Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 2

Spielerstory Tim Brunnhuber huber schmunzelt: „Nein. Angst habe ich da nicht bekommen. Ich war ja im Sportinternat, da konnte man dann schon wieder gut runter- kommen, im Vergleich zur Erwachsenen-Kabine. Da sind die Themen auch ganz andere, da ging es um Familie und Kinder und ich saß da, mit meinen 16 Jahren.“ 2017/18 folgte ein weiterer Wechsel, diesmal nach Lindau. Trainer war der uns bestens be- kannte Ex-Tigers-Stürmer Dustin Whitecotton. In Straubing war er ein großer Spaßvogel, doch wie ist Whitecotton als Coach? Mit einem Lä- cheln meint Brunnhuber: „Man hat schon Spaß mit ihm gehabt, aber sobald es ums Eishockey ging, war der Spaß Nebensache. Ich habe mich richtig gut mit ihm verstanden. Er hat mich gut gefördert und mich viel spielen lassen. Das war auch ausschlaggebend für den Wechsel nach Lindau. Ich wollte mehr spielen als in Regens- burg.“ Die Saison 2018/19 kann man sich als junger Spieler kaum besser malen, denn die Ereig- nisse überschlugen sich regelrecht. Das erste Jahr in Ravensburg in der DEL2. Gleich Stamm- spieler gewesen und den Meistertitel geholt. Zwischendurch mit der U20-Nationalmann- schaft den wichtigen Aufstieg in die Top-Divi- sion geschafft und die Berufung ins „Top Team Peking“. Obendrauf der Schritt in die DEL. Wie man diese vielen Erfolge in einer Saison einord- net, beschreibt Brunnhuber so: „Das einzuord- nen, ist ganz schwierig. Ich würde aber schon sagen, dass der Meistertitel etwas Besonderes ist, weil man ein ganzes Jahr darauf hinarbei- tet.Wie der Aufstieg mit der U20, weil man halt was für sein Land und fürs Eishockey erreicht hat. Die anderen Ereignisse sind eher persön- liche Leistungen, aber Eishockey ist ein Mann- schaftssport, darum sehe ich Teamleistungen immer als etwas wichtiger an.“ Am 3. Spieltag folgte der erste Treffer in der DEL. Brunnhuber lässt uns teilhaben: „Ich weiß eigentlich gar nicht so genau, wie das ging. Ich hab die Scheibe im eigenen Drittel bekommen und hab geschaut, wo ich hinspielen kann. Ir- gendwie war aber alles zugestellt. Ich hab dann gedacht, dass ich einfach mal versuche, ob ich durchkomme und dass es dann so funktioniert hat, war schon ziemlich geil.“ Tim Brunnhuber freut sich aber über einen anderen Umstand mindestens genauso. „Das Tor ist natürlich super, aber mir ist wichtiger, dass ich Eiszeit be- komme. Ich habe auf acht, neun Minuten pro Spiel gehofft und bin jetzt drüber und darf auch in Unterzahl ran. Dass mir der Trainer auch in der Overtime das Vertrauen gibt und mich aufs Eis schickt, hilf ungemein.“ Mit dem rasanten Werdegang bleibt eigentlich nur die Frage, wo das enden soll? Die NHL hat sicher jeder junge Eishockeyspieler im Kopf, doch Brunnhuber sieht das eher locker. „Jetzt bin ich erstmal hier und schaue, dass ich mich in Straubing festpielen kann und das unabhän- gig von der U-Regel. Ich will mich hier durch- setzen. Das wird schwer genug und was dann kommt, damit befasse ich mich jetzt gar nicht. Ich will hier zu einem gestandenen DEL-Spieler werden.“ Armin Holl-Wagner Regensburg in die Schüler-Bundesliga und in die DNL. Zu dieser Zeit hat er seine ersten Länderspiele im U-Bereich bestritten. Das wa- ren in der Saison 14/15 mehrere Schritte in einer Spielzeit, die sicher aufregend waren. Tim Brunnhuber hat gute Erinnerungen daran: „Die Berufung in die Bayernauswahl war schon was Besonderes und eine kleine Auszeichnung, aber dann in die U-Nationalmannschaften zu kommen, war nochmal besonders. Die Zeit in Regensburg hat mir sehr geholfen, weil ich mich in Weiden nicht mehr wirklich weiterent- wickeln konnte. Das hört sich jetzt dumm an, aber wenn man irgendwo der Beste ist, musst du wechseln, um höher spielen zu können. Ste- fan Schnabel aus Regensburg kam auf mich zu und hat mich als Schülerspieler in die DNL hochgezogen. Und DNL ist was ganz anderes. Das war einfach schneller und härter, das hat auch enorm geholfen.“ Es ging steil weiter. Mit 16 Jahren kamen die ersten Spiele in der Oberliga. Mit 17 Jahren machte er bereits mehr Oberligaspiele als für die U19 in der DNL. Bekommt man es als Teen- ager da nicht hin und wieder auch mit der Angst, das man sich selbst überholt? Brunn- Ausgabe 2 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 07

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