Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 1
Ein Österreicher und ein US-Amerikaner Seite an Seite - nein, dabei handelt es sich nicht um die erste Verteidigungsreihe der Straubing Tigers auf dem Eis, sondern um das Team hinter dem Team. Denn der Österreicher Michael Litterbach, der in seine dritte Saison in Straubing geht, bildet nun mit dem US-Amerikaner Jeffrey „Jeff“ Maxwell das Betreuerduo bei den Tigers, fungiert als so- genannter Equipment Manager. Der 34-Jährige aus Ohio ersetzt den Franken Matthias Pallapies, der nun in seiner Heimat bei den Thomas Sabo Ice Tigers tätig ist. Max- well verfügt über langjährige Erfahrungen in der Szene. Bereits vor 15 Jahren übernahm er in seiner Heimatstadt bei den damaligen Cincin- nati Mighty Ducks in der AHL seinen ersten Job. Das aber eher durch Zufall. „Eishockey hat mich immer schon fasziniert“, sagt er. „Als ich dort aushelfen sollte, hat es mir so gut gefallen, dass ich gefragt habe, ob ich nicht bleiben könnte. Für mich war das eine gute Gelegenheit, um in der ersten Reihe dem Sport verbunden zu sein.“ Und es hat geklappt: Maxwell erhielt eine Fest- anstellung. Es folgten über die Jahre mehrere Stationen in den nordamerikanischen Minor Lea- gues. Zunächst war er bei seinen Teams Assistant Equipment Manager, danach Equipment Mana- ger, ehe es 2015 durch den Kontakt mit Aaron Fox zumWechsel nach Zagreb kam. Medvescak spielte zu diesem Zeitpunkt in der multinationa- len KHL. „Das war schon eine Herausforderung. Die Distanzen nach Russland, Finnland und nach China waren natürlich riesig. Auswärtsreisen haben teilweise zwei Wochen gedauert. Das for- dert einen natürlich auch logistisch“, erzählt er. Die Arbeit in der nach der NHL zweitstärksten Liga der Welt hatte aber auch sportlich einiges zu bieten. Gerade in den Hochzeiten von Mede- vescak mit einem bebenden Dom Sportova bei Heimspielen. „Wir haben einiges erlebt und es war eine tolle Erfahrung.“ Nicht umsonst blieb der Amerikaner fast vier Jahre in Kroatien und stand auch bei der kroatischen Nationalmann- schaft an der Bande. Und wäre vermutlich heute noch dort, hätten nicht vor über einem Jahr die finanziellen Probleme bei Medvescak drama- tische Züge angenommen. Zagreb zog sich zu- nächst aus der KHL zurück und spielte dann in der EBEL, der multinationalen Liga unter öster- reichischer Führung. Im Laufe des Jahres 2018 ging aber auch dort das Geld aus. Im Laufe der Spielzeit 2018/19 verließen fast alle auswärtigen Spieler und die sportliche Führung den Club, am Ende konnte man auch die Saison nicht fertig spielen. Auch „Max“ sah sich frühzeitig nach Alternativen um und fand diese im Dezember 2018 in der DEL bei Bremerhaven. Der dortige Betreuer ging nämlich in Rente und die Pingu- ins suchten während der Saison händeringend Ersatz. So bitter das Aus in Zagreb war, so positiv war dort die Zeit insgesamt für Maxwell - gerade auch in privater Hinsicht. Er lernte dort seine Frau kennen, die er in diesem Sommer gehei- ratet hat. 2017 wurde auch sein Sohn Vuk dort geboren. Bremerhaven sollte für den Equip- ment Manager nur eine Durchgangsstation sein. „Für die Familie ist es leichter, näher an der Heimat Kroatien zu sein.“ Über Aaron Fox kam der Kontakt vor Jahren bereits zu den Ti- gers und Jason Dunham zustande. „Er hat viel Erfahrung im Eishockey-Business, weiß wie die Spieler ticken und kennt auch Europa“, lobt der Manager. „Über Aaron Fox kannte ich ihn bereits länger.“ Wie ernst Maxwell seinen Job nimmt, wird auch daran deutlich, dass er bereits im Frühjahr und Sommer lange vor den Spielern vor Ort war. „Ich musste mich ja eingewöhnen und alles für die Spieler vorbereiten“, sagt er. Während der Sai- son stünde für alle, die im Profisport aktiv sind, das Tagesgeschäft dann sowieso an erster Stelle. „Es gibt eben in diesem Job immer wieder Situ- ationen, wo dann auch das Familiäre zurückste- cken muss“, weiß er. Straubing kannte Maxwell zwar schon vor sei- nem Wechsel durch die Teilnahme von Zagreb am Gäubodenvolksfest-Cup 2015. So richtig Bescheid wusste er aber über die Stadt bis zu diesem Sommer nicht. „Ich bin wirklich positiv überrascht über die Lebensqualität hier. Ich habe mich mittlerweile bestens eingelebt. Ich wollte ja auch unbedingt in Deutschland bleiben und hier im Süden ist es wirklich sehr schön.“ Nun hofft Maxwell auf eine erfolgreiche Saison mit seinen Tigers. „Wenig Verletzungen und eine gute Arbeit von uns allen“, wünscht er sich. Und als Team hinter dem Team trägt Maxwell dazu gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Litter- bach auch seinen wichtigen Teil dazu bei. Neuer Betreuer: Jeff Maxwell Ausgabe 1 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 07
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