Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 5
Hampl. „Peter hat einen Bekannten beim Hersteller in Tschechien und wollte das mal ausprobieren. Eine Woche später waren sie dann in Straubing“, berichtet Kerˇcs und meint weiter: „Für Torhüter ist das eine sehr gute Trainingsmöglichkeit - auch was finanzielle Gesichtspunkte betrifft, denn normalerweise muss ja mit einem Torhüter auch immer ein Spieler oder ein Trainer auf dem Eis sein. Es ist zwar nicht zu 100 Prozent dasselbe, aber die Bewegungen und die Reaktionen, die man machen muss, sind identisch.“ Zur notwendigen Hardware gehören neben einem PC auch eine VR-Brille sowie Sen- soren, die beim Torhüter auf dem Blocker- Handschuh und auf dem Fanghandschuh angebracht werden. Für Feldspieler ist der Aufwand etwas größer: Neben einer in die- sem Fall kabelgebundenen Brille kommt ein Sensor auf den Schläger und rund um den Trainingsbereich werden vier weitere Sensoren platziert. Auch über eine Handy- App ist das System nach dem Einrichten und Kalibrieren steuerbar. Beim System für Feldspieler sieht Coach Alex Kerˇcs allerdings noch deutliche Schwächen: „Man kann zwar kein Stick- handling trainieren, weil du kein Gefühl vom Puck am Schläger hast, aber für die Reaktionsschnelligkeit ist es aus meiner Sicht sehr gut geeignet. Die Bedienung ist sehr einfach, zumindest für die Torhüter. Die müssen nur ihre Ausrüstung anlegen, die Sensoren auf ihrem Equipment anbrin- gen und über die Handy-App geht’s dann schon los. Für die Feldspieler braucht man am Anfang einen Techniker, aber wenn alles eingerichtet ist, ist das System ebenfalls sehr unkompliziert zu bedienen.“ Da das Goalie-Equipment, welches Torhü- terin Lilly Uhrmann getestet hat, kabellos ist, kann man damit auch aufs Eis gehen und somit sehr realistisch trainieren. Alter nativ kann man das Eis auch durch ein paar Quadratmeter Super-Glide-Fläche ersetzen oder man kann das System auch nur mit Turnschuhen auf einem norma- len Fußboden verwenden. Dazu Torhüte- rin Lilly Uhrmann: „Das ist schon etwas schwierig, weil ohne Eis die Bewegungs- abläufe einfach anders sind. Auf dem Eis hat es sich aber schon sehr real angefühlt. Ich habe sogar die gefangenen virtuellen Pucks aus dem Handschuh geworfen, durch das Vibrieren der Sensoren beim Fangen hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich einen Puck drin gehabt hätte. Auch die Lauf- und Gleitwege waren normal, denn man sieht ja auch seinen Torraum und sein Tor.“ Dies muss vorher mit dem echten Tor kalibriert werden. Was man anschließend durch die Brille sieht, ist dann aber doch leicht gewöhnungsbedürftig, wie Lilly schmunzelnd berichtet: „Man sieht nur ein paar ‚Mantschgerl‘, was aber zu vernach- lässigen ist, denn man achtet ja nicht auf die Spieler, sondern auf den Puck.“ Als Fazit meint Lilly: „Es hat sehr viel Spaß gemacht und war schon ziemlich cool. Wenn man sich auf das System einlässt, dann ist das eine super Trainingsmög- lichkeit, die sich wirklich sehr realistisch anfühlt. Außerdem muss man sich nicht immer jemanden suchen, der Scheiben aufs Tor schießt.“ Armin Holl-Wagner Ausgabe 5 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 61 HIER REGIERT DER EHC
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