Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 3
Vorstellung Spieler Abschiedsspiel Karl Stewart Karl Stewart gehört ganz sicher zu den Pro- totypen, wie man sich kanadische Eishockey- spieler vorstellt. Schnell, torhungrig, robust in den Zweikämpfen und auch einem Fight nicht abgeneigt. Sechs Jahre trug Karl von 2009 bis 2015 das Trikot der Tigers in 288 Partien, lag noch vor Saisonbeginn auf Rang zwei der DEL-internen Tigers-Scorerwertung, ehe ihn Mike Connolly überholt hat. Einen Rekord hält er dennoch noch fest: 84 Tore hat in der DEL noch kein Tigers-Crack auf dem Konto, doch Je- remy Williams (derzeit 78) ist ihm hart auf den Fersen. Karl gehörte 2012 dem Halbfinalteam an und hätte ihn nicht eine Verletzung in den Playoffs gestoppt, wer weiß. Sein knallhartes Körperspiel wurde in der Serie gegen den spä- teren Meister Berlin schmerzlich vermisst. Ins- gesamt verbuchte Karl 186 Scorerpunkte. Nach seiner Spierkarriere wurde Karl, der selbst zwi- schen 2003 und 2008 69 NHL-Partien für At- lanta, Pittsburgh, Chicago, Tampa Bay bestritt, zum NHL-Scout und ist in dieser Saison in die- ser Funktion für die Washington Capitals tätig. Peter Schnettler Laurent Meunier Wie Andy Canzanello gehörte auch Laurent Meunier dem legendären Team um Barry Brust, Bruno St. Jacques und Matt Hussey an, das 2012 bis ins Play-off-Halbfinale vorstieß. „Das war ein großartiges Jahr“, erinnert sich Meunier. „Die Fans waren unglaublich.“ Laurent Meunier wurde 1979 in Saint-Mar- tin-d’Hères im Südosten Frankreichs in der Nähe von Grenoble geboren. 1996 debütier- te er für Grenoble in der Ligue Magnus, der höchsten französischen Liga. Nach drei weite- ren Jahren in Lyon ging Meunier nach Nord- amerika und spielte für das Team der Uni- versity of Massachusetts in der College-Liga sowie für die Florida Everblades in der dritt- klassigen ECHL. 2003 kehrte er nach Grenoble zurück und wurde zwei Mal hintereinander als bester Spieler der französischen Elite-Li- ga ausgezeichnet. 2006 wechselte er in die Schweizer Nationalliga A zu Servette Genève und zwei Jahre später zum Ligakonkurren- ten Fribourg-Gottéron. Nach einer Saison in Schweden und einem Kurzzeitengagement in der Schweiz unterschrieb Laurent Meunier im November 2010 bei den Straubing Tigers. „In meiner ersten Saison für Straubing habe ich mit Billy in einer Reihe gespielt und wir haben super harmoniert. Er war ein sehr cleverer, tor- gefährlicher Stürmer. Ich vermisse aber auch die Kartenspiele mit ihm auf den langen Aus- wärtsfahrten.“ Die folgenden fünf Jahre verliefen für den Franzosen überaus erfolgreich. In 231 Spielen für Straubing erzielte er 46 Tore und bereitete 114 vor. In der Saison 2014/15 führte er das Tigers-Team als Kapitän auf das Eis. Da sein Vertrag 2015 nicht mehr verlängert wurde, kehrte er in die Schweiz zurück und spielte zunächst für den Zweitligisten HC La Chaux- de-Fonds. Von 2017 bis 2019 stand er erneut für Fribourg-Gottéron in der Nationalliga A auf dem Eis. Am Ende der Saison 2018/19 wurde sein Vertrag in Fribourg nicht mehr verlängert und er beendete mit 40 Jahren nach insgesamt über 1000 Spielen seine lange Eishockeykar- riere. Laurent Meunier kann auch auf eine lange und erfolgreiche internationale Karriere zurückblie- ben. Er nahm u. a. an achtzehn Weltmeister- schaften sowie an den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City teil. Seit 2005 war er Kapitän des französischen Nationalteams. Laurent Meunier nahm die Schweizer Staats- bürgerschaft an und blieb mit seiner Frau Virgi- nie und den sechs und vier Jahre alten Söhnen in Fribourg. Er arbeitet als Projektmanager für ein größeres Metallbauunternehmen, seine Frau ist als Physiotherapeutin tätig. Obwohl er in seinem neuen Beruf sehr gefor- dert wird, lässt er sich die Teilnahme an Billys Abschiedsspiel nicht entgehen: „Ich kann aber leider aus beruflichen Gründen nur kurz und alleine nach Straubing kommen. Ich werde am Freitag anreisen und bis Sonntag bleiben.“ Markus Retzer 93 Ausgabe 3 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers
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