Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 2

an die bevorstehende Aufgabe gewöhnen und sozusagen aufgewärmt werden, das braucht einfach ein paar Minuten. Wenn dann die anderen Spieler kommen, geht es los und sie wollen aufs Tor schießen, da kann ich nicht einen ‚kalten‘ Goalie hin- stellen. Normalerweise gebe ich selbst als Warm-Up von der Mitte des Drittels immer zehn Schüsse auf die Fanghand, zehn Scheiben auf die Stockhand und zehn Scheiben auf den Bauch ab, so dass der Torwart warm wird und ein gutes Gefühl bekommt. Wenn dann alle Jungs auf dem Eis sind, hat der Torwart auch nicht mehr die Zeit für so was. Da geht es dann dar- um, Selbstbewusstsein zu sammeln und genau zu fangen.“ Training vor dem Training Auch das Off-Ice-Training unterscheidet sich mitunter von dem der Feldspieler, was auch an den unterschiedlichen körperli- chen Anforderungen an einen Torhüter liegt: „Die Tormänner ziehen in gewisser Weise immer ihr eigenes Training durch, was natürlich alles mit unserem Athletik- Coach Giovanni Willudda abgesprochen ist. Sebastian Vogl zum Beispiel macht sehr gerne Yoga und viele Mobilisations- übungen, so dass der Körper wirklich vor- bereitet ist.“ Ein einfaches Beispiel für eine Mobilisationsübung beschreibt „Litti“ so: „Man liegt auf dem Rücken, hat die Beine neunzig Grad angewinkelt und schwenkt diese nach links und nach rechts. Für einen Tormann ist es sehr wichtig, in der Hüfte keine Probleme zu haben, sie ist si- cher eines der wichtigsten Körperteile für einen Goalie. Im Training oder im Spiel bewegt er sich etwa 500 Mal auf und ab, wenn ich da nichts für die Hüfte mache, dann bin ich nach zwei Wochen sicher raus, weil es zu Verletzungen kommt. In den letzten Jahren hatten wir immer er- fahrene Torhüter in Straubing, die genau wissen, was sie tun müssen, damit ihr Kör- per am Spieltag topfit ist. Im Nachwuchs ist das ein bisschen anders, da muss man die Jungs erst hinbringen.“ Im Alter wird anders trainiert „Einem erfahrenen Goalie muss ich nicht mehr viel sagen, die wissen meis- tens selbst, an was sie arbeiten müssen. Bei einem jungen Goalie muss man viel mehr reden und viel mehr zeigen.“ Eine Sache, an der man mit jungen Torstehern vermehrt arbeiten muss, ist das Stellungs- spiel: „Das muss einem Torhüter in Fleisch und Blut übergehen, dafür gibt es auch spezielle Übungen. Die macht man zum Beispiel in der U9 oder in der U11, wenn es erstmals auf die große Spielfläche geht. Man spannt links und rechts an den Tor- pfosten ein Band ein und der Trainer hält es mittig fest. Das Band markiert dann wie ein Dreieck den entsprechenden Schuss- winkel, wenn sich der Trainer die blaue Ausgabe 2 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 77 COACHES CORNER

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