Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 7
Und das war etwas, dass Sie dann auch im Kopf hatten? Naja, man hat das nicht in jedem Spiel im Kopf. Aber ehrlich ge- sagt, war ich dann schon auch froh, als es so weit war. Denn so viel Zeit hatte ich ja nicht mehr, nachdem das Saisonende und das Ende meiner Zeit auf dem Eis näherkam. Das heißt, Sie haben sich dieses Mal schon entschieden – sie beenden definitiv Ihre Laufbahn? Ja, das wird wohl so sein. Man weiß nicht, was dann im Sep- tember und Oktober tatsächlich sein wird. Aber Stand jetzt höre ich nach der Saison auf und gehe zurück nach Schweden und verbringe mehr Zeit mit meiner Familie. Welche Gefühle haben Sie jetzt bei diesem Gedanken? Ich war 20 Jahre Eishockey-Profi. Der Gedanke daran, aufzuhören am Ende einer Saison, ist natürlich komisch. Ich blicke von Spiel zu Spiel und konzentriere mich auf die einzelnen Partien. Aber natürlich hat man das immer mal wieder auch im Kopf, dass es bald vorbei ist. Was bleibt hängen am Ende? Die schwedische Meisterschaft 2006 mit Karlstad zum Beispiel mit dem Tor zur Meisterschaft durch Sie ? Für mich ganz persönlich war das wohl der größte Erfolg, ja. Den Titel mit meinem Heimatverein zu gewinnen, war etwas ganz Besonderes. Ich stand mit meinen Idolen auf dem Eis und wurde Meister. Etwas Größeres gibt es wohl nicht. Aber es sind auch die vielen Freundschaften, die über die Jahre entstanden sind und die mein Leben bereichert haben. Es gibt viele Teamkollegen oder Menschen aus dem Umfeld, die zu Freunden geworden sind und die man nicht mehr vergisst. Sie wurden 2014, damals in Nürnberg, zum besten Verteidiger der DEL gewählt. Dabei haben Sie eigentlich lange Zeit in Ihrer Laufbahn als Stürmer gespielt.. . Das ist richtig. Bis ich 25 oder 26 war, habe ich immer Stürmer gespielt. Dann hatten wir in Malmö einige langzeitverletzte Ver- teidiger und ein Teamkollege hat zum Trainer gesagt, er solle mich mal als Verteidiger ausprobieren. Und seither spiele ich in der Abwehr. Ich habe in Schweden nur drei Jahre als Verteidiger gespielt, bevor ich damals nach Deutschland gewechselt bin. Aber Sie bereuen es nicht, quasi durch den Zufall zum Abwehrspieler umfunktioniert worden zu sein? So wirklich habe ich darüber bisher noch gar nicht nachgedacht, ob ansonsten irgendetwas anders gewesen wäre. Das glaube ich nicht. Kam dieses Thema eigentlich in dieser Saison auch mal auf, als die Straubing Tigers einige verletzte Stürmer hatten und mit Sena Acolatse ebenfalls ein Ex-Stürmer in den Angriff rückte? Nein, an mich hat da niemand gedacht. Also zumindest habe ich nichts mitbekommen, dass es da irgendwelche Gedankenspiele gegeben hätte. Ausgabe 7 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 27 SPIELER IM FOKUS
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