Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 6
Ausgabe 6 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 75 IN UND UM DEN PULVERTURM DER MUNDSCHUTZ DER SPIELER Sie sind normalerweise leicht zu erkennen – die Gegenstände, die einen Eishockey- Spieler schützen. Helm, Handschuhe, Schoner, vieles ist bekannt und gut sicht- bar. Aber es gibt auch etwas unschein- bares, das wichtige Dienste erfüllt: Den Mundschutz. Wer kennt sie nicht - die berühmten Zahn- lücken von Eishockeyspielern. Egal ob von Ex-Nationalspieler John Tripp oder von Mike Bullard, die der Straubinger Legende Calvin Elfring oder vom aktu- ellen Tigers-Center Mike Connolly. Wie aktuell das Thema Zahnschutz von einer Sekunde auf die andere sein kann, zeigte sich für Tigers-Verteidiger Benedikt Kohl im Dezember 2019 beim Auswärtsspiel in Mannheim. Im Gesicht getroffen ver- lor Kohl mehrere Zähne. Weil in der SAP-Arena eine spezielle Zahnrettungsbox (mit besonderer steriler Nährlösung) verfüg- bar war, die Spezialklinik in Heidelberg nicht weit entfernt und er mit Hauszahn- arzt Dr. Maximilian Herpich als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für zahnärzt- liche Prävention und Rehabilitation im Spitzensport e.V. (DGZPRSport) einen Fachmann an seiner Seite hatte, konnten schlussendlich alle natürlichen Zähne er- halten werden. Einen Mundschutz trug Kohl damals nicht, seither tut er es. Und geht es nach Dr. Maximilian Herpich, einst selbst Eishockey-Spieler, dann könnten es gerne noch mehr Straubinger Spieler sein. „Leider zu wenig“ würden nämlich einen Mundschutz tragen. „Er ist kein 100-prozentiger Schutz“, sagt Herpich und meint weiter: „Er minimiert aber statistisch signifikant größere Verlet- zungen und deren Folgen. Es macht einen Unterschied, ob nur eine Zahnkante oder ein komplett neuer Zahn rekonstruiert werden muss.“ Neben den Zähnen soll der Mundschutz auch das Weichgewe- be (Lippe, Wange, Zunge, Zahnfleisch) sichern. Die Funktionsweise: Die Energie des Einschlages (egal ob durch Puck, Schläger oder Ellbogen hervorgerufen) soll absorbiert, gleichmäßig auf den Kiefer verteilt und somit der Schaden ver- ringert werden. Des Weiteren reduziert ein Mundschutz das Risiko einer Gehirn erschütterung bzw. mildert die Auswirkun- gen einer solchen ab.
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