Powerplay | Playoff-Sonderausgabe 2019/2020
Über den Tellerrand geblickt Dan Ratushny zum Biertrinken bekehrt: Richard Gsottberger, Busfahrer der Straubing Tigers als Geschäftsführer in der Firma gebraucht wird und er außerdem seine Frau mit den da- mals noch recht kleinen Kindern nicht alleine lassen wollte, suchte er zunächst nach anderen Fahrern. Dass er die Aufgabe schließlich doch selbst übernahm, liegt vor allem an seiner Frau: „Evi hat gesagt: Fahr halt du zum Eishockey. Dich interessiert das doch!“ Bereut hat er seine Entscheidung nie, denn seit- dem gehört Richard Gsottberger zum Team: „Anfangs war ich sehr überrascht. Ich habe gedacht: Das sind lauter Profis, die nicht mit ei- nem reden. Aber man wird sofort mit ins Team aufgenommen, als ob man selbst Spieler wäre – obwohl ich nicht einmal Schlittschuhlaufen kann! Ich mag sie jedenfalls alle gerne und sie sind ja auch alle supernett zu mir.“ Über die Jahre sind dabei enge Freundschaften entstan- den. „In den Anfangsjahren war das Verhältnis aber noch anders, weil die Spieler wie Jason Dunham und Sepp Lehner ja genauso alt oder nur wenige Jahre jünger als ich waren. Die, die heute spielen, könnten locker meine Söh- ne sein. Besonders gut verstehe ich mich mit Sandro Schönberger, den ich ja schon so lange kenne.“ Das gute Verhältnis zwischen „Ritsch“ und den Spielern wurde auch deutlich bei Billy Trews Abschiedsspiel. Am Vorabend trafen sich alle Teilnehmer mit ihren Familien zum Essen und Feiern in der Gaststätte „Zum Geiß“ am Theresienplatz – und natürlich war auch Gsott- berger eingeladen: „Ich hab mich total gefreut, alle wieder zu sehen und ich habe gemerkt, Schon seit den 1970er Jahren stellt die Firma Biendl-Reisen aus Straubing die Busse für die Auswärtsfahrten des TSV Straubing und später des EHC bzw. der Straubing Tigers. Seit dem DEL-Aufstieg 2006 fährt der Chef selbst, Biendl- Geschäftsführer Richard „Ritsch“ Gsottberger. Das liegt aber nicht daran, dass sich der lang- jährige Tigers-Fan die Filetstückchen sichern wollte. Ganz im Gegenteil: „In der zweiten Liga wurde vor Spielen in der Regel nicht übernach- tet. Bei den Tagesfahrten haben sich drei Fah- rer abgewechselt. Die wollten aber nach dem Aufstieg nicht mehr, weil das nun immer das ganze Wochenende in Anspruch nimmt. Denn vor Auswärtsspielen außerhalb Bayerns wird seitdem einen Tag früher angereist und vor Ort übernachtet.“ Da Richard Gsottberger ja auch 83 Playoff-Sonderausgabe 2019/20 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers
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