Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 2
Interview mit Jason Dunham geregt und gespannt, wie es auf dem Eis aus- sieht. Vor allem dann, wenn die Punktspiele beginnen, denn die Vorbereitung darf man nicht überbewerten. Natürlich gab es nicht so viele Fragezeichen, wie vor einem Jahr mit einem komplett veränderten Kader. Aber wie es wirklich funktioniert, sieht man dann erst, wenn die Saison läuft. Ich bin auch jetzt nicht ruhig und entspannt, sondern der Fokus liegt immer auf den kommenden Aufgaben. Denn noch haben wir auch nichts erreicht. Aber natürlich bin ich nach den ersten Wochen zu- frieden. Wir wollen schnelles und attraktives Eishockey spielen. Das ist uns bisher gelungen, wir haben die Fans begeistert.“ War dann wenigsten der Sommer entspannt, angesichts von nur fünf Neuzugängen? Dunham: „Die Arbeit ist ja die gleiche, das ändert sich nicht. Man muss ja trotzdem auch immer informiert sein und es gibt in allen Be- reichen genügend zu tun.“ Das heißt, man beobachtet den Spielermarkt immer? Dunham: „Natürlich. Es geht ja nicht nur um die folgende Saison, sondern man muss auch weiter nach vorne in die Zukunft blicken. Da rücken vielleicht Spieler in den Fokus, die dann erst in zwei oder drei Jahren in Frage kommen. Antoine Laganiere ist so ein Beispiel. Mit ihm war ich schon in den Jahren zuvor in Kontakt, bevor er dann letztendlich 2018 zu uns ge- kommen ist. Und man weiß ja auch nie, was im Laufe einer Saison passiert, also welche Spielertypen oder für welche Positionen man vielleicht irgendwann Spieler braucht. Da muss man ständig informiert sein. Man schaut jeden morgen sofort als erstes, was sich alles getan hat und man telefoniert auch täglich mit vielen Leuten.“ Vor und zu Beginn der Saison haben die Tigers mit gleich drei Verlängerungen von deutschen Leistungsträgern – Daschner, Brandt, Ziegler – aufhorchen lassen. Zeigt das auch den Na- men, den sich die Tigers mittlerweile gemacht haben? Dunham: „Wir geben deutschen Spielern, jun- gen deutschen Spielern, eine Chance. In der Eishockey-Szene hat sich das längst herum- gesprochen – und das ist das wichtige. Jeder Spieler und jeder Agent weiß, dass Straubing eine gute Adresse ist und was sich hier ent- wickelt hat. Und die Spieler fühlen sich auch wohl und das ist auch ein Verdienst, des ge- samten Teams in der Geschäftsstelle, die im Hintergrund wertvolle Arbeit leisten.“ In den letzten acht Jahren standen die Tigers fünfmal in den Playoffs. Spieler wie Jeremy Williams oder Stefan Loibl – echte Superstars der DEL – konnten und können jahrelang ge- halten werden. Darf man sagen, Sie haben in den letzten Jahren ganz viel ganz richtig ge- macht? Dunham: „Der Dank gilt erst einmal den Ge- sellschaftern und Sponsoren, denn Sie stellen – neben den Fans, die ins Stadion kommen – die Mittel zur Verfügung. Und ja, wenn man die letzten acht Jahre vergleicht, dann waren wir sehr konstant. Als kleiner Club kann es immer Ausreißer nach unten geben. Aber jeder kann selbst die Bilanzen vergleichbarer Teams in den letzten Jahren verfolgen. Und da war niemand so oft unter den Top Ten wie wir. Wir wollen aber auch in Zukunft noch besser werden und weiter wachsen. Das ist unser Ziel und dafür versuchen wir die Weichen zu stellen.“ Am 21. März 2020 feiern Sie Ihren 50. Ge- burtstag. In einem Eisstadion in Deutschland, wenn die Straubing Tigers im Viertelfinale spie- len? Dunham: „Das hoffe ich.“ Tobias Welck 53 Ausgabe 2 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers
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