Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 5

Stephan, gut 14 Jahre ist dein DEL-Debüt nun her. Hast du noch irgendwelche Erinnerungen daran? Im Detail eigentlich nicht mehr. Also den Gegner oder das Er- gebnis zum Beispiel nicht mehr. Ich weiß noch, dass ich natürlich sehr aufgeregt und sehr mit mir selbst beschäftigt war während des Spiels. Und ich bin als Stürmer aufgelaufen, in einer Reihe mit Günther Oswald und Tobias Abstreiter – die beiden alten Hau- degen mussten also mich mitziehen. War dir bewusst, dass dieses Jubiläum jetzt bevorsteht? Mir persönlich eigentlich erst kurz vorher. Ich bin da nicht so der Zahlenmensch. Aber meine Mutter verfolgt das alles sehr genau und die hat es mir dann vor- her gesagt. Welche Spiele sind dir aus Ihrer bisherigen Laufbahn besonders im Gedächtnis geblieben? Das Wintergame mit Düssel- dorf vor 50.000 Zuschauern im Fußballstadion. Das war ein besonderes und einmaliges Erleb- nis. Und 2012 ein Spiel mit den Hannover Scorpions in Straubing: Ich habe 59 Strafminuten erhalten und damit einen DEL-Strafen- rekord aufgestellt. Das wird mir so leicht auch niemand nach- machen können. Du hast damals in einer Szene 57 Strafminuten erhalten: eine Zwei-Minuten-Strafe, danach reklamiert und dafür eine Zehn-Minuten Strafe obendrauf. Dann hast du auf der Strafbank weiter reklamiert, dafür gab es die Spieldauerstrafe und dann beim Gang in die Kabine noch eine Matchstrafe, weil du mit dem Schläger gegen die Glasumrandung geschlagen hast. Zuvor im 2. Drittel gab es ebenfalls bereits eine kleine Strafe, macht in der Summe 59… Ganz genau. Ich wurde dann auch gesperrt, obwohl ich niemand verletzt habe. Aber wenn ich auf meine Karriere blicke, dann ist natürlich auch die Teilnahme an der WM in Prag etwas ganz besonderes, auch wenn es nicht direkt etwas mit den 500 DEL- Spielen zu tun hat. Denkt man bei solchen An- lässen wie dem 500. DEL- Spiel auch daran, wie viele Spiele man noch machen will oder kann? Ich rechne das eher in Jah- ren. Und ich sage es mal so: Wenn meine Laufbahn in drei Jahren vorbei wäre, dann wäre es schon zu schnell. So vier, fünf Jahre will ich schon noch auf diesem Level spielen. Aber ich will dann auch nicht auf- hören, wenn man mich vom Eis tragen muss, weil ich nicht mehr vorankomme. Die Leistung und die Fitness müssen halt stimmen. Sind diese Gedanken gerade in einem Corona-Jahr präsenter als sonst? Du wirkst gerade nicht so wie viele andere, die vielleicht den Zeitpunkt zum Loslassen verpassen… Sicher hatten wir alle viel Gelegenheit zum Nachdenken in der letzten Zeit. Gerade in jungen Jahren denkt man ohnehin wenig Ausgabe 5 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 27 SPIELER IM FOKUS

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