Powerplay | Playoff-Sonderausgabe 2019/2020

In und um den Pulverturm Auf- und Abstieg Ein „Schreckgespenst“ geht bei vielen Fans der kleineren DEL-Teams um: Ab der Saison 2020/21 gibt es den sportlichen Auf- und Ab- stieg zwischen der DEL und der DEL2 wieder. „Mein Team könnte dabei sein“, lautet die Angst so mancher Fans der Kellerkinder, die seit Jahren unten mit dabei sind. Doch wie groß ist die Gefahr eigentlich, dass der Letzte der DEL- Saison 2020/21 tatsächlich runter muss, weil der sportliche Meister der DEL2 den Sprung nach oben schafft? Weitaus weniger groß jedenfalls, als es in der Öffentlichkeit derzeit den Eindruck hat. Denn in der öffentlichen Mei- nung dominiert das Halbwissen. De facto liegt die Chance, dass die sportliche Verzahnung von Beginn an tatsächlich greift, gerade einmal bei 25 Prozent. 2005/06 gab es das letzte Jahr mit Auf- und Abstieg zwischen erster und zweiter Liga. Die Tigers waren der letzte sportliche Aufsteiger in die DEL, Kassel musste damals runter. Seit- her wird das Thema häufig emotional geführt. Eine angedachte Verzahnung mit einer Rele- gation musste alsbald wieder fallen gelassen werden. Der Letzte der DEL müsste viel zu lange warten, bis der Meister der DEL 2 fest- steht, die unterschiedlichen Voraussetzungen bei den Kontingentspielern taten ein Übriges. Der Durchbruch dann im Sommer 2018 – DEL, DEL2 und DEB gaben in einer gemeinsamen Erklärung die Wiedereinführung des Auf- und Abstieges 2020/21 bekannt. „Gewinner dieser Vereinbarung ist der Eishockeysport in Deutsch- land, denn wie in allen anderen Sportarten wird Auf- und Abstieg auch in unserem Sport für zusätzliche Spannung sorgen. Den Clubs der DEL2 bietet sich damit zugleich nicht nur eine wichtige sportliche, sondern auch wirt- schaftliche Perspektive“, so Dr. Peter Merten (Heppenheim), Aufsichtsratsvorsitzender der ESBG/DEL2 damals. Und DEB-Präsident Franz Reindl sagte: „Ich bin überglücklich, dass die beiden unabhängigen Profiligen schlussendlich einen Weg gefunden haben. Dass die berühm- te Kuh jetzt vom Eis ist, ist absolut überragend für unseren Sport. Alle Eishockey-Fans können sich auf die sportliche Durchlässigkeit aller Ligen freuen. Das wird auch große sportliche und infrastrukturelle Impulse verstärken. Mein ganz besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die an diesem Prozess mitgewirkt haben.“ Ähnlich äußerte sich auch Jürgen Arnold, Aufsichtsrats- vorsitzender der DEL: „Wir freuen uns, dass es nach dieser langen Zeit wieder zu einer Verzah- nung zwischen den beiden Ligen kommt und erhoffen uns davon natürlich einen wichtigen Impuls für unseren Sport.” Freilich sieht die Praxis etwas anders aus als die Theorie. Denn für die Saison 2020/21 kommen gerade einmal vier von zwölf DEL2-Clubs für einen Aufstieg überhaupt in Frage, wie auch 79 Playoff-Sonderausgabe 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers

RkJQdWJsaXNoZXIy Njg5Mg==