Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 7
Wie hast du die Feierlichkeiten erlebt? Vorweg: Ich hatte keinen Blackout. Erst die Feier in Köln, dann ging es gleich zum Flughafen und in den Flieger heim nach Ingolstadt. Dort gab es auch keine Regeln mehr. Wir hatten ja einen Privatflieger. Die Stewardessen haben mitgefeiert, Bier- flaschen sind im Gang hin- und hergerollt. Am Flughafen haben dann schon die Fans gewartet, die uns im Autokorso in die Stadt begleitet haben. Das war Wahnsinn! Was war der Tiefpunkt deiner Karriere? Leider hatte ich keine einzige Saison ohne Verletzungen. Gott sei Dank waren es keine großen, aber ich habe in jeder Saison zehn bis fünfzehn Spiele verpasst. So ist halt mein Spiel. Das ist etwas knochenaufreibend. Am Anfang meiner Karriere kamen auch noch einige große Strafen dazu. Insgesamt habe ich so bestimmt 150 DEL-Spiele wegen Verletzungen oder Strafen ver- passt. Momentan hocke ich ja auch wieder daheim, während die Jungs in Iserlohn spielen. Es war in meiner ganzen Karriere immer das Allerschlimmste, daheim zu sit- zen und nicht helfen zu können. Ich weiß nicht, wie ich da- mit umgehen soll und bin dann furchtbar schlecht gelaunt. Schafft es auch deine Familie nicht, dich aufzuheitern? Sie versuchen es zumindest. Wir haben letztes Jahr ein Haus im Bayerischen Wald gebaut. Meine Frau ist gerade draußen und mischt Zement für den Boden vom Spielehaus der Kinder. Und ich muss dahocken und kann nicht helfen. Und die Jungs kämp- fen um die Play-offs und ich kann nur dasitzen und zuschauen. Da können Frau und Kinder noch so nett sein…“ Wie sehr machen dir und deiner Familie die pandemiebeding- ten Einschränkungen zu schaffen? Wir kommen gut damit klar. Wir haben eh genügend zu tun mit dem Haus und würden daher eh sonst nicht so viel machen. Am schwierigsten ist es für die Kinder. Sie sehen Oma und Opa nicht so regelmäßig und bräuchten dringend ihre Freunde. Es wird Zeit, dass sie wieder in den Kindergarten gehen können. Die sind allmählich ziemlich genervt von uns Alten. Warum hattet ihr zu Saisonbeginn so große Anlaufschwierig- keiten? Schopper: „Da muss ich viel früher anfangen: Die erste Trai- ningswoche im vergangenen Jahr war die beste, die ich jemals in der Vorbereitung erlebt hatte. Die alten Spieler waren sauer, weil wir in der vergangenen Saison nicht Playoffs spielen durf- ten, die neuen Spieler wollten Gas geben und sich zeigen. Dann war plötzlich Ende und alle sind in der Luft gehängt. Ausgabe 7 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 47 SPIELER IM FOKUS
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