Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 5

Eis schicken, muss sicher sein, das es geht.“ Entsprechende Belastungstest werden auch im Reha Zentrum durchgeführt. „Wir haben ver- schiedene Apparate, mit denen wir Krafttest machen. Die Ergebnisse müssen stimmen und erst dann können wir den Spieler wieder aufs Eis lassen. Es bringt ja niemanden was, wenn er zu früh aufs Eis geht und die Verletzung wieder aufbricht.“ Wie lange ein Spieler täglich im Reha Zentrum schwitzen muss, ist natürlich sehr individuell und fallabhängig. Peter Kunzmann berich- tet: „Als im Sommer Vladislav Filin hier war, durfte er bis zu acht Stunden am Comeback arbeiten. Das war das volle Programm. Jeden Tag mindestens zwei Stunden Training, dann Bewegungsbad, dann Physiotherapie. Er hat auch mit den anderen Reha-Patienten hier zu Mittag gegessen. Das war schon sehr intensiv. Letztlich kommt es aber immer darauf an, was für eine Verletzung zu behandeln ist. Da gibt’s dann auch keinen Feiertag. Wenn es sein muss, wird auch Samstag und Sonntag trainiert.“ organisation, denn auch im Reha Zentrum sitzt niemand rum und wartet, bis sich ein Spieler verletzt. Doch diese müssen dann in den nor- malen Tagesablauf integriert werden. „Da- durch, dass der Hartl und ich eigentlich immer bei den Spielen sind, haben wir da dann schon die ersten groben Infos. Bei großen Verletzun- gen oder nach Operationen haben wir in der Regel ja einen gewissen Vorlauf, trotzdem ist das mit den Terminen nicht ganz so einfach. Das haben wir aber gut im Griff. Die Spieler sind auch nicht immer im normalen Betrieb hier. Es kann auch sein, dass wir für die Jungs abends länger bleiben. Aber das ist eben auch einer unserer Vorteile. Weil wir so viele Thera- peuten haben, findet man immer jemanden, der einspringen kann und mal länger bleibt“, sagt Peter Kunzmann. Als Fazit bleibt: neben dem Fachwissen braucht es eine ordentliche Portion Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft – und das alles findet man bei den Profis vom Reha Zentrum Straubing. Armin Holl-Wagner Die Reha-Profis Doch selbst wer bereits wieder im Training auf dem Eis steht, spielt unter Umständen noch nicht. Peter Kunzmann klärt auf: „Der Spieler muss sich eventuell erst wieder an das Tempo gewöhnen oder er kann Laufübungen machen, soll aber noch nicht schießen oder soll noch nicht gecheckt werden. Damit das für die an- deren Spieler auch gut erkennbar ist, gibt es neben den roten und blauen Trikots für die normalen Trainingsgruppen noch die gelben Trikots. Es ist nach mehreren Wochen oder Mo- naten Pause gar nicht so einfach wieder rein- zukommen.“ Auch Athletiktrainer Giovanni Willudda ist an diesem Prozess beteiligt. „Grundsätzlich ist es so: wer verletzt ist, machen wir und wer ge- sund ist, macht ‚Gio‘. Da gibt es aber auch im- mer wieder Absprachen und er erkundigt sich, ob er auf was aufpassen muss und wie stark er den Spieler belasten kann. Es ist sehr gut, dass ein Athletiktrainer da ist und er darauf achtet. Das ist immens wichtig und hilft sehr.“ Ein Problem abseits des Sports ist die Termin- Die Reha-Profis der Straubing Tigers: stehend v.l.: Michael Steiger, Peter Kunzmann; sitzend v.l.: Reinhard Hoffmann, Robert Kolpepaj 18 Straubing Tigers | Clubmagazin POWERPLAY | Saison 2019/20 | Ausgabe 5

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