CHL: Straubing bezwingt auch Skellefteå

Sonntag, 8. September 2024
8.09.2024

In einer hochklassigen, temporeichen Partie setzten sich die Straubing Tigers mit 3:2 nach Penaltyschießen gegen den schwedischen Vertreter Skellefteå AIK durch. Dabei gelang es den Tigers, einen 0:2-Rückstand zu egalisieren. Im Shootout traf JC Lipon zweimal.

Ausgangslage

Am ersten Spieltag der Champions Hockey League (CHL) hatten sich die Straubing Tigers am Freitagabend mit 3:0 gegen den dänischen Meister Sønderjysk Elitesport aus Vojens durchgesetzt, während der heutige Gegner Skellefteå AIK dank eines späten Treffers mit 4:3 beim österreichischen Meister Red Bull Salzburg gewann.

Headcoach Tom Pokel konnte bei der Aufstellung aus dem Vollen schöpfen. Marcel Müller wurde nach seiner langwierigen Verletzung aus der letzten Spielzeit weiter geschont, auch Nicolas Geitner sowie die Youngster Linus Brandl, Tobias Schwarz und Simon Seidl kamen nicht zum Einsatz. Im Tor der Niederbayern startete diesmal Florian Bugl.

Beim amtierenden schwedischen Meister und letztjährigen CHL-Finalisten Skellefteå fehlten Linus Söderström, Måns Forsfjäll, Frans Haara, Axel Sandin-Pellikka, Rickard Hugg, Jonathan Johnson, Oscar Lindberg, Linus Lindström und Oscar Möller im Lineup. Im Tor der Gäste bekam Alexander Hellnemo den Vorzug vor Gustaf Lindvall.

Spiel

Von Beginn an entwickelte sich ein temporeiches Spiel, in dem die Straubing Tigers zunächst mehr für die Offensive taten, während Skellefteå mit schnellen Gegenstößen den Weg zum Erfolg suchte. Die erste richtig gefährliche Aktion gehörte den Niederbayern, die einen Zwei-auf-eins-Konter über Mike Connolly fuhren. Connolly bediente den im Slot lauernden JC Lipon – dieser verfehlte das Tor aber knapp (4. Spielminute). Vor den Augen von Ex-Tigerkapitän Sandro Schönberger, der im Fanblock unter den Zuschauern war, blieben die Straubinger am Drücker und verbuchten in Person von Josh Samanski ihre nächste Abschlussgelegenheit. Auf der Gegenseite kamen die Gäste aus Schweden durch Marcus Eriksson zu ihrem ersten Torschuss, der aber von Florian Bugl entschärft wurde. Justin Scott ließ die nächste Chance für die Tigers liegen. In der folgenden Szene präsentierte sich Skellefteå abgezockt: Nachdem sich die Hintermannschaft der Hausherren einen Puckverlust hinter dem Tor geleistet hatte, feuerte Rasmus Bergqvist den Puck auf das Tor, den Zeb Forsfjäll schließlich mit seinem Schlittschuh über die Torlinie beförderte (9‘). Nach Studium des Videobeweises gab das Schiedsrichtergespann den Treffer – 0:1. Das erste Powerplay konnten die Straubinger nicht nutzen. Auch in ihrem zweiten Überzahlspiel wenig später brauchten die Tigers lange, um in Aufstellung zu kommen; letztlich blieb es bei zwei Schüssen aufs Tor, die Alexander Hellnemo parierte. 105 Sekunden vor Drittelende musste Mario Zimmermann nach einem Beinstellen für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Skellefteå AIK ließ den Puck gut durch die Powerplay-Formation laufen und Bugl musste gegen Marcus Eriksson eine Glanzparade auspacken, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern. Valter Lindberg und Michael Brandsegg-Nygård hatten kurz vor der Pausensirene ebenfalls das 2:0 auf dem Schläger, Bugl konnte seinen Kasten aber mit Geschick und etwas Glück sauber halten.

Für den ersten, kleineren Höhepunkt im zweiten Durchgang sorgte Stephan Daschner mit einem Schuss ans Außennetz (24.‘). In der Folge waren die Gastgeber um den Ausgleichstreffer bemüht, fanden aber kaum ein Durchkommen gegen Skellefteås gut organisierte Defensive. Auf der anderen Seite musste Bugl bei zwei Schlagschüssen aus der Distanz durch Oskar Nilsson eingreifen. Dann durften die Tiger erneut mit einem Mann mehr agieren, aber auch diesmal sprang nichts Zählbares dabei heraus. Wieder komplett lief Andreas Johnsson von der Strafbank kommend auf und davon und überwand Bugl auf der Stockhandseite zum 2:0 (30.). Und dann durfte auch der heimische Anhang endlich zum ersten Mal jubeln: Nach einem Zuspiel von Marcel Brandt konnte Adrian Klein vor dem schwedischen Goalie kreuzen, verzögerte unbedrängt und hob die Scheibe in den Giebel (33.‘). Knapp drei Minuten später bot sich Alex Green und Michael Clarke bei einem Breakaway die Chance auf den Ausgleich. Green nahm den Schuss selbst, konnte aber Hellnemo nicht überwinden. Knapp zwei Minuten vor der zweiten Pausensirene entstand eine unübersichtliche Situation vor dem schwedischen Gehäuse, allein Hellnemo behielt den Überblick und sicherte sich die Scheibe. So ging es beim Spielstand von 1:2 zum zweiten Mal in die Kabinen.

