Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 5
Was ein Goalie unterm Jersey trägt / Teil 1 93 Ausgabe 5 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers Die Wenigsten wissen, wie es unter dem Trikot eines Goalies aussieht, was die wesentlichen Punkte bei der Ausrüstung sind und was der Torhüter für Möglichkeiten hat. Wir haben uns darum mit Sebastian Vogl zusammengesetzt, um das rauszufinden. Mit ihm haben wir einen echten Ausrüstungs-Freak mit enormem Fach- wissen gefunden. Bei der Torhüterausrüstung sind als Erstes eini- ge allgemeine Punkte zu beachten. Sebastian fasst sie so zusammen: „Grundsätzlich kann man zu allen Ausrüstungsgegenständen sagen, dass alle ein gewisser Kompromiss sind. Ein Kompromiss zwischen Schutz und Beweglich- keit. Das muss jeder Goalie für sich selbst raus- finden: Wie viel Beweglichkeit brauche ich und wie viel Dicke, also Schutz.Wenn ich viel Schutz habe, nehme ich gerade an den Gelenken Be- weglichkeit weg und andersrum. Du musst dich aber auf jeden Fall in deiner Ausrüstung sicher fühlen. Du darfst nie das Gefühl haben, wenn ich den Puck da draufbekomme, dann tut es weh. Du musst im Kopf immer frei sein.“ Wie alles im Sport, ist auch die Goalie-Ausrüs- tung einigen Regeln unterworfen. Dabei kommt es immer wieder zu Änderungen. Sebastian Vogl beschreibt es so: „Die Regeln ändern sich immer wieder und die Ausrüstung wird immer kleiner. Alle wollen mehr Tore sehen. In meinen ganzen Profijahren habe ich sicher schon fünf oder sechs Einschränkungen in der Ausrüstung mitgemacht. Aber wir Torhüter finden dann trotzdem immer wieder einen Weg, wie wir die Lücken schließen. Das geht dann mit neuer Technik oder Taktik. Es ist ein ewiger Kampf.“ Im Folgenden gehen wir die einzelnen Teile in der Reihenfolge durch, in der sie der Goalie an- zieht. Los geht es, wie bei jedem Spieler, mit der Schwitzwäsche. Doch wer glaubt, dass sie für Torleute und Feldspieler die gleiche ist, für den gibt es schon die erste Überraschung. Sebastian erklärt: „Unsere Schwitzwäsche ist eine etwas wärmere als die der Feldspieler, weil es ja re- lativ kalt ist und wir auch relativ viel rumste- hen.“ Doch es gibt noch mehr Besonderheiten. „Birdy“ weiter: „Es gibt auch Unterwäsche, die an manchen Stellen noch Extrapolster hat. So eine spielt Jeff. Die Polsterung ist an Positionen, an denen der restliche Schutz nicht immer hin- kommt.“ Als Nächstes folgt der Tiefschutz. Nicht spekta- kulär, aber wichtig. Das meint auch Sebastian Vogl: „Der Schutz der Weichteile ist natürlich sehr wichtig.“ Jetzt werden die Knie-Pads angelegt. Wie der Name sagt, ein Schutz für die Knie. „Birdy“ er- klärt es im Detail: „Die sind extra für Torhüter, wegen der Butterfly-Bewegung. Durch diese Pads hast du am Knie und am Oberschenkel einen Schutz. Die Knie-Pads sind erst durch den Butterfly-Stil entstanden und entwickelt worden, weil dabei der untere Teil des Knies ziemlich oft aufs Eis aufschlägt. Ich würde 200 Mal je Training schätzen. Der Schutz ist unter- halb vom Knie gegen das Eis und oberhalb vom Knie gegen Pucks. Davon gibt es verschiedene Varianten. Es gibt dickere und dünnere. Da muss jeder für sich das passende Teil finden.“ Nun geht es in die Stutzen und in die Torwart- hose. Dabei gibt es Interessantes zu erfahren: „Die Torwarthose ist etwas klobiger, dicker und schwerer als die eines Feldspielers, um natürlich möglichst viele Schüsse abzufangen. Du willst ja die meisten Schüsse mit deinem Körper halten und nicht mit deinen Händen oder Füßen. Die meisten Schüsse sollen, vom Positionsspiel her, auf deinen Körper gehen, bzw. an deine Hose oder an den Schulterschutz. Deshalb müssen die Teile besonders dick sein.“ Die Schlittschuhe haben vor ein paar Jahren einen großen Entwicklungsschritt gemacht.Wer
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