Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 3

wussten noch nicht, wo genau und da lag In- golstadt einfach zentraler. Straubing hat sich damals sehr bemüht, auch vom Geld hätte es gepasst, das war alles gleich. Es lag dann wirklich nur an der Lage von Ingolstadt.“ In der Nähe von Ingolstadt bauten die Schoppers dann auch ein Haus, doch mit dem Wechsel nach Straubing kamen nicht nur Benedikt, son- dern auch seine Frau Karolina und die Kinder Toni und Ida mit in den Gäuboden. Doch für den Familienmenschen gab es in der Zwischen- zeit aufregende Änderungen: „Das Haus haben wir inzwischen verkauft, weil es uns hier in der Gegend sehr gut gefällt. Eigentlich wollten wir irgendwann zurück nach Großmehring, aber das hat sich inzwischen geändert, vielleicht er- gibt sich hier in der Gegend etwas. Dass wir zusammen als Familie kommen, war immer klar. Pendeln kommt für mich nicht infrage, das wäre mir zu stressig. Wir kommen immer alle oder gar nicht.“ Die Schoppers haben Strau- bing in kürzester Zeit ins Herz geschlossen. „Wenn man nur zum Eishockeyspielen kommt, dann sogar in der WM-Teilnahme endete. Auch das ist eine außergewöhnliche Geschichte, die Schopper erzählt: „Da war ich schon sehr überrascht. Ich hatte mit dem Thema schon abgeschlossen und eigentlich wollte ich auch gar nicht hin. Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen und habe gesagt, dass ich absage. Vor fünf, sechs Jahren hat das auch nicht wirk- lich Spaß gemacht, das war nicht harmonisch und ich habe mir gedacht, warum soll ich in meinem Alter da hin? Das ist auch nicht so ein- fach, sich fit zu halten, das war richtig schwie- rig, auch weil ich jemand bin, der immer aufs Eis muss, um im Rhythmus zu bleiben. Mit den drei anderen Straubingern haben wir dann auf Biegen und Brechen Eis gesucht. Das hab ich auch Toni Söderholm so gesagt, aber der mein- te ich soll mal machen und abwarten, weil er auch nicht so genau weiß, wie er plant. Dann kam der Anruf und ich wollte eigentlich immer noch absagen, aber meine Frau hat mir zuge- redet und Toni meinte, ich solle kommen und wenn ich dann nicht klar komme, ist es auch egal. Dann war ich dort und es hat so richtig Spaß gemacht. Es war schon harte Arbeit, aber irgendwie auch locker. Ich habe dann aber immer noch gedacht, na ja, machste halt mal eine Woche Urlaub in Garmisch und dann habe ich mit 34 Jahren lernen müssen, wie viel Spaß man im Spiel haben kann und wie ein- fach es ist und wie gut das eigene Spiel läuft, wenn man locker im Kopf ist. In den vier Wo- chen habe ich es dann Toni Söderholm und mir selbst gezeigt, dass ich gar nicht so übel bin.“ Schopper wäre vor einigen Jahren fast schon mal in Straubing gelandet, doch am Ende wechselte er nach Ingolstadt. Dass man da- mals nicht zusammengefunden hat, hat aber ganz praktische Gründe. Schopper erinnert sich so: „Nachdem ich in Wolfsburg war, muss- te meine damalige Freundin und jetzige Frau ihr Referendariat in Bayern machen, aber wir bekommt man außer der Halle ja nicht so viel mit, das haben wir erst mal nachgeholt. Meine Frau und ich kommen beide aus kleinen Städ- ten, dass ist es auch, was uns hier gefällt. Man kommt überall zu Fuß oder mit dem Rad hin. Auch zu den anderen Spielern musst du nicht erst 20, 30 Minuten fahren. Das ist halt der Bo- nus, den du in Straubing hast. Die Innenstadt mit der Fußgängerzone ohne Autoverkehr ist super, da können die Kinder laufen und natür- lich der Tiergarten, den lieben die Kinder.“ Ap- ropos Kinder. Der kleine Toni hat in Ingolstadt „Panther vor, noch ein Tor“ gelernt. Konnten wir Toni inzwischen auch für uns gewinnen? Schopper lacht: „Der ist nur noch Tiger und ist hin und weg. Die Ida auch, da gibt’s nur noch Tiger. Überall nur noch Tiger, was anderes gibt’s gar nicht mehr.“ Dann bleibt nur noch zu hoffen, dass die Schoppers noch lange in Straubing bleiben und sich weiterhin so wohl- fühlen. Armin Holl-Wagner 15 Ausgabe 3 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers

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