Powerplay | Saison 2021/22 | Ausgabe 4
Am Ende der Saison 1947/48 stand der erste große Erfolg der Straubinger Eishockeygeschichte: Der TSV 1861 Strau- bing wurde Meister der Kreisklasse und stieg damit in die Landesliga auf. Großen Anteil am Aufstieg hatte ein Spieler, der auch in den kommenden Jahren das Eishockey in Straubing prägen sollte: Emmerich Antoni. Das sportliche Multitalent stamm- te aus dem siebenbürgischen Klausenburg (im heutigen Rumänien) und war in den Wirren am Ende des II. Weltkriegs zunächst in Plattling gestrandet. 1947 kam er nach Straubing, um beim TSV Fußball zu spielen. Doch auch mit dem Eis- hockeyschläger wusste der ehemalige Junioren-National- spieler umzugehen und ging im Winter mit der Eishockey- abteilung des TSV auf das Eis. Obwohl er 1948/49 mit acht Toren in zehn Spielen teaminterner Topscorer wurde, konnte er auch den sofortigen Wiederabstieg des TSV in die Kreis- liga nicht verhindern. Die Gegner in der Landesliga erwiesen sich letztlich als zu stark für die jungen Straubinger Spieler. Die Verhältnisse in den 1950er- und 1960er-Jahren hatten mit heutigen Profiverhältnissen freilich wenig zu tun. Die Mannschaft bestand zunächst nur aus neun bis zehn Mann, erst in den 60er-Jahren wurde der Kader stetig größer. Das brachte es mit sich, dass die beiden Verteidiger immer auf dem Eis blieben und sich vorne zwei Sturmreihen abwech- selten. Einen Trainer gab es in den ersten Jahren nicht, das Training lag in der Eigenverantwortung der Spieler. Erst als Max Pielmaier, der 1946 die Eishockeyabteilung innerhalb des TSV Straubing gegründet hatte und lange Jahre ihr ers- ter Vorstand war, seine aktive Spieler- laufbahn beendete, übernahm dieser die Trainingsarbeit. Gespielt wurde damals auf dem Eiswei- her, der sich im Bereich des heutigen Stadionvorplatzes/VIP-Parkplatzes un- mittelbar neben der Straße befand. Im Sommer wurde der Eisweiher von der Fischerei/Fischzucht Mayer genutzt. Im Herbst wurde das Wasser zunächst in den Moosmühlbach ausgelassen. Dann bauten die Spieler um die Eisfläche herum die Bande auf und ließen das Wasser anschließend wieder so weit ein, dass es bis zum unteren Rand der Bande ging. Vor den Spielen sowie in den Drittelpausen mussten die Spieler das Eis selbst wieder aufbereiten. Die Zeit des Aufbaus www.tigershockey.de Straubing Tigers 28 | 80 Jahre Eishockey in Straubing Powerplay
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