Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Bremerhaven merkte man den Straubing Tigers von Beginn an an, dass diese etwas wiedergutmachen wollten. Vor über 5.100 Fans diktierten die Niederbayern das Spielgeschehen über weite Strecken und kamen früh zum Führungstreffer. Getragen von neuem Selbstbewusstsein feierten die Tigers einen verdienten 4:2-Sieg und besserten damit ihre Heimbilanz auf.
Ausgangslage
Die Bilanz in der DEL zwischen Straubing und Bremerhaven ist relativ ausgeglichen: In bislang 40 Duellen setzten sich die Tigers 19 Mal durch. Der letzte Sieg der Niederbayern gegen die Fischtown Pinguins ist allerdings fast ein Jahr her – die letzten drei Begegnungen konnte allesamt Bremerhaven für sich entscheiden. So auch die letzte Partie im September, als nach einer 3:0-Auswärtsniederlage die Punkte an der Nordseeküste blieben.
Unter der Woche hatte Cole Fonstad überraschend um eine Vertragsauflösung gebeten. Travis St. Denis ist nach seiner Sperre erst am 01. Dezember wieder spielberechtigt. Auch Stephan Daschner stand angeschlagen nicht zur Verfügung. Dagegen konnte Tim Fleischer wieder mitwirken, nachdem er zuletzt wegen eines Pucktreffers im Gesicht ausgefallen war. Auf Seiten der Tigers war diesmal Nicolas Geitner als überzähliger Spieler nicht mit dabei. Im Tor der Niederbayern bekam Florian Bugl den Vorzug vor Zane McIntyre.
Dem Bremerhavener Head-Coach Alexander Sulzer standen bis auf Colt Conrad alle Spieler zur Verfügung. Er verzichtete auf Rayan Bettahar, Joose Antonen und Felix Maegaard Scheel in der Aufstellung. Im Tor setzten die Gäste auf Maximilian Franzreb.
Spiel
Das Spiel begann mit einem Powerplay für die Straubing Tigers, nachdem Žiga Jeglič für zwei Minuten wegen Beinstellens auf der Strafbank Platz nehmen musste. Es dauerte aber über anderthalb Minuten, bis Straubing überhaupt in die Aufstellung fand. Einen Schuss aufs Tor brachte man indes nicht zustande – dazu war das Bremerhavener Unterzahlspiel zu gut organisiert. Die Riesenchance zur Führung hatte Kapitän Mike Connolly auf dem Schläger, als er in der fünften Spielminute perfekt freigespielt wurde. Sein Schuss wurde aber eine Beute von Maximilian Franzreb. Sekunden später machte es sein Teamkollege Michael Clarke besser: Nach einem Turnover in der Offensivzone legte Adrian Klein auf Clarke ab, der Franzreb mit dem Onetimer überwand (6. Spielminute). Der Führungstreffer war die Initialzündung für einen wahren Sturmlauf der Tigers. Dieser war wenig später erneut von Erfolg gekrönt. JC Lipon passte scharf vors Tor, wo Mike Connolly den Puck aufnahm und mit der Rückhand auf 2:0 erhöhte (7. Min.). Eine kritische Situation hatten die Tigers zu überstehen, als Adrian Klein für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt wurde. Das Penaltykilling der Straubinger präsentierte sich aber hellwach und ließ so gut wie nichts zu. Nach Ablauf der Strafe hatte Jan Urbas dennoch die große Gelegenheit zum Anschlusstreffer, Florian Bugl hielt aber seinen Kasten sauber. Das Schiedsrichtergespann wollte vier Minuten vor Drittelende einen Stockschlag von Justin Braun erkannt haben. Diesmal nutzte Bremerhaven die numerische Überzahl: Jan Urbas hatte freie Schussbahn, zog von der blauen Linie ab und jagte den Puck in die Maschen (17. Min.). Die Tigers hatten die direkte Antwort auf dem Schläger, denn nach einem Schuss von Philip Samuelsson lag die Scheibe frei hinter Maximilian Franzreb, doch weder Michael Clarke noch Danjo Leonhardt kamen rechtzeitig genug an den Puck, um ihn hinter die Linie zu befördern. Somit ging es beim Spielstand von 2:1 zum ersten Pausentee.
Auch in den Mittelabschnitt starteten die Straubing Tigers mit viel Druck und erarbeiteten sich so einige vielversprechende Situationen, ohne jedoch Kapital daraus schlagen zu können. Das Spiel verflachte in der Folge etwas, weil sich beide Seiten neutralisierten. Das sollte sich ändern, als Taylor Leier in einem Zweikampf an der Bande den Puck eroberte. Nach einem schnellen Doppelpass mit Tim Fleischer konnte Leier vors gegnerische Gehäuse ziehen, legte den Puck unter den Giebel und Maximilian Franzreb war zum dritten Mal geschlagen (28. Min.). Es war dies der 50. Pflichtspieltreffer im Trikot der Straubing Tigers für Taylor Leier. Sehr zum Unmut des Straubinger Anhangs sprach das Schiedsrichtergespann erneut eine Strafe gegen Straubing aus. Diesmal erwischte es Mike Connolly wegen Beinstellens. Aufopferungsvoll und mit viel Geschick verteidigten die Hausherren aber ihre Zone. Wieder komplett diktierten sofort die Gäubodenstädter wieder das Offensivgeschehen und deckten das Tor der Fischtown Pinguins mit Schüssen ein. Bremerhaven tauchte in dieser Phase nur selten gefährlich vor Florian Bugl auf, der zur Stelle war, wenn er gefordert wurde. Auch gegen den Schuss von Nino Kinder anderthalb Minuten vor der zweiten Pausensirene agierte Bugl souverän, als er nur kurz mit der Fanghand zuckte und den Puck sicher hatte.
Dass die Gäste nicht gewillt waren, sich in ihr Schicksal zu ergeben, zeigten sie zu Beginn des Schlussdrittels, als nacheinander Schüsse von Jan Urbas und Ross Mauermann knapp am Tor von Florian Bugl vorbeistrichen. Doch im Gegenzug erhöhten die Tigers auf 4:1 und stellten damit endgültig die Weichen auf Sieg. Nelson Nogier hatte aus spitzem Winkel abgezogen und erwischte damit Maximilian Franzreb auf dem falschen Fuß (42. Min.). Die Hausherren belagerten weiter das Tor der Fischtown Pinguins, die sich nun kaum mehr aus der Umklammerung der Niederbayern lösen konnten. Angriffswelle um Angriffswelle rollte auf Franzreb zu, der seine Farben vor einem noch höheren Rückstand bewahrte. In der 52. Minute lief JC Lipon einen Konter, Franzreb konnte im letzten Moment mit dem Schoner klären. Brenzlig wurde es nach einem unnötigen Puckverlust in der Offensivzone, nach dem Fabian Herrmann mutterseelenallein auf Florian Bugl zulaufen konnte. Straubings Schlussmann packte aber einen „Big Save“ aus und verhinderte so den Anschlusstreffer. Über drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit brachte Alexander Sulzer einen zusätzlichen Feldspieler für seinen Torhüter. Dieses Risiko sollte sich bezahlt machen: Ein Schuss von Jan Urbas wurde unmittelbar vor dem Tor durch Christian Wejse abgefälscht – unhaltbar für Bugl (58. Min). Franzreb blieb auf der Bank. Tim Brunnhuber hatte die Chance auf den Schuss ins verwaiste Tor, zielte allerdings vorbei. Bei einem Bully in der neutralen Zone 36 Sekunden vor Schluss nahm Alexander Sulzer Auszeit. Žiga Jeglič brachte im Anschluss auch tatsächlich noch einen Schuss auf das Tor, der Bugl aber vor keine Probleme stellte. Mit vereinten Kräften brachten die Niederbayern das 4:2 über die Zeit.
Ausblick
Am Sonntag treten die Straubing Tigers im Hochschwarzwald bei den Schwenninger Wild Wings an (24.11.2024, 16:30 Uhr, Helios-Arena, Schwenningen). Bereits am kommenden Mittwoch erwarten die Gäubodenstädter den ERC Ingolstadt zu ihrem nächsten Heimspiel (27.11.2024, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am darauffolgenden Freitag sind die Augsburger Panther Gastgeber für die Niederbayern (29.11.2024, 19:30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion, Augsburg).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de/ sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Fischtown Pinguins Bremerhaven 4:2 (2:1, 1:0, 1:1)
Tore: 1:0 (05:34) Clarke M. (Klein A., EQ); 2:0 (06:59) Connolly M. (Samanski J., Lipon J., EQ); 2:1 (16:24) Wejse C. (Jensen N., Jeglič Z., PP1); 3:1 (27:13) Leier T. (Fleischer T., EQ); 4:1 (41:58) Nogier N. (Klein A., Clarke M., EQ); 4:2 (57:14) Wejse C. (Urbas J., Bruggisser Ph., EQ-EA).
Straubing Tigers: Bugl (McIntyre) – Brandt, Braun, Connolly, Samanski, Lipon – Klein, Green, Hede, Brunnhuber, Müller – Zimmermann, Nogier, Leier, Leonhardt, Fleischer – Samuelsson, Clarke, Scott, McKenzie.
Fischtown Pinguins Bremerhaven: Franzreb (Gudļevskis) – Rausch, Gronlund, Verlič, Jeglič, Urbas – Bruggisser, Abt, Görtz, Vikingstad, Mauerman – Jensen, Appendino, Herrmann, Friesen, Uher – Eminger, Kinder, Wejse, Busing.
Strafen: Straubing: 12 Minuten – Bremerhaven: 8 Minuten
Zuschauer: 5.142
Schiedsrichter: S. Hunnius / A. Schrader
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing