Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 6
Das Drumherum am Spieltag „Denn die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht, und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht“, dichtete 1928 Bertolt Brecht in seiner „Drei groschenoper“. Der gebürtige Augsburger wird uns hoffentlich nicht böse sein, wenn wir das Zitat aus dem Zusammenhang reißen und auf die Tigers-Heimspiele übertragen. „Im Lichte“ der Öffentlichkeit steht bei den Strau- bing Tigers natürlich in erster Linie das Team, das uns gerade in dieser Saison so viel Freude bereitet. Doch „im Dunkeln“, d. h. im Hinter- grund, arbeiten viele Helfer daran mit, dass die Mannschaft glänzen und der Spieltag stattfin- den kann. Ein paar dieser Helfer möchten wir in dieser Aufgabe ins „Licht“ der Öffentlichkeit stellen und stellvertretend für viele Kollegen vorstellen. An Gerhard Lehermeier etwa kommt jeder vor- bei, der auf die Südtribüne möchte. Der 59-jäh- rige Maschinenbauingenieur aus Ittling ist als ehrenamtlicher Ordner dafür zuständig, den Treppenaufgang freizuhalten. Bei Heimspielen ist er mindestens eine Stunde vor Spielbeginn auf seinem Posten. Nur zu gerne würden Fans auf dem Treppenabsatz oberhalb des Verkaufs- tandes stehen bleiben und von dort aus das Spiel verfolgen. Doch rasch wird man von Ger- hard Lehermeier höflich, aber bestimmt, zum Weitergehen aufgefordert. Denn die Flucht – und Rettungswege müssen unbedingt frei- gehalten werden. Klar gibt es dann auch im- mer wieder Diskussionen mit Zuschauern, die den Sinn und Zweck dieser Regelung nicht so recht einsehen wollen. Doch da hilft die lang- jährige Erfahrung, denn Gerhard Lehermeier ist seit 2006 als Ordner tätig. Die Einteilung der Ordner im Stadion übernehmen übrigens die Leiter des Ordnungsdienstes, bestehend aus Klaus Grüll, Rudi Landstorfer, Markus Ze- hetmeier und Gerd Beutel. Rotiert wird in der Regel nicht. Stattdessen hat jeder Ordner sei- nen festen Platz, wo er auch seine Leute kennt. Sollte es dennoch mal Probleme und Ärger geben, werden die Ordner nach Spielende zur Nachbesprechung zusammengerufen und es wird diskutiert, was künftig anders gemacht werden muss. Günther Bauer, von Freunden „Ratti“ ge- nannt, kennen eigentlich alle, die regelmäßig ein Tigers-Spiel besuchen. Denn der 37-jährige Deggendorfer (!) schwenkt auf dem Eis beim Einlauf die große, weiß-blaue Tigers-Fahne. Er ist stets einer der ersten Fans, die nach der Öffnung der Stadiontore die Eishalle betreten. Auf dem Eis hilft er zunächst nach dem Auf- wärmen der Teams und der Eisaufbereitung beim Reintragen und Aufbau des Tigerkopfes – was exakt 14 Minuten vor Spielbeginn pas- sieren muss. Ist das übergroße Maskottchen aufgeblasen, schnappt sich Günther Bauer seine Fahne und stellt sich neben Stadionspre- cher Peter Schnettler. Den Einlauf der Mann- schaft kann er dann von seinem „VIP-Platz“ auf dem Eis genießen, wo er so nahe dran ist wie höchstens „Tigo“. „Die Atmosphäre beim Einlauf der Spieler und der Blick auf die Süd- tribüne sind einfach nur geil“, schwärmt Gün- ther Bauer. In den Drittelpausen und nach dem Spiel stellt Günther die Magenta-Werbewand auf dem Eis auf, vor dem die Interviews statt- finden. Während der Drittel ist das langjährige Mitglied des Fanclubs Bodycheck auf der Süd- tribüne und unterstützt die Mannschaft laut- stark – für die Regensburger Domspatzen wird es aber wohl nicht mehr reichen… Ebenfalls einen VIP-Platz im Stadion haben die Statistiker, denn sie sitzen mit ihren Tab- Günther Bauer Gerhard Lehermeier Helfer im Hintergrund Ausgabe 6 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 03
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Njg5Mg==