Nach zwei gespielten Minuten im Schlussabschnitt hatten die Fans den Jubelschrei schon auf den Lippen, als Cole Fonstad frei vor dem Tor an den Puck kam und umgehend abzog. Sein Schuss fand aber nur den Weg an den Innenpfosten. Nach einem Stockcheck gegen Leonhardt musste Bergqvist auf die Sünderbank. Die beste Chance bot sich hier für Brandt, der in unnachahmlicher Manier einen harten Schlagschuss auf das Tor feuerte, Hellnemo war allerdings zur Stelle. Straubing forcierte seine Angriffsbemühungen, musste aber hinten weiter auf der Hut sein, denn die Spieler von Skellefteå tauchten mit ihrem schnellen Umschaltspiel immer wieder gefährlich vor Bugl auf. Wegen eines überharten Bandenchecks mit Anlauf gegen den Kopf von Zimmermann wurde Lukas Vesterlund mit einer fünfminütigen großen Strafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt. Die Straubing Tigers starteten nun Angriff um Angriff – und belohnten sich schließlich mit dem Ausgleichstreffer: Philip Samuelsson verfehlte mit seinem Blueliner das Gehäuse noch knapp, der Puck sprang aber von der Bande zurück auf die Kelle von Justin Scott, der auf Fonstad weiterleitete. Dieser hatte das leere Tor vor sich und musste nur noch einschieben (53.‘). Weiterhin im Powerplay hatte Connolly sogar die Möglichkeit auf den Führungstreffer, brachte die Hartgummischeibe jedoch nicht an Hellnemo vorbei. Die Gäubodenstädter waren in der Folge dem Führungstreffer näher, es blieb aber beim 2:2. Damit ging die Partie in die Verlängerung.

Cole Fonstad sorgte in der Overtime mit einem schönen Solo für einen ersten Akzent. Dann musste Max Lindholm wegen Beinstellens für zwei Minuten von draußen zuschauen. In dieser Phase kamen die Tigers durch Green, Travis St. Denis und Brandt zu vielversprechenden Abschlüssen – allein der Siegtreffer wollte nicht fallen. Somit musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen.

Im Durchgang der ersten fünf Schützen waren für Straubing JC Lipon und für Skellefteå Zeb Forsfjäll erfolgreich. Zur zweiten Runde trat Forsfjäll erneut an, diesmal parierte Bugl seinen Versuch. Auf Seiten der Straubinger tunnelte Lipon Hellnemo und sorgte so für den Zusatzpunkt für sein Team.

Ausblick

Am dritten Spieltag der Champions Hockey League reisen die Straubing Tigers kommenden Freitag zum Schweizer Meister ZSC Lions nach Zürich (13.09.2024, 19:45 Uhr, Swiss Life Arena, Zürich) und empfangen am Sonntag den tschechischen Vizemeister HC Dynamo Pardubice zu ihrem vierten CHL-Spiel (15.09.2024, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am darauffolgenden Freitag starten die Tigers mit dem Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG in die neue PENNY DEL-Saison (20.09.2024, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).

Übertragung

Die Partien der Champions Hockey League werden live bei Sportdeutschland.tv übertragen, zusätzlich überträgt MagentaSport ausgewählte Spiele (wie auch die Partie Straubing Tigers gegen den HC Dynamo Pardubice am 15.09.). MagentaSport strahlt auch alle Partien der PENNY DEL live aus. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.

Ticketing

Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.

Straubing Tigers vs. Skellefteå AIK 3:2 n.P. (0:1, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0)

Tore: 0:1 (08:12) Forsfjäll Z. (EQ); 0:2 (29:18) Johnsson A. ((Nilsson O., EQ); 1:2 (32:33) Klein A. (Leonhardt D., Brandt M., PP1); 2:2 (52:58) Fonstad C. (Scott J., Samuelsson P., PP1); 3:2 (65:00) Lipon JC (PSG).

Straubing Tigers: Bugl (McIntyre, Seidel) – Braun, Brandt, Connolly, Samanski, Lipon – Klein, Zimmermann, Hede, Leonhardt, Fleischer – Samuelsson, Green, Fonstad, Scott, McKenzie – Daschner, Leier, Brunnhuber, St. Denis.

Skellefteå AIK: Hellnemo (Lindvall) – Pudas, Johansson, Davidsson, Lindberg, Johnsson – Sundqvist, Lundberg, Eriksson, Lindholm, Lindholm – Nilsson, Bergqvist, Brandsegg-Nygård, Forsfjall, Vuollet – Heikkinen, Dzierkals, Vesterlund.

Strafen: Straubing: 10 Minuten – Skellefteå: 43 Minuten

Zuschauer: 3.315

Schiedsrichter: A. Schrader / S. Janssen

Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing

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