Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 1
mir und meiner Familie gegenüber großartig und wir haben unsere Zeit in Straubing sehr genossen. Straubing wird immer eine zweite Heimat für mich sein und ich kann es kaum er- warten, im November dorthin zu kommen und viele bekannte Gesichter wieder zu sehen.“ Nach 119 Toren und 276 Punkten in 232 Spie- len für Straubing bekam Batherson bei den Tigers keinen neuen Vertrag mehr und unter- schrieb stattdessen bei Esberg in Dänemark. In letzter Minute änderte der damals 37-Jährige dann jedoch seine Pläne und sagte ab: „Wir haben als Familie entschieden, dass es zu hart für die Kinder wäre, in ein neues Land zu kom- men und eine neue Sprache zu lernen. Unsere Kinder sollten in eine kanadische Schule ge- hen. Mein Sohn musste Englisch lernen, da er seit seinem dritten Lebensjahr nur in deut- schen Kindergärten und Schulen war.“ Die Bathersons bauten ein Haus in Port Williams in der kanadischen Provinz Nova Scotia, wo auch die restliche Familie wohnt. Norm arbei- tet für das Justizministerium in einem Gefäng- nis für jugendliche Straftäter und trainierte in den vergangenen Jahren die Nachwuchsteams seiner Kinder Mae und Drake, die beide vor einer großen Eishockeykarriere stehen, wie der stolze Vater erzählt: „Meine Tochter Mae spielt im ersten Jahr im Uni-Team der Univer- sität Syracuse. Sie ist eine sehr gute Spielerin mit viel Potential und ich bin mir sicher, dass sie schon bald für das Team Canada auflau- fen wird. Mein Sohn Drake spielt seine zweite Profisaison – hoffentlich die ganze Spielzeit in der NHL.“ Drake spielte vergangene Saison noch überwiegend für die Belleville Senators in der AHL, machte aber auch bereits seine ersten NHL-Spiele für die Ottawa Senators. Bei der U20-Weltmeisterschaft führte Drake die U20-Nationalmannschaft mit sieben Treffern zur Goldmedaille. Abschiedsspiel Billy Trew 9.11.2019 Doug Kirton Doug Kirton ist wohl der einzige Teilnehmer des Abschiedsspiels von Billy Trew, der nie ein Ligaspiel an der Seite von Billy absolviert hat. Dennoch kennen sich beide natürlich gut von vielen Besuchen Dougs in Straubing. 2010 zum Beispiel spielten Billy und Doug Seite an Seite beim „Alltime Oldstar Game“ des Straubinger Tagblattes. Die Geburtsorte beider Spieler (Port Hope/Penetanguishene) liegen in der Provinz Ontario und sind nach kanadischen Maßstäben nur einen Katzen- sprung von zwei Autostunden voneinander entfernt. Doug Kirton wurde dreimal kanadischer Ju- niorenmeister und gehörte auch während seiner College-Zeit in Colorado stets zu den besten Scorern seines Teams. Obwohl er 1986 von den New Jersey Devils gedraftet worden war, klappte es nicht mit der NHL-Karriere. 1991 kam Kirton nach Deutschland, um hier Urlaub zu machen und seinen ehemaligen Mitspieler Mike Alexander in Straubing zu besuchen. Der EHC Straubing suchte zu die- ser Zeit händeringend noch einen Stürmer und Mike Alexander konnte Kirton überre- den, für sechs Wochen beim EHC auszuhel- fen. Aus den sechs Wochen wurden letztlich sechs Jahre. Straubing holte gleich in seiner ersten Saison die Regionalliga-Meisterschaft, wozu Kirton unglaubliche 138 Punkte in 40 Spielen beisteuerte. Auch in den folgenden Jahren gehörte der Leitwolf und Publikums- liebling stets zu den Topscorern seines Teams, war aber zumeist auch der Strafbankkönig. Ab 1993 bildete Doug mit Eddie Zawatzky eines der erfolgreichesten Sturmduos der Oberliga Süd. Am Ende der Saison 1993/1994 gelang dem EHC Straubing dann auch der Aufstieg in die 1. Liga Süd. Als der Verein drei Jahre später wieder in die 2. Liga Süd abstei- gen musste, ergriff Kirton die Gelegenheit, in der DEL zu spielen. Nach 282 Spielen für den EHC Straubing mit 281 Toren und 332 Vor- lagen (529 Strafminuten) wechselte er 1997 zu den Frankfurt Lions, was dem 31-Jähri- gen angesichts der einmaligen Chance auch kaum jemand in Straubing verübelte. Drei Spielzeiten verbrachte Kirton - zum Ver- teidiger umgeschult - in der Mainmetropole und kam dabei mit den Lions zweimal ins Play-off-Halbfinale. Nach einem kurzen Gast- spiel beim EV Landshut ließ er seine Karrie- re 2001 beim ECHL-Club Greenville Grrrowl ausklingen. Nach dem Karriereende ließ sich Kirton in Seattle nieder und war 2003 Co-Trainer der Mannschaft der University of Washington. 2005 wurde er „rückfällig“ und heuerte mit 39 Jahren für eine Saison bei Sapporo Polaris in Japan an. Danach war aber dann endgültig Schluss mit dem Spiel- erdasein. Seit 2008 arbeitet Doug Kirton als leitender Sportdirektor für eine gemeinnützi- ge Organisation, die drei Eishallen in und um Seattle betreibt und Trainingseinheiten für Eishockey und Eiskunstlauf anbietet. Ab November werden Billy und Doug noch etwas gemeinsam haben: Ein Banner mit Billys Namen und Trikotnummer 41 wird an der der Ostseite des Stadions nach oben gezogen, wo bereits seit einigen Jahren die Nummer 11 an Straubings Jahrhundertspieler Doug Kirton erinnert. 61 Ausgabe 1 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers
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