Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 7

Als nächster Rekord wäre nun noch die Marke von 1197 Spielen zu schlagen, die Mirko Lüde- mann für die Kölner Haie absolviert hat. „Das ist definitiv nicht mein Ziel“, so Sandro. „Da- für ich bin viel zu alt und war schon viel zu oft verletzt. Ich schaue von Jahr zu Jahr, der Rest ergibt sich dann von selbst.“ Von größeren Ver- letzungen ist Sandro in dieser Saison bisher verschont geblieben und hat noch kein einziges Spiel versäumt. Mit 15 Punkten in 43 Spielen hat er zudem bereits zur Länderspielpause eine Ausbeute erreicht wie zuletzt in der Saison 2011/12. Damit winkt zum Ende der Hauptrun- de eine neue persönliche Bestleistung: „Toi toi toi, bis jetzt klappt es ganz gut. Das Wichtigste und Erste ist immer, gesund zu bleiben. Ich hof- fe, dass ich die Saison so zu Ende spielen kann. Wenn ich mit meinen Toren der Mannschaft helfen kann, dann umso schöner.“ Mehrfach wurde Sandro auch schon zur Nationalmann- schaft eingeladen, aber immer wieder kamen zum ungünstigsten Zeitpunkt Verletzungen da- zwischen, sodass es bislang nur zu zwei Län- derspielen reichte, was ihn schon etwas wurmt: „Klar, hätte es auch mal klappen können. Drei- mal habe ich verletzt abgesagt, einmal wegen der Geburt meines Sohnes. Es hat halt nicht sol- len sein. Aber so ist es und jetzt kann man eh nichts mehr daran ändern.“ Von den Fans wird Sandro sehr geschätzt, weil er stets mit letztem Einsatz spielt und sich ohne Rücksicht auf Verluste in gegnerische Schüsse wirft, was ihm schon so manche Verletzung eingebracht hat – wie zum Beispiel in der ver- gangenen Saison eine gebrochene Kniescheibe. „Was soll ich zu Sandro sagen? Er ist `Mister 110 Prozent´, geht immer voran, blockt pro Spiel gefühlt zehn Schüsse und ist sowohl auf als auch abseits der Eisfläche ein absoluter Leader, eine Identifikationsfigur mit immenser Bedeutung für unser Team“, so Jason Dunham. Seit 2012 führt Sandro – mit Ausnahme der Sai- son 2014/2015, als er Assistent hinter Laurent Meunier war – die Mannschaft als Kapitän auf das Eis. Als solcher ist er nicht nur meinungs- starker Wortführer in der Kabine, sondern auch Vorbild auf dem Eis. Als verlängerter Arm von Trainer Tom Pokel, der ihn auch in dieser Sai- son zum Kapitän bestimmte, kümmert er sich um viele Belange auf und neben der Eisfläche: „Ich bin jung Kapitän geworden und habe seit- dem viele Erfahrungen gesammelt. Ich denke, dass ich den Jungs heute mehr mitgeben kann. Ich bin ganz locker und versuche für jeden ein offenes Ohr zu haben. Ich sage aber auch klar und deutlich meine Meinung, wenn´s nicht so läuft. Ich nehme auch mal die jungen Spie- ler zur Seite und sage ihnen, was sie besser machen müssen. Das mache aber nicht nur ich, sondern meine Assistenten machen das genauso. Wir sind ein gutes Team.“ Seine Er- fahrung hilft ihm zudem bei Diskussionen mit den Schiedsrichtern: „Meist ist es eh ein gu- tes Miteinander. Ich versuche ruhig zu bleiben und mein Anliegen gut rüberzubringen. Das ist meistens besser, als auf die Schiris loszugehen oder sie anzubrüllen. Die nehmen ihre Entschei- dung eh selten wieder zurück.“ Zu Hause hat Straubing Tigers | Clubmagazin POWERPLAY | Saison 2019/20 | Ausgabe 7 04 Thema des Monats

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