Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 7

Ausgabe 7 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 16 IN UND UM DEN PULVERTURM Servus Peter! Seit wann bist du eigentlich im Eishockey aktiv? Seit 1971. Da war ich zwölf Jahre alt. Der TSV Straubing war gerade in die Oberliga, damals die zweithöchste Liga, aufgestiegen und Jiri Wabnegger war der überragende Spieler. Mein erstes Spiel weiß ich noch ganz genau: Das war gegen Ravensburg und der TSV Straubing hat mit 6:3 gewonnen. Mein Vater hat mich mitgenommen. Ab diesem Spiel war ich mit dem Eis- hockey-Virus infiziert. Damals war Eis- hockey noch ein Open Air-Erlebnis. Es war ziemlich kalt. Meine Mama hat mir immer eine Thermoskanne Tee mitgegeben, später dann mit einem Schuss Rum. Die Fans waren damals schon genau- so verrückt und begeistert wie heute. Vor allem auf der Südtribüne war immer mächtig viel los. 1976 habe ich mit meinen Kumpels den ersten Fanclub gegründet, den `TSV-Fanclub Blau-Weiß´, und seitdem war ich immer in irgendeiner Form beim Verein aktiv. Ich habe die große Zeit mit den Laycocks miterlebt. Nach 1983 wurde es etwas ruhiger, da ich als Zeitsoldat bei der Bundeswehr in ganz Deutschland unterwegs war. Die Derbys dieser Zeit habe ich trotz- dem nie versäumt. Ab Anfang der 1990er, als die großen Namen Doug Kirton und Mike Alexander waren, war ich wieder voll dabei. Dein Hobby konntest du bei der Fachzeitschrift Eishockey News sogar zum Beruf machen… Ich war bis 1994 S3-Feldwebel im Bundeswehrverwaltungszen- trum in München. Dann war meine Dienstzeit zu Ende und ich habe ein Volontariat bei Eishockey News angefangen. Dort war ich zuvor auch schon Korrekturleser. Ab 1996 war ich bis 2015 Redakteur und zuständig für die Oberliga und die europäischen Ligen. Wie kam es, dass du auch noch Stadionsprecher geworden bist? Ich bin 1978 bei einem Spiel des TSV Straubing gegen den EHC Freiburg schon mal eingesprungen. In den 1990er Jahren habe ich paar Events moderiert, zum Beispiel 1996 ein Benefizspiel gegen Landshut für Opfer einer Brandkatastrophe und dann 1997 das Laycock-Revival-Spiel. Als Hartmut Scheide 1998 als Stadion- sprecher aufgehört hat, hat mich Wolfgang Karl, Chefredakteur der Eishockey News, angesprochen, ob ich das nicht überneh- men wolle. Seit der Saison mit Thomas Melin 1998/99 bin ich also Stadionsprecher. Damals spielten wir noch in der dritten Liga. Was hat dich an der Aufgabe gereizt? Ich hatte Riesenspaß von Anfang an. Die Fans haben total mitge- zogen. Es hilft auch ungemein, wenn man selbst ein wenig ver- rückt ist. Man ist unmittelbar am Spiel beteiligt und kann seine Emotionen einbringen. Man kennt bei mir an der Stimme ganz klar Freude und Enttäuschung, Jubel und Trauer.

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