Powerplay | Saison 2021/22 | Ausgabe 6
www.tigershockey.de Straubing Tigers 38 | 80 Jahre Eishockey in Straubing Powerplay Und das in vielen Belangen… Ja, klar. Die Spiele hatten nicht diese Intensität wie heute. Und auch der Spielplan war ein anderer. Heute spielt man alleine in der Hauptrunde über 50-mal, teilweise dreimal in der Woche. Auch die Auswärtsfahrten sind viel mehr - heute kommt es vor, dass man jeden zweiten Tag durch Deutschland fährt. Das gab es früher nicht. Das wäre auch gar nicht gegangen. Wir sind fast alle acht Stunden in die Arbeit gegangen und haben dann abends nach der Arbeit noch trainiert. Aber war der Zusammenhalt damals besser? Wir waren damals fast alle Straubinger - zwei Ausländer, zwei aus Landshut, der Rest aus Straubing. Klar ist das anders als heute. Aber so ist das im Profisport. Das ist ja nicht nur in Straubing so oder nur im Eishockey. Anders ist Profisport nicht möglich.“ Haben Sie auch noch Kontakt zu den Weggefährten von damals? Ja, schon. Besonders zu Gei Lupzig. Mit dem spiele ich heute noch jeden Montag Fußball. Und da wird dann na- türlich auch gefachsimpelt: Im Sommer über die Kader- zusammenstellung, die Neuzugänge und während der Saison über die Spiele und die aktuelle Form der Tigers. Damals war sicher auch der Kontakt zu den Zuschauern anders, oder? Straubing hatte ja schon immer viele Zuschauer. Das war natürlich gerade für uns Straubinger etwas Besonderes, denn wir kannten natürlich viele Leute persönlich und viele kannten uns. Da hat man dann zusammen gefeiert und nach weniger guten Spielen musste man sich schon auch das ein oder andere anhören (lacht). Zu Ihrer Zeit war das Straubinger Eishockey zu- meist in der Oberliga und 2. Bundesliga aktiv und bei Ihrem Abschied in der Regionalliga. Hätten Sie eine Entwicklung wie die aktuelle jemals zu er- träumen gewagt? Das ist Wahnsinn und unglaublich. Man kann es nicht anders nennen. Was hier entstanden ist, das ist einma- lig. Es erstaunt mich wirklich immer wieder, dass man jetzt schon 16 Jahre in der DEL mit dabei ist. Das sind ja auch Millionensummen, die jedes Jahr aufs Neue fi- nanziert werden müssen. Da muss man den Hut vor den Gesellschaftern und den Verantwortlichen ziehen, wie sie das immer wieder schaffen. Das war alles wirklich nicht vorherzusehen. Und ich denke immer wieder an die Saison 2019/20 zurück, die wegen Corona vor den Playoffs abgebrochen wurde. Ich hätte da so gerne die Playoffs gesehen. Die Mannschaft war so gut drauf, da wäre einiges möglich gewesen. Ich will das Wort Meis- terschaft gar nicht in den Mund nehmen, aber es hätte weit gehen können. Sie waren ja als Sportamtsleiter auch in den An- fangsjahren in der DEL sozusagen mit dabei. Das war ja mit den Anforderungen an das Eisstadion auch nicht immer einfach . Auch da ist - auch durch die Unterstützung der Gesell- schafter - viel entstanden. Aber auch in dieser Zeit gab es einige Hürden und das Stadion war natürlich nach dem Aufstieg ein Diskussionspunkt, auch bei anderen Clubs. Ein Nachteil war das für die Straubing Tigers sicher