Powerplay | Saison 2020/21 | Ausgabe 7
Ausgabe 7 | Saison 2020/21 | Clubmagazin POWERPLAY | Straubing Tigers 75 ÜBER DEN TELLERRAND GEBLICKT Per Definition ist ein Ritual eine regelmäßig wiederholte und mit immer gleichbleiben- dem Ablauf durchgeführte Handlung mit einem mehr oder weniger großen Symbol- gehalt. Nicht nur in religiöser oder kultureller Hinsicht spie- len Rituale eine wichtige Rol- le, auch im Sport sind Rituale präsent. Dazu zählt beispiels- weise das Abspielen von Nationalhymnen oder auch der obligatorische Handshake vor oder nach Eishockey- oder Fußballspiel. In diesem Kontext haben Rituale viel mit Respekt und gegenseitiger Wertschätzung zu tun. Im Gegensatz dazu kennt jeder Rituale, die mit Aberglauben verbunden sind, also mit dem Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte, die aus bestimmten Handlungen resultieren. Alltägliche Beispiele dafür sind das „unter einer Leiter hindurchgehen“, wenn man „in einem geschlossenen Raum einen Regenschirm aufspannt“ oder das „einen Spiegel zerbrechen“, die allesamt Unglück bringen sollen. Besonders Eishockeyspielern wird hin und wieder nach- gesagt, dass sie abergläubisch seien und ihre ganz bestimmten Glücksrituale haben. Im folgenden Beitrag haben wir einige der skurrilsten und lustigsten zusammengetragen. RITUALE UND ABERGLAUBE IM EISHOCKEY Grundsätzlich muss zwischen allgemeinen bzw. einen größeren Personenkreis betreffenden und persönlichen Ritualen unterschei- den werden. In die erste Kategorie fällt beispielsweise, dass ein Puck, der auf der Spielerbank landet, auf gar keinen Fall mehr zurück auf die Eisfläche geworfen werden darf, da dieser an- sonsten als Nächstes im eigenen Tor landet. Eins der kurioses- ten Eishockey-Rituale kann man in Detroit bestaunen, denn dort werfen die Fans in den Playoffs Tintenfische auf das Eis. Seinen Ursprung hat dieser Brauch im Jahr 1952: Damals brauchte es insgesamt acht Siege, um den begehrten Stanley zu gewinnen, folglich lautete die Rechnung „acht Arme – acht Siege“. Als dann die Red Wings in diesem Jahr tatsächlich den Cup holten, war das Ritual mit dem Tintenfischwurf geboren. Aus diesem Grund ist auch Al, das Maskottchen der Detroit Red Wings, ein Oktopode. Apropos Playoffs, natürlich kennt jeder Eishockey-Fan den Playoff-Bart – „Wer rasiert, der verliert“. Die wohl verbreitetste Theorie bezüglich der Entstehung dieses Aberglaubens sieht dessen Ursprung in den 80er Jahren bei den New York Islanders: Nach zwei Heimsiegen zum Start der Playoffs entschieden die beiden Schweden Stefan Persson und Anders Kallur, sich nicht mehr zu rasieren. Am Ende gewannen die Islanders erstmals den Stanley Cup, taten dies auch in den drei Folgejahren. Damit war ein weiterer Eishockey-Brauch ge- boren und seitdem wird auf das Rasieren während der Playoffs verzichtet.
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