Nach drei Monaten und zehn Heimsiegen in Folge endet die Serie der Straubing Tigers: Am zweiten Weihnachtsfeiertag mussten sich die so heimstarken Niederbayern den Iserlohn Roosters geschlagen geben, obwohl man über weite Strecken der Partie das Spielgeschehen diktiert hatte. Die Gäste aus Iserlohn präsentierten sich dabei abgezockt im Powerplay.
Ausgangslage
61 Mal kreuzten die Straubing Tigers bislang mit den Iserlohn Roosters die Schläger in der DEL. 32 Mal hieß der Sieger dabei Straubing, 29 Partien entschieden die Iserlohner für sich. Das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison ging mit 4:1 an die Roosters. In der Tigers-Verteidigung fehlte weiterhin der angeschlagene Benedikt Kohl, ebenso wie Hunter Miska im Tor. Auch Brandon Manning und Luke Adam mussten diesmal angeschlagen passen. Adrian Klein stand wegen seines Einsatzes mit der Nationalmannschaft bei der U20-Weltmeisterschaft in Kanada nicht zur Verfügung. Weiter waren Yuma Grimm und Bastian Eckl nicht im Line-Up der Tigers. Mike Connolly und Trent Bourque, die zuletzt fehlten, konnten dagegen wieder mitwirken. Bei Iserlohn standen Lean Bergmann, Vaelntin Busch, Colin Ugbekile und Kris Foucault nicht in der Aufstellung.
Spiel
Von Beginn an versuchten die Tigers, das Heft in die Hand zu bekommen, waren allerdings auch immer wieder in der Defensive gefordert. Tim Brunnhuber gab in der dritten Spielminute einen ersten gefährlicheren Warnschuss auf das von Andreas Jenike gehütete Roosters-Tor ab, dieser war aber auf dem Posten und lenkte den Puck am Tor vorbei. In der Folge hatten die Straubinger Probleme, eine Lücke in der dicht gestaffelten Verteidigung der Sauerländer zu finden. In Bedrängnis brachten sich die Hausherren, als sie nach einem Wechselfehler zu viele Spieler auf dem Eis hatten und daraufhin in Unterzahl spielen mussten. Das nutzten die Gäste auch prompt zum Führungstreffer. Ein Schuss von Emile Poirier wurde vom eigenen Spieler Eric Cornel geblockt, fiel jedoch Casey Bailey direkt auf den Schläger. Dieser schaute sich die Lücke aus und traf zum 0:1 (8.). Und es kam noch schlimmer für die Tigers, denn nach Puckverlust im gegnerischen Drittel und einem in der Folge mustergültig vorgetragenen Alleingang erhöhte Hubert Labrie nur 22 Sekunden später auf 0:2. Sven Ziegler hatte gar das 0:3 auf der Kelle, als der Puck von der Bande auf den vor dem Tor lauernden Iserlohner Stürmer zurücksprang, er brachte die Hartgummischeibe jedoch nicht an Florian Bugl im Tigers-Gehäuse vorbei (13.). Es dauerte bis zur 15. Minute, ehe sich die Straubinger wieder in eine gute Abschlussposition kombinierten, der Schuss von Garrett Festerling aber wurde ins Fangnetz abgefälscht. Zwei Minuten vor Schluss des ersten Abschnitts hatte Mike Connolly die Riesenchance, auf 1:2 zu verkürzen. Aber im letzten Moment wurde er mit unfairen Mitteln daran gehindert, den Puck unter Kontrolle zu bringen und ins gegnerische Tor zu schieben. Im folgenden Powerplay gelang den Straubingern dann doch der Anschlusstreffer: Travis St. Denis legte quer ab auf Travis Turnbull, der den Puck per Direktabnahme zum 1:2 in die Maschen hämmerte (20.). Mit diesem Spielstand ging es in die erste Pause.
Sekunden nach Wiederanpfiff zog Marcel Brandt auf das gegnerische Tor, zielte jedoch knapp vorbei. Jason Akeson und Mike Connolly hatten nacheinander die Möglichkeit zum Ausgleich, brachten die Scheibe aber ebensowenig im Tor unter wie Marcel Brandt mit der nächsten Chance. Die Tigers waren nun eindeutig tonangebend, fuhren Angriff um Angriff und deckten Jenike mit Schüssen ein. Und in der 29. Minute war es dann auch passiert: Garrett Festerling lenkte einen Schuss von Stephan Daschner mit dem Fuss ins Tor. Nach Studium des Videobeweises, um zu überprüfen, ob es sich um ein Schlittschuhtor handelte, erkannten die Unparteiischen den Treffer an. Die Tigers-Offensive war ins Laufen gekommen und schnürte die Gastmannschaft phasenweise in deren Verteidigungszone ein. Die Roosters kamen nur noch zu vereinzelten Entlastungsangriffen. Taylor Leier tanzte mit einem Solo durch die Abwehrreihen, scheiterte jedoch im Abschluss (36.). Nach Fehler in der Hintermannschaft der Tigers hatte Emile Poirier plötzlich die Chance zur erneuten Führung der Gäste, sein Schuss wurde aber im letzten Moment noch geblockt (38.). Beim Spielstand von 2:2 wechselten die Mannschaften zum zweiten Mal die Seiten.
Zu Beginn des Schlussdrittels bot sich ein ähnliches Bild wie schon in den Minuten zuvor: Straubing drängte mit Macht auf den Führungstreffer. Taylor Leier war dann der Nächste, der in der 43. Minute die Führung der Tigers auf dem Schläger hatte, zielte jedoch zu hoch. In den nächsten Minuten konnte keines der beiden Teams Akzente setzen. Bis zur 49. Minute, als Emile Poirier frei im Slot zum Abschluss kam – aber Florian Bugl parierte. Iserlohn war nun zurück in der Partie, nachdem sie zuvor eher passiv gespielt hatten. Trotzdem gehörte die nächste Torchance Taylor Leier und den Tigers. Andreas Jenike allerdings blieb Sieger in diesem Duell (52.). Im Gegenzug lief Hubert Labrie allein auf Florian Bugl zu, setzte den Puck aber neben das Tor. Trent Bourque erhielt in dieser Szene eine Strafe wegen Stockschlags. Und Iserlohn nutzte auch sein zweites Powerplay konsequent aus. Eric Cornel fälschte vor dem Tor einen Schlagschuss von Ryan O´Connor unhaltbar für Bugl ab (53.). Die Tigers kamen ihrerseits fünf Minuten vor Schluss zu ihrer zweiten Überzahlsituation, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Tom Pokel und die Straubing Tigers setzten nochmal alles auf eine Karte und brachten bei noch anderthalb Minuten auf der Uhr einen zusätzlichen Feldspieler für ihren Goalie Florian Bugl. Doch das führte lediglich zum vierten Iserlohner Treffer durch Eric Cornel ins verwaiste Tigers-Gehäuse (59.). Das sollte aber noch nicht der Schlusspunkt gewesen sein, denn Stephan Daschner brachte seine Mannschaft fünfzehn Sekunden vor Spielende nochmals auf 3:4 heran. Zu mehr reichte es aber in der verbleibenden Zeit nicht mehr.
Ausblick
Bereits am übermorgigen Mittwoch treten die Straubing Tigers bei den Kölner Haien an (28.12.2022, 19:30 Uhr, LANXESS arena, Köln). Am kommenden Freitag empfangen die Niederbayern zu ihrem letzten Spiel im Jahr 2022 die Eisbären Berlin (30.12.2022, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Das erste Spiel des neuen Jahres 2023 steht am Mittwoch der nächsten Woche bei der Düsseldorfer EG auf dem Spielplan (04.01.2023, 19:30 Uhr, PSD BANK DOME, Düsseldorf).
Übertragung
Die Partien der Penny DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Iserlohn Roosters 3:4 (1:2, 1:0, 1:2)
Tore: 0:1 (07:56) Casey Bailey (Emile Poirier, Ryan O´Connor, PP1); 0:2 (08:18) Hubert Labrie (Kaspars Daugavins, EQ); 1:2 (19:37) Travis Turnbull (Travis St. Denis, Marcel Brandt, PP1); 2:2 (28:43) Garrett Festerling (Stephan Daschner, Marcel Brandt, EQ); 2:3 (52:48) Eric Cornel (Ryan O´Connor, Emile Poirier, PP1); 2:4 (59:36) Eric Cornel (Christopher Brown, EQ-EN); 3:4 (59:46) Stephan Daschner (Mario Zimmermann, EQ).
Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Brandt, Daschner, Tuomie, Samanski, Lipon – Zimmermann, Lampl, Connolly, Festerling, Akeson – Bourque, Scheid, Leier, Zengerle, St. Denis – Valenti, Schönberger, Brunnhuber, Turnbull.
Iserlohn Roosters: Jenike (Weitzmann) – Ankert, Bender, Ziegler, Raedeke, Acolatse – O’Connor, Bigras, Daugaviņš, Poirier, Alanov – Labrie, Buschmann, Brown, Cornel, Bailey – Rutkowski, Streu, Broda.
Strafen: Straubing: 4 Minuten – Iserlohn: 4 Minuten
Zuschauer: 3.913
Schiedsrichter: S. Hunnius / K. Hinterdobler
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing