Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 7

auch wenn dann am Ende das Spiel in der Verlängerung oder im Penalty- Schießen verloren wurde. Dann hatten wir zwischendurch auch mit vielen Ausfällen zu kämpfen. Und wir haben auch immer gesagt und gewusst, dass die Spiele ab Dezember schwerer und umkämpfter werden. In dieser Phase geht es für jedes Team um etwas, auch die Mannschaften auf den hinteren Plätzen müssen unbedingt gewinnen. Deshalb ist auch gerade für die kleineren Teams wichtig, am Anfang konstant zu punkten, denn am Ende wird es nicht leichter. Das sieht man ja auch an Mannschaften, die unbedingt aufholen müssen. Und man darf auch eines nicht vergessen: wir sind immer noch das Team mit dem drittkleinsten Etat der Liga. Natür- lich wollen wir immer gewinnen, aber auch Niederlagen gehören dazu.“ In der Mehrzahl freilich gab es in dieser Saison Siege. Mal ganz ehr- lich, hätten Sie wirklich erwartet, dass die Straubing Tigers zur Länderspielpause im Februar auf Platz drei stehen? Pokel: „Wir haben schon mit einem Platz unter den Top Sechs spekuliert. Aber dass wir so weit oben stehen und dass es so gut läuft, damit konnte man nicht unbedingt rechnen.“ Ist das nicht auch gerade deshalb erstaunlich, weil es schon immer wieder auch Verletzungen gab? Mit allen Kontingentakteuren konnte man kaum einmal spielen und seit Oktober war eigentlich immer wer verletzt oder krank. Pokel: „Das ist richtig und daran zeigt sich auch unsere Tiefe im Kader. Wir können auch Ausfälle wegstecken.“ Ist die Tiefe im Kader der entscheidende Unterschied zum Vorjahr? Pokel: „Das ist ganz entscheidend. Wir sind deutlich breiter aufgestellt. Wir haben mehr Akteure, die in Über- und Unterzahl spielen können und sind damit in der Lage, alles auf mehr Schultern zu verteilen. Da spielt natürlich auch eine Rolle, dass wir mit Benedikt Kohl einen guten deut- schen Verteidiger verpflichten konnten, uns damit eine Kontingentstelle in der Abwehr einsparen und einen weiteren Ausländer für den Angriff holen konnten.“ Welche weiteren Schlüssel für den Erfolg sehen Sie? Pokel: „Durch die Neuzugänge und die Tiefe im Kader sind wir deutlich besser in den Special Teams, vor allem in Unterzahl. Darauf haben wir viel Wert gelegt. Außerdem haben wir zwei sehr starke Torhüter. Und wir hat- ten in der Abwehr Konstanz. Auch das hilft. Wir haben nur einen Spieler in der Defensive ausgetauscht und diese Kontinuität zahlt sich aus, weil es vieles einfacher macht.“ Im Gegensatz zum Vorjahr sind damit auch die Eiszeiten deutlich ausgeglichener verteilt. Gilt auch da schon der Blick Richtung Playoffs? Pokel: „Ja, auch. Wir wollen frisch in die Playoffs gehen. Aber ich habe zuletzt auch anderen Reihen und anderen Spielern mehr Eiszeiten ge- geben, um ihnen mehr Verantwortung zu geben. Denn in den Playoffs müssen diese Spieler vielleicht plötzlich Verantwortung übernehmen und dann sollen sie darauf vorbereitet sein.“ Auch in Sachen Trainingssteuerung geht es jetzt zum Ende der Saison sicher darum, fit in die Playoffs zu kommen? Pokel: „Es geht darum, frisch in die Playoffs zu gehen, denn es gibt einen Unterschied zwischen fit und frisch. Fit ist die Mannschaft, es geht um die Frische. Natürlich muss man immer die Balance finden und ich möchte jetzt hier auch nicht ins Detail gehen, wie wir genau trainieren. Aber es geht jetzt darum, die letzten Spiele gut und erfolgreich zu bestreiten und gleichzeitig frisch und gesund in die Playoffs zu kommen.“ Zuletzt wirkte die Mannschaft gerade auch mental wieder konstanter. Vor der Pause hat man es geschafft, zwei Spiele an einem Wochenende auf einem recht konstanten Level zu zeigen. Das gelang in den Wochen vorher zumeist nicht. Pokel: „Unsere Stärke ist es, kampf- und körperbetont zu agieren, gerad- linig zu spielen, Pucks zum Tor zu bringen und schnell zum Abschluss zu kommen. Das haben wir in den Wochen davor nicht immer gezeigt.“ Das dürfte dann auch ein Schlüssel für den Rest der Saison und speziell die Playoffs sein? Pokel: „Da werden die Spiele sicher sehr umkämpft sein und die Zwei- kämpfe entscheiden. Und da müssen wir bereit sein und clever agieren. Wir müssen Schlittschuh laufen, körperlich präsent sein, aber die Stöcke vom Gegner weglassen.“ Tobias Welck 59 Ausgabe 7 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers

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