Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 5
Die Reha-Profis Im „Reha Zentrum Straubing“ werden von 55 Mitarbeitern täglich über 200 Patienten behan- delt. Einer dieser Mitarbeiter ist Diplom-Sport- lehrer und Sporttherapeut Peter Kunzmann, der uns ein paar Einblicke in seine Arbeit mit den Straubing Tigers gewährt. Der ehema- lige Fußballer spielte einst im Mittelfeld von Carl Zeiss Jena und hatte von Eishockey keine Ahnung, als es ihn in den Gäuboden verschlug. „Ich wusste nicht mal, dass es hier Eishockey gibt“, gesteht er. Doch das hatte sich schnell geändert, denn eine seiner ersten Arbeitsan- weisung war 1998: „Jetzt kommen gleich Eis- hockeyspieler. Dehn die mal.“ Nach nun mehr als zwanzig Jahren meint er: „Genauso wie sich das Eishockey in Straubing entwickelt hat, haben sich auch die Reha-Methoden entwi- ckelt. Natürlich haben sich auch unsere Abläu- fe über die Jahre verbessert und seit dem Ein- tritt von Dr. Markus Vogt als Mannschaftsarzt haben sich sehr gute Strukturen etabliert.“ Neben den Sporttherapeuten findet man viele verschiedene Berufe im Reha-Zentrum. Es gibt Ärzte und Krankenschwestern, Psychologen und Sozialpädagogen, Physio- und Ergothe- rapeuten sowie Masseure und Sportwissen- schaftler. Es gibt praktisch keine Reha-Maß- nahme, die nicht durchgeführt werden kann. chen uns etwa zwei-, dreimal in der Woche. Eishockey ist einfach eine verletzungsanfällige Sportart, da muss man nur mal in die DEL schauen und sehen, wie viele Spieler immer fehlen.“ Das Timing der Belastung ist bei der Genesung ein wichtiger Faktor, denn jeder Fall ist anders und jeder Spieler ist anders. Kunzmann erklärt: „Es gibt zu nichts ein Nachbehandlungssche- ma. Es gibt Literatur zum Kreuzband, aber sonst bist du weitestgehend auf dich gestellt. Man fängt sozusagen leicht an und tastet sich dann vor. Erfahrung und Erfahrungswerte sind dabei hilfreich. Aber wenn wir jemanden aufs „Wir haben ein Kernteam, das die Straubing Tigers betreut, wir können aber jederzeit auch auf andere Kollegen und Spezialisten im Haus zurückgreifen“, erklärt Peter Kunzmann. „Da- bei sind Teamwork und Kommunikation das A und O und zwar in alle Richtungen. Vom Arzt über den Spieler bis zum Athletik-Coach.“ Ver- letzt sich ein Spieler, ist es nicht viel anders als bei einem normalen Patienten. Die Genesungs- kette startet auch bei den Straubing Tigers beim Arzt. In Straubing ist das Dr. Markus Vogt, der tagsüber im Klinikum St. Elisabeth anzu- treffen ist, jedoch bei den Heimspielen stets in der Halle ist. Eine abschließende Beurteilung und Diagnose einer Verletzung findet in der Regel durch ihn am trainingsfreien Montag im Klinikum statt. Wie bei jedem Patienten ent- scheidet er, was zu tun ist. Aus dem Reha-Team ist Reinhard Hoffmann, den in Straubing jeder als „Hartl“ kennt, eben- falls bei den Spielen mit dabei, sodass hier der Informationsfluss beginnt. Peter Kunzmann berichtet: „Die verletzten Spieler werden zum Großteil hier in unseren Räumen behandelt. Je nachdem, was ihnen fehlt, setzen wir dann die entsprechenden Fachleute ein. Dr. Vogt schreibt ein ganz normales Rezept und dann sprechen wir uns noch mit ihm ab. Wir bespre- 16 Straubing Tigers | Clubmagazin POWERPLAY | Saison 2019/20 | Ausgabe 5
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