie, Zengerle, Bradley – Klein, Fonstad, Scott, Lipon
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Ellis, Geibel, Pföderl, Boychuk, Tiffels – Wissmann, Müller, Ronning, Wiederer, Noebels – Finkelstein, Melchiori, Eder, Cormier, Veilleux – Kaiser, Mik, Hordler, Heim
Strafen: Straubing: 12 Minuten – Berlin: 27 Minuten
Zuschauer: 5.635 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Marian Rohatsch / Lasse Kopitz
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing