Die Straubing Tigers gewannen ihr Heimspiel gegen die Wild Wings Schwenningen am Abend von Halloween mit 4:1, brauchten dabei aber lange, um dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Mit drei Treffern im Schlussabschnitt sicherten sich die Niederbayern dann aber den Sieg.
Ausgangslage
In bislang 49 DEL-Begegnungen zwischen den Straubing Tigers und den Schwenninger Wild Wings konnten die Gäubodenstädter 26 Mal den Sieg für sich verbuchen. Beim ersten Spiel in dieser Saison waren die Tigers mit 3:4 in Schwenningen unterlegen.
Personell mussten die Straubing Tigers weiter auf den noch für dieses Spiel gesperrten Cody Lampl sowie die verletzten JC Lipon (im Aufbautraining), Marcel Brandt (Oberkörperverletzung) und Parker Tuomie (Unterkörperverletzung) verzichten. Das Tigers-Gehäuse hütete Florian Bugl. Linus Brandl bestritt sein erstes DEL-Heimspiel im Eisstadion am Pulverturm.
Bei den Schwenninger Wild Wings fehlten verletzungsbedingt Filip Reisnecker, Sebastian Uvira, Johannes Huß und Thomas Larkin. Im Tor der Gäste stand Cody Brenner.
Spiel
Vor der Partie wurde eine Schweigeminute für den am Samstag bei einem Eishockeyspiel tödlich verunglückten Ex-Augsburger Adam Johnson abgehalten. Die erste Chance des Spiels verbuchten die Wild Wings durch einen Schuss von Alexander Karachun. Florian Bugl im Tor der Tigers war aber zur Stelle. Als Straubing nach einer Strafe gegen Mike Connolly in Unterzahl agieren musste, prüfte Max Görtz den Straubinger Goalie erneut. Und auch in der Folge waren zunächst die Gäste, die die Straubinger Hintermannschaft mit ihrem schnellem Umschaltspiel vor arge Probleme stellten, am Drücker. Mit etwas Glück überstanden die Hausherren die Unterzahl. Es dauerte bis zur fünften Spielminute, ehe sich die Tigers aus der Umklammerung befreien konnten – dies aber gleich mit einer Großchance, denn nach einem Schuss von Josh Samanski war Cody Brenner bereits geschlagen. William Weber kratzte den Puck aber gerade noch von der Linie. Nun nahmen die Niederbayern das Heft in die Hand. Nacheinander scheiterten Mario Zimmermann und im Nachschuss Sandro Schönberger an Brenner (10. Spielminute). Aus zentraler Position fand Akadiusz Dziambor in Florian Bugl seinen Meister (14.). Auf der Gegenseite konnte Brenner einen Schuss von Samanski nicht festhalten, der Tigers-Stürmer brachte den Rebound aber nicht im Tor unter (15.). Dreieinhalb Minuten vor Ende des ersten Drittels musste Brenner gegen Justin Braun eingreifen und konnte den Puck im Nachfassen sichern. Nach einem Fehler in der Straubinger Defensive brannte es lichterloh vor Florian Bugl, der einen Schuss von Daniel Pfaffengut sicherte, indem er sich mit dem Rücken auf die Hartgummischeibe warf (18.). In der 19. Minute brachte Cole Fonstad den Puck aufs gegnerische Tor, sein Schuss war allerdings nicht platziert genug. So ging es beim Spielstand von 0:0 zum ersten Seitenwechsel.
Das zweite Drittel begann denkbar ungünstig für die Straubing Tigers: Ein Schuss von Alex Trivellato wurde dermaßen unglücklich von einem eigenen Mitspieler abgefälscht, dass Florian Bugl keine Abwehrchance mehr hatte und den Puck zum 0:1 passieren lassen musste (21.). Auch in den folgenden Minuten war das Momentum eher auf Schwenninger Seite. Erst in der 27. Minute verbuchten die Tigers ihre nächste Torgelegenheit. Der Schuss von Michael Clarke sowie der Nachschuss von Justin Scott stellten Cody Brenner aber vor keine ernsteren Probleme. Offensiv hatte Straubing in dieser Phase wenig Ideen, defensiv gab es in der 30. Minute eine Schrecksekunde, als der Puck kurz vor Bugl frei spielbar war. Es brauchte ein Powerplay, damit die Tigers zurück ins Spiel fanden. Hier kamen die Gastgeber gut in die Aufstellung und schnürten die Wild Wings in deren Drittel ein. Als die Strafe gerade abgelaufen war, schafften die Niederbayern den Ausgleichstreffer. Justin Scott bediente Tyler Sheehy mustergültig, sodass dieser freie Bahn hatte und zum 1:1 einnetzen konnte (33.). Kurze Zeit später visierte Alex Trivellato den Pfosten des Straubinger Gehäuses an, den Nachschuss von Zach Senyshyn hielt Bugl fest. Die Tigers bekamen ein weiteres Powerplay zugesprochen und bauten erneut viel Druck auf. Die beste Chance verbuchten nacheinander Nicolas Mattinen, Justin Braun, Matt Bradley und Marcel Müller kurz bevor die Wild Wings wieder komplett waren. Der Puck wollte aber nicht im Tor landen. Auch ein von Stephan Daschner abgefeuerter und durch Tyler Sheehy abgefälschter Schuss fand nicht den Weg hinter die Linie. Die letzte Szene in diesem Mittelabschnitt gehörte aber den Gästen, als Senyshyn relativ unbedrängt auf Bugl zulief, dieser aber die Ecke rechtzeitig zumachte. Der Spielstand nach dem zweiten Drittel lautete damit 1:1.
Nach knapp drei gespielten Minuten im Schlussdrittel ließ Marcel Müller die Riesenchance auf den Führungstreffer liegen. Nach einem Fehlpass tauchte er völlig unbedrängt vor Brenner auf, schaffte es aber nicht, den Schwenninger Torhüter auszutanzen. In Unterzahl hielt sich die Mannschaft von Tom Pokel nach einer Strafe gegen Josh Samanski wegen Beinstellens weiter schadlos. Das dritte Überzahlspiel der Tigers war aber auch nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil: Ken Andre Olimb hätte von der Strafbank kommend beinahe seine Farben erneut in Front gebracht. Mit Geschick und etwas Glück entschärfte Florian Bugl jedoch die Situation. Das nächste Powerplay der Gäubodenstädter lief schleppend und von zahlreichen Unkonzentriertheiten geprägt an. Mit Trivellato wanderte jedoch ein weiterer Wildschwan auf die Strafbank und als die Gäste just wieder zu viert waren, schlugen die Straubinger in Person von Justin Scott zu. Nach einem Querpass von Nicolas Mattinen war Cody Brenner die Sicht verstellt, was Scott mit einem platzierten Handgelenkschuss zur Straubinger Führung zu nutzen wusste (52.). Und nur 75 Sekunden später war es Kapitän Sandro Schönberger, der vor dem Tor einen Schuss von Stephan Daschner abfälschte und so das 3:1 nachlegte. Gästecoach Steve Walker setzte über drei Minuten vor Schluss alles auf eine Karte und brachte einen zusätzlichen Feldspieler statt seines Torhüters. Die Tigers ließen defensiv allerdings nichts mehr zu und trafen im Gegenteil durch Josh Samanski vier Sekunden vor Spielende ins verwaiste Schwenninger Tor zum 4:1-Endstand.
Ausblick
Vor der Deutschland Cup-Pause bestreiten die Straubing Tigers noch zwei Spiele: Am Freitag treffen die Tigers im heimischen Stadion auf den amtierenden Deutschen Meister EHC Red Bull München (03.11.2023, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) und reisen dann am Sonntag zu den Adlern Mannheim (05.11.2023, 14:00 Uhr, SAP Arena, Mannheim). Nach der Pause treten die Straubinger am Freitag in 14 Tagen bei den Löwen Frankfurt an (17.11.2023, 19:30 Uhr, Eissporthalle, Frankfurt).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Schwenninger Wild Wings 4:1 (0:0, 1:1, 3:0)
Tore: 0:1 (20:34) Trivellato A. (Spornberger P, Neumann D., EQ); 1:1 (32:15) Sheehy T. (Scott J., Mattinen N., EQ); 2:1 (51:56) Scott J. (Mattinen N., Connolly M., PP1); 3:1 (53:11) Schönberger S. (Daschner S., Sheehy T., EQ); 4:1 (59:56) Samanski J. (Sheehy T., EQ-EN).
Straubing Tigers: Bugl (Miska) – Klein, Mattinen, Müller Ma., Zengerle, Bradley – Samuelsson, Braun, Fonstad, Scott, Clarke – Zimmermann, Kohl, Connolly, Samanski, Sheehy – Daschner, Schönberger, Brunnhuber, Brandl.
Schwenninger Wild Wings: Brenner (Eriksson) – Trivellato, Spornberger, Senyshyn, Platzer, Karachun – Boyle, Dziambor, Hungerecker, Pfaffengut, Neumann – Marshall, Weber, Görtz, Spink Tylor, Spink Tyson – Bassen, Olimb, Feist.
Strafen: Straubing: 6 Minuten – Schwenningen: 12 Minuten
Zuschauer: 4.421
Schiedsrichter: R. Gofman / L. Kopitz
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing