Servus Brandon! Wie geht’s dir? Wie war deine Anreise?
Danke, mir geht’s gut. Die Anreise hat gepasst, alles hat super geklappt. Die Einreisequarantäne war natürlich anstrengend, aber es hat sich super angefühlt, heute mit den Jungs auf dem Eis zu stehen und sich auf das kommende Wochenende vorzubereiten.
Warst du schon mal in Deutschland?
Nein, war ich tatsächlich noch nicht. Ich war zwar schon in Europa aber noch nie in Deutschland.
2017/18 bist du von den Binghampton Senators (AHL) zu Mora IK in die schwedische SHL gewechselt. Welche Gründe waren damals ausschlaggebend für deinen Transfer nach Europa?
Ich hatte die komplette Saison 2017/18 in der AHL verbracht und war einfach bereit für eine Veränderung. Das war das erste Jahr, in dem ich komplett in der American Hockey League gespielt habe und ich war, wie gesagt, bereit um den Sprung über den großen Teich zu wagen und diese Chance zu ergreifen. Schweden ist ein tolles Land, die SHL eine starke Liga und ich habe dort 3 gute Jahre verbracht.
Nach deinem Engagement bei Mora IK und einer Zwischenstation im finnischen Turku warst du knapp 2 Jahre lang für den Frölunda HC aus Göteborg aktiv, mit dem du 2018/19 auch das Finale der Champions Hockey League gegen den EHC Red Bull München gewinnen konntest. Konntest du dir in diesem Spiel ein Bild von eurem Gegner und vom deutschen Eishockey generell machen?
Das war zwar nur ein einziges Spiel aber da es schon sehr schwer ist, in diesem Wettbewerb in das Finale einzuziehen, habe ich dadurch schon einen gewissen Vorgeschmack auf die Qualität des deutschen Eishockeys bekommen.
Du hast in deiner Karriere schon eine Menge Erfolge gefeiert, unter anderem hast du mit dem Team Kanada den Spengler Cup und auch schon 2 Mal die Champions Hockey League gewonnen. Was war für dich dein ganz persönliches Karriere-Highlight?
Puh, darüber habe ich eigentlich noch gar nicht wirklich nachgedacht. Natürlich der NHL-Draft 2010 und mein 1. Spiel in der NHL. Aber der Spengler Cup war definitiv etwas ganz besonderes, sein Land beim ältesten internationalen Eishockey-Mannschaftsturnier erfüllt einen schon mit großem Stolz.
Wie kam dann deine Verpflichtung in Straubing zustande?
Das ging ziemlich schnell. Keiner wusste, was passieren würde und die Zukunft stand in den Sternen. Als sich dann die Möglichkeit bot nach Straubing zu kommen, habe ich zugegriffen und bin froh, jetzt hier zu sein.
Letzte Saison hast du, wie gesagt, bei Frölunda gespielt. Wie hast du das Saisonende 2019/20 in der SHL erlebt, wo ja ebenfalls nach der Hauptrunde die Playoffs abgesagt werden mussten?
Nicht viel anders als hier in Straubing, wie ich gehört habe. Wir haben die Hauptrunde zu Ende gespielt und uns auf die Playoffs gefreut, die dann aus heiterem Himmel abgesagt wurden. Als nächstes sitzt du im Flugzeug auf dem Weg nach Hause und weißt nicht, ob und wie es weitergeht. Das war schon eine schlimme Sache für alle Beteiligten.
Wie hast du dann deinen Sommer verbracht?
Im Grunde genommen kann man sagen, dass dieser Sommer eigentlich ein normaler Eishockey-Sommer war, der aber viel viel länger gedauert hat. Ich habe viel trainiert und Golf gespielt. Da man aber nirgends hinkonnte, bin ich jetzt froh, dass ich endlich wieder Eishockey spielen kann.
Kennst du bereits einen oder mehrere deiner neuen Teamkollegen von früheren Stationen?
Tatsächlich nicht. Ich habe mal in meinem 1. oder 2. Profi-Jahr in der AHL gegen Sena gespielt, ansonsten kannte ich vorher noch keinen der Jungs.
Welche Ziele hast du für die Saison 2020/21?
Ich will vorrangig dem Team helfen. Ich denke, dass das für jeden Profi in jedem Jahr das Ziel sein muss. Die Mannschaft spielte letztes Jahr eine großartige Saison und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir daran wieder anknüpfen können.
Wie würdest du dich als Eishockeyspieler charakterisieren?
Ich würde sagen als klassischer Zwei-Wege-Verteidiger. Zunächst musst du auf deine Defensive achten und wenn das passt, kannst du dich in die Offensive einschalten. Ich will in allen Situationen spielen, gute Aktionen abliefern und gute Entscheidungen treffen.
Und privat?
Hm, ich bin eigentlich ein ganz normaler Typ ohne große Macken. Aber das müssen andere entscheiden (lacht).
Danke Brandon und noch einen schönen Abend!