Powerplay | Saison 2021/22 | Ausgabe 5
Wie bist Du Koch und Gastronom geworden? Meine Mama hat sich hochgearbeitet: die kam ja vom Bau- ernhof (das was heute der „STOI“ ist, das war das Elternhaus meiner Mama), und hat als Teenager immer in den Ferien bei ihrem Onkel im Waldschlößl gearbeitet und dort bedient. Schergengrub war immer relativ altmodisch, dort hatte man noch ein Plumpsklo. Und wenn meine Mama dann in das Wirtshaus kam, gab es ein richtiges Klo und sogar auch ein Telefon. Meine Mama hat sich da schon immer gedacht, dass sie Wirtin werden möchte. Und mein Papa ist eigentlich Elekt- riker, hat mit 36 Jahren - als er schon zwei Kinder hatte - eine Umschulung zum Koch gemacht und nochmal komplett neu angefangen in einem Beruf, in dem er keine Ahnung hatte und bis dato nur Rühreier machen konnte. Die Frage, ob ich Koch werde, hat sich dann gar nicht gestellt. Meine Eltern sind da pragmatisch gewesen, die dachten sich: „Wir haben einen Bauernhof und wir haben ein Wirtshaus – und wir haben zwei Söhne.“ Für die beiden war klar, dass mein Bruder und ich da- durch einmal eine gesicherte Existenz haben. Deswegen hat mein Papa gesagt, ich muss irgendwas mit Landwirtschaft oder mit Gastronomie lernen. Als ich klein war, wollte ich nie Koch werden. In den Sommerferien sind damals immer alle unsere Freunde nach Italien oder Jugoslawien in Urlaub gefahren – und wir waren daheim und mussten jeden Tag Eis- becher für die Hausgäste machen. Nach den Ferien sind dann alle braungebrannt mit einer Muschelkette zurückgekommen und wir, die Maurer-Buam, waren käseweiß. Das hinterließ einen bleibenden Eindruck bei mir (lacht). Meine Mama ist eine Macherin, die einfach beschließt und nicht vorher erst fragt, und so hat sie gesagt, dass ich ein Praktikum als Hotelfachmann im Hotel Böhmerwald machen muss – und das war gar nicht so schlecht. Dann hab ich noch ein Praktikum in der „Neuen Post“ in Boden- mais gemacht und mit fünfzehn eine Lehre im Angerhof in St. Englmar begonnen. Dort bin ich aber nach einem halben Jahr rausgeflogen, weil ich recht unmotiviert war. Lucki Maurers neues Buch „WELL DONE“ ist ab sofort im Fanshop erhältlich! Meine Mama hat damals für mich gemanagt, dass ich gleich am nächsten Tag als Koch im „Burghotel“ anfange. Auch da wurde ich nicht groß gefragt. Das war aber ein ganz anderes Arbeiten als in unserem Restaurant zuhau- se, denn in unserem „Kupferspieß“ war alles total stressig. 300 Schweinebraten am Sonntagmittag. Immer alle durch- geschwitzt, mein Papa hat nebenbei ein Weißbier auf einen Zug ausgetrunken, und dann weiter. Im Burghotel war das ganz und gar nicht hektisch, sondern kreativ und schön. Man durfte in der Patisserie mitarbeiten und sich Zeit beim Anrichten der Teller lassen. Und das wollte ich mir dann immer bewahren, dass meine Arbeit niemals Stress wird und niemals ein Schimpfen, sondern dass ich immer positiv bin, egal was ich mache. Herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch und die Einblicke in Dein Leben. Alles Gute für Deine Zu- kunft. Florian Stögmüller Straubing Tigers www.tigershockey.de | 69 Powerplay In und um den Pulverturm Und Ihr habt die Möglichkeit, ein Buch zu gewinnen. Beantwortet uns die folgende Frage und schickt uns die Antwort bis zum 20.02.2022 an: news@straubing-tigers.de Wie heißt das Restaurant von Lucki Maurer?
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