Die Serie lebt: Vor ausverkauftem Haus besiegten die Straubing Tigers die Steelers aus Bietigheim knapp mit 2:1 und feierten damit den zehnten Heimsieg in Folge. Alle drei Tore fielen dabei im Mitteldrittel: Zunächst ging Bietigheim in Führung, doch Straubing drehte die Partie per Doppelschlag.
Ausgangslage
In der DEL gab es bislang zehn Aufeinandertreffen zwischen Straubing und Bietigheim, von denen jedes Team je fünf für sich entscheiden konnte. Das letzte Spiel gegen die Steelers Mitte Oktober verloren die Tigers mit 1:4. Trent Bourque war am Dienstagabend immer noch angeschlagen und konnte somit erneut nicht mitwirken. Auch Hunter Miska und Taylor Leier mussten passen. Adrian Klein weilt bei der U20-Nationalmannschaft. Außerdem standen Yannik Valenti, Benedikt Kohl und Yuma Grimm nicht im Lineup der Straubing Tigers. Bei den Steelers aus Bietigheim fehlten Loris Walter, Jimmy Martinovic, Josh Atkinson und Chris Wilkie.
Spiel
Nach dem Live-Auftritt von Hannes Ringlstetter mit seiner neu komponierten Tigers-Hymne „Die Macht vom Pulverturm“ waren die Tigers von Anfang an gewillt, den Songtext mit ihrem Spiel zu untermauern. Die Abteilung Offensive nahm das von Sami Aittokallio gehütete Steelers-Tor ordentlich unter Beschuss. Auch im ersten Powerplay, als Daniel Weiß zwei Minuten wegen unnötiger Härte verbüßen musste, lief die Scheibe gut durch Straubings Formation und auch gute Abschlussmöglichkeiten ergaben sich – die beste davon hatte Mike Connolly, der nach einem Schuss von Jason Akeson den Rebound aber nicht unter Kontrolle bringen konnte. Allein ein Tor wollte nicht fallen. Bietigheim kam in der Anfangsphase kaum zu Entlastungsangriffen. Immer wieder kamen die Straubinger gefährlich vors Tor – aber immer wieder fehlte das letzte Quäntchen. In der 15. Minute setzten sich die Steelers erstmals in Straubings Verteidigungszone fest – doch Florian Bugl war gegen den Schuss von Michael Keränen auf dem Posten. Luke Adam lief in der 16. Minute allein auf Aittokallio zu, brachte den Puck aber nicht am Bietigheimer Schlussmann vorbei. Auch über anderthalb Minuten Fünf-gegen-Drei-Überzahl konnten die Tigers nicht nutzen. In der letzten Spielminute des ersten Abschnitts kam Bietigheim in Person von C.J. Stretch zu einer weiteren guten Chance. Aber auch hier war bei Florian Bugl Endstation und so ging es torlos in die erste Drittelpause. Das Schussverhältnis von 32:4 spiegelte die Straubinger Überlegenheit deutlich wider.
Zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Straubing Tigers die erste Unterzahlsituation zu überstehen, nachdem JC Lipon wegen Stockchecks auf die Strafbank wanderte. Dies meisterten die Niederbayern aber unbeschadet. Von der Strafbank zurück wurde JC Lipon mit einem Querpass von Marcel Brandt bedient, der Straubinger Stürmer scheiterte jedoch an Sami Aittokallio (24.). Nur Augenblicke später legte Brandon Manning für Mark Zengerle auf, aber dieser verpasste knapp. Richtig brenzlig wurde es nach einem Puckverlust hinter dem eigenen Tor. Florian Bugl parierte glänzend gegen Teemu Lepaus und hielt auch dessen Nachschuss. Glück hatten die Straubinger, als C.J Stretch am leeren Tor vorbeizielte – Bugl war da nach dem vorhergehenden Schuss von Lepaus noch in die andere Torwartecke unterwegs (28.). JC Lipon musste erneut in die Kühlbox und nun passierte, was sich in den Minuten zuvor schon abzeichnete: In Überzahl gingen die Steelers durch Daniel Weiß mit 0:1 in Führung (29.). Bugl konnte dabei den Schuss von Constantin Braun nur seitlich abwehren, Guillaume Naud brachte die Scheibe von hinter dem Tor erneut in den Slot zu Weiß, der mit dem Torerfolg abschloss. Luke Adam hatte in der 33. Spielminute den Ausgleich auf dem Schläger, als er die Hintermannschaft der Schwaben austanzte. Aber im Abschluss fehlte die letzte Präzision. Auch der Schuss von Mike Connolly fand nicht den Weg ins Tor (34.) und kurz darauf verpasste erneut Luke Adam. Travis St. Denis war der nächste, der den Bann zu brechen versuchte (36.). Er konnte nur mit unfairen Mitteln gehindert werden und so durften sich die Tigers in den folgenden beiden Minuten wieder im Powerplay üben. Was aber aufs Tor kam, hielt Aittokallio, den Rest verteidigten seine Vorderleute konsequent – bis vier Sekunden vor Ablauf der Strafzeit. Da durften die Tigers endlich das erste Mal jubeln und erzielten ihr hochverdientes erstes Tor. Parker Tuomie brachte den Puck ins Angriffsdrittel, passte auf Mark Zengerle, der wiederum sofort auf Travis Turnbull weiterleitete. Turnbull nahm den Kopf hoch, zielte – und traf aus spitzem Winkel über die rechte Schulter des Bietigheimer Goalies. Nur 20 Sekunden später zappelte die Scheibe erneut im Netz: Mike Connolly luchste den Bietigheimern in der Vorwärtsbewegung den Puck ab und setzte seinen kongenialen Partner Jason Akeson in Szene. Der ließ sich diese Chance nicht entgehen und brachte die Tigers mit 2:1 in Führung. Mit diesem Doppelschlag war der Spielstand gedreht.
Bei numerischer Überlegenheit hatte Travis Turnbull die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen, schoss aber über das Tor (42.). Mike Connolly hatte im selben Powerplay die nächste Großchance, doch Bietigheims Goalie brachte seinen Körper rechtzeitig dazwischen. Auf der Gegenseite entschärfte Florian Bugl einen Schuss von C.J. Stretch, der sich durchgetankt und aufs Tor gezogen hatte. Travis St. Denis prüfte in der 40. Spielminute Aittokallio aufs Neue. Den Schuss konnte dieser zwar nicht festhalten, packte aber im Nachfassen rechtzeitig zu. Auch in der Folge waren die Hausherren deutlich die tonangebende Mannschaft, konnten aber kein weiteres Kapital aus der drückenden Überlegenheit schlagen. Ein ums andere Mal ging ein Raunen durch das ausverkaufte Eisstadion am Pulverturm ob der ausgelassenen Möglichkeiten. Das hätte sich in der 53. Minute beinahe gerächt, aber Bugl klärte gegen Fabjon Kuqi im letzten Augenblick. Bietigheim besann sich in der Folge auf die Offensive, was den Tigers Kontermöglichkeiten eröffnete. Es spitzte sich alles auf die beiden Schlussminuten zu. Anderthalb Minuten vor Schluss nahm Bietigheim Auszeit und zog den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers. Bietigheim setzte sich nun auch vorne fest, aber die Defensive der Tigers hielt. Mit vereinten Kräften brachte man den knappen Vorsprung über die Zeit.
Ausblick
Schlag auf Schlag geht es für die Straubing Tigers weiter: Bereits am Freitag trifft man auswärts auf die Adler aus Mannheim (23.12.2022, 19:30 Uhr, SAP Arena, Mannheim). Am zweiten Weihnachtsfeiertag empfängt Straubing die Iserlohn Roosters (26.12.2022, 14:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Und nur zwei Tage später steht das Auswärtsspiel bei den Kölner Haien an (28.12.2022, 19:30 Uhr, LANXESS arena, Köln).
Übertragung
Die Partien der Penny DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. SC Bietigheim Steelers 2:1 (0:0, 2:1, 0:0)
Tore: 0:1 (29:16) Daniel Weiß (Guillaume Naud, Constantin Braun, PP1); 1:1 (37:55) Travis Turnbull (Mark Zengerle, Parker Tuomie, PP1); 2:1 (38:15) Jason Akeson (Michael Connolly, EQ).
Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Manning, Lampl, Tuomie, Adam, Lipon – Scheid, Daschner, Samanski, Zengerle, St. Denis – Zimmermann, Brandt, Connolly, Festerling, Akeson – Eckl, Schönberger, Brunnhuber, Turnbull.
SC Bietigheim Steelers: Aittokallio (Brenner) – Renner, Braun, Keranen, Berger, Naud – Prommersberger, Schule, Lepaus, Stretch, Jasper – Flade, Maione, Preibisch, Weiß, Zientek – Kuqi, Kneisler, Lindner.
Strafen: Straubing: 4 Minuten – Bietigheim: 10 Minuten
Zuschauer: 4.480 (ausverkauft)
Schiedsrichter: M. Rohatsch / E. Odins
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing