Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 1

Herr Dunham, wie war der Kontakt zu den Spielern den Sommer über? Es dürfte dort sehr viele Fragezeichen auch auf dieser Seite gegeben haben. J ason Dunham: „Wir haben von Anfang an sehr offen und ehrlich mit unseren Spielern, Trainern und deren Agenten kommuniziert, haben die Situation der Liga und hier bei uns vor Ort besprochen. Das waren selbstverständlich nicht immer leichte bzw. angenehme Gespräche. Nachdem die Situation aber ja fast weltweit die gleiche war, gab es auch viel Verständnis und Akzeptanz.“ Als nun kürzlich die erneute Verschiebung des Saisonstarts auf mindestens Mitte Dezember beschlossen wurde, dürfte die Stim- mung wohl auf dem Tiefpunkt gewesen sein. Dunham: „Es ist klar, dass das bei den Spielern auf die Motivation drückt. Man muss derzeit einfach von Woche zu Woche planen. Wir haben bisher mit stark angezogener Handbremse trainiert. Aktuell versuchen wir, möglichst viele Spieler zum Beispiel in der DEL2 oder in der Oberliga unterzubringen, damit sie dort Spiel- praxis sammeln können, bis es in der DEL losgehen kann. Denn Spielpraxis ist gerade für die Entwicklung der jüngeren Spieler extrem wichtig. Natürlich ist es aber auch verständlich, dass der ein oder andere Kontingentspieler vorübergehend zu seiner Familie zurückfliegen möchte.“ Warum war die erneute Verschiebung alternativlos? Oder anders gefragt, warum kann in so gut wie allen anderen Ländern in Eu- ropa Eishockey gespielt werden und können die Handball- und Basketballligen starten, aber die DEL nicht? Sennebogen: „Ich kann hier nur für die Straubing Tigers sprechen: Wir benötigen 40 bis 50 Prozent der Hallenkapazität UND die Hilfe der Politik, um wirtschaftlich um die Runden zu kommen. Der durchschnittliche Etat eines DEL-Clubs ist deutlich höher als der eines HBL- oder BBL-Clubs. Hinzu kommt, dass wir auch mit den im Raum stehenden 800.000 Euro aus dem Konjunkturpaket für Profisport, das von der Regierung aufgelegt wurde, noch nicht fix rechnen können. Vielleicht verlassen sich andere Ligen darauf. Aber solange uns hierzu kein positiver Bescheid vorliegt, können und werden wir das nicht einfach einplanen. Und deswegen wäre es aus wirtschaftlicher Sicht fatal, die Saison zu beginnen, ohne zu wissen, dass sie abgesichert ist. In anderen Länder – wie z. B. in der Schweiz oder in Schweden – erhalten die Clubs siebenstellige Summen vom Fernsehen, zudem sind in der Schweiz aktuell we- sentlich mehr Zuschauer erlaubt. Und in Österreich übernimmt der Staat die Einnahmeverluste der Proficlubs. Es gibt bei uns in Deutschland viel zu viele Unsicherheiten und ob der Weg, den andere Sportarten gehen, aus kaufmännischer Sicht dann wirklich der richtige ist bzw. war, wird sich zeigen.“ Will man im Dezember starten, muss – bei sechs Wochen Vorlauf auf einen Saisonstart– eine Entscheidung bis spätestens Anfang/ Mitte November fallen. Was soll zu diesem Termin anders sein als Anfang Oktober? Sennebogen: „Am 31.10. endet die Testphase bezüglich der aktuell gültigen 20-prozentigen Stadien- und Hallenkapazität. Dann wird von der Politik neu entschieden. Es besteht natürlich die Hoff- nung, dass nach einer positiven Bewertung dieser Testphase mehr Zuschauer in die Hallen gelassen werden. Bei den aktuell sowohl in Deutschland als auch in unseren Nachbarländern steigenden Corona-Zahlen wird diese Hoffnung jedoch sehr gedämpft. Die Entscheidung der Politik wird dann die Grundlage für das weitere Vorgehen in unserer Liga sein.“ Wenn es keine weiteren Lockerungen gibt, wird dann die Saison komplett abgesagt? Sennebogen: „Diese Möglichkeit besteht leider durchaus.“ Wenn sich an den Vorgaben nichts ändert – maximal 800.000 Euro Staatshilfe, maximal 20 Prozent Zuschauerkapazität: Gibt es dann keine Möglichkeit, die Saison mit anderen Möglichkeiten oder Ideen zu retten? Sennebogen: „Dann wird es sehr, sehr schwer und ich habe hier wenig Hoffnung.“ Würde eine Saisonabsage die Clubs wirklich billiger kommen? Sennebogen: „Bei einer Absage der Saison gäbe es hohe Fix- kosten, die in unserem Fall etwa 1,5 bis 2 Millionen Euro betragen würden. Im Vergleich dazu wären wir, falls die Saison – wohlge- merkt unter den aktuell gültigen Voraussetzungen – tatsächlich BayWa Bau- & Gartenmärkte GmbH & Co. KG, Zeche Oespel 15, 44149 Dortmund Sollte einmal ein anderer Baumarkt günstiger sein, erstatten wir Ihnen für ein identisches Produkt innerhalb von 14 Tagen den Differenzbetrag. Mehr Informationen auf baywa-baumarkt.de⁄ tiefpreisgarantie TIEFPREIS- GARANTIE TIEFPREIS- GARANTIE STRAUBING Geiselhöringer Str. 59 POSM-001-001-Anzeige_Straubing-Tigers_Tiefpreis_184,5x64,5mm_BGM.indd 1 28.07.20 08:15 Ausgabe 1 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 70 THEMA DES MONATS

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