Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 1

Vereins. Aber jetzt, wo ich selbst Trainer bin, verstehe ich die Gründe. Ich bedaure sehr, wie ich mich zu dieser Zeit benommen habe, und fühle mich schrecklich, wenn ich nur daran denke. Ich habe meine Teamkollegen und die unglaublichsten Fans, die ich je erlebt habe, im Stich gelassen.“ Severson wechselte an- schließend für eine Saison nach Österreich zu den Black Wings Linz und anschließend zum rumänischen Erstligisten CSA Steaua Bukarest. Nach einem Jahr kehrte Severson in seine Hei- mat zurück und beendete 2010 seine Karriere. Seitdem lebt er mit seiner Frau Kim und den Töchtern Ava und Isley in Spokane im Nord- westen der USA (Bundesstaat Washington) und betreibt in Vollzeit eine Eishockeyschule. Dallas Fallscheer Dallas Fallscheer wechselte gleich nach sei- nem Uni-Abschluss in Calgary nach Europa und wurde nach mehreren Stationen in der 2. Bundesliga 2004 von den Straubing Tigers verpflichtet. Die zwei Spielzeiten für die Tigers verliefen für den Deutschkanadier äußerst erfolgreich. 2005 scheiterte Straubing noch im Finale an Duisburg. Im Jahr darauf mach- Abschiedsspiel Billy Trew 9.11.2019 te man es besser und holte die Meisterschaft in der zweiten Bundesliga. „Ich habe es in Straubing sehr genossen“, so Fallscheer. „Wir hatten eine sehr erfolgreiche Mannschaft und mit meinen Teamkollegen habe ich mich stets super verstanden.“ Olle Öst bezeichnete ihn einst als „am meisten unterschätzten Spieler“ seiner Mannschaft. „Olle hatte großes Ver- trauen in mich“, erzählt Dallas heute. „Er ließ mich auch in kritischen Situationen auf das Eis, was ich zuvor nie durfte.“ Seine große Stunde schlug am 17. April 2006 im alles entschei- denden siebten Finalspiel in Bremerhaven. Mit seinem Tor zum 2:1-Endstand schoss er Strau- bing zur Meisterschaft und damit letztlich in die DEL. An das wichtigste Tor seiner Karriere kann sich Dallas Fallscheer noch gut erinnern: „Aaron Fox, Steve Palmer und ich haben Drei gegen Zwei angegriffen und Steve hatte den Puck. Er passte zu Fox, der den Puck zu mir weiterspielte. Es gelang mir, den Puck über den Bremerhavener Torhüter Greg Gardner zu heben. Letztlich war ich einfach zur rechten Zeit am rechten Platz.“ Sein wichtigstes Tor sollte jedoch gleichzeitig sein letztes als Profi sein. Denn nach dem Fi- nalsieg beendete Dallas überraschend im bes- ten Eishockeyalter von 29 Jahren seine Karriere und kehrte nach Kanada zurück. Zu Beginn der Saison war sein erstgeborener Sohn gestorben und Dallas wollte mit seiner Frau Krista künf- tig näher bei Familie und Freunden sein. Das Ehepaar ließ sich in Cold Lake in der Provinz Alberta nieder, wo Krista eine Stelle als Lehre- rin annahm. Dallas machte Karriere bei einem Chemiekonzern und spielte noch bis 2013 in der höchsten kanadischen Senioren-Amateur- liga. Mit den Lloydminster Border Kings holte er sogar den „Allan Cup“, die kanadische Se- nioren-Amateurmeisterschaft. Seitdem ist Dal- las nur noch im Nachwuchs tätig und trainiert seit mehreren Jahren die Mannschaft seines mittlerweile 12-jährigen Sohnes Landen Reed. Norman Batherson Ein goldenes Händchen bewies Tigers-Trainer Kevin Gaudet, als er 2002 Norman Batherson vom SC Riessersee in den Gäuboden holte. In den folgenden drei Jahren war Batherson ein Muster an Konstanz und ein Garant für den Aufstieg der Tigers vom Play-down-Kan- didaten zur Meistermannschaft der Zweiten Bundesliga – dabei stets an der Seite von Billy Trew: „Billy war ein großartiger Teamkame- rad und ein herausragender Spieler. Jeder im Team mochte und respektierte ihn, vor allem weil er das Spiel liebt wie kaum ein anderer. Außerdem war er auf dem Eis stets uneigen- nützig und bestrebt, seine Mitspieler besser 59 Ausgabe 1 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers

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