Powerplay | Saison 2019/20 | Ausgabe 7
Über den Tellerrand geblickt Einen Nebeneffekt gab es allerdings. „Am Anfang habe ich ziemlich schnell etwa sechs Kilogramm Gewicht verloren. Ich bin dann zu einer Ernährungsberaterin gegangen und habe mir von ihr einige Tipps geholt. Sie hat mir viele Optionen gezeigt. Mit ihr habe ich dann etwa einen Monat gearbeitet und da- nach war es für mich sehr leicht, vernünftig, gesund und abwechslungsreich zu kochen. Ich habe auch keinen Plan, wann ich was essen muss oder darf. Das ist wie bei den meisten, ich esse auf was ich Lust habe, aber eben vegan. Ich probiere auch immer wieder aus. Zum Beispiel mit Seitan oder Tofu. Ich mache aber viel mehr mit Gemüse und ich mache mir gerne Smoothies.“ Als Eishockeyprofi ist er nahezu unter stän- diger ärztlicher Beobachtung. „Von den Docs gab es nie Probleme, die waren mit meinen Werten immer zufrieden. Das einzige, was ich als Nahrungsmittelergänzung nehme, ist Vit- amin B12. Und, ich war, seit ich vegan esse, noch nie krank.“ Die Familie Acolatse ist vielköpfig, doch Abneh- mer seiner Kochkunst findet er dort nur schwer. „Dazu konnte ich meinen Dad noch nicht über- reden“ lacht Sena „Meine Mum probiert schon mal, aber sie liebt Eier. Auf die kann sie nicht verzichten.“ Doch in Straubing hat er einen gern gesehenen Gast, denn Mitchell Heard wohnt im selben Haus und darf oft mitessen. „Wenn einer der Jungs in der Nähe ist und reinschaut, dann koche ich gerne für alle.“ Bleibt das Problem der Auswärtsspiele. Als Gastmannschaft muss man letztlich das nehmen, was der Gastgeber liefert und das ist meistens nicht vegan. Gerne gibt es Nu- deln und Rahmgulasch oder ähnliches – also nichts für Sena. „Da macht Jason einen tollen Job. Inzwischen gibt es meistens eine vegane Option beim Gastgeber. Ich habe aber auch immer was dabei. Sicher ist sicher. Avocados oder Nüsse habe ich meisten dabei.“ Avocados stehen auf seiner Liste ohnehin ganz oben. „Ich liebe auch Blumenkohl. Mit dem kann man viel machen und er passt eigentlich überall dazu. Aber ich mag auch Reis und eigentlich jedes Gemüse. Ich liebe Pasta. Eine Reis Bowl könnte ich jeden Tag essen.“ Beim Thema Essen leuchten Senas Augen durchgehen, doch auch bei der richtigen Musik. Also was liegt näher, als mit Musik zu kochen. Auf seinem Instagram-Account @veganhoopla kann sich jeder davon selbst ein Bild machen und sich Anregungen und hin und wieder auch Rezepte holen. „Für mich ist kochen keine Arbeit. Ich koche jeden Tag zu Hause und es macht Spaß. Ich mag, was ich koche und mit etwas guter Musik hat das auch was Entspannendes.“ Die Liebe zum Kochen geht sogar noch wei- ter. Denn irgendwann endet jede Laufbahn als Eishockeyprofi. „Ich könnte mir vorstellen, vielleicht ein veganes Lokal zu eröffnen. Aller- 93 Ausgabe 7 | Saison 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers
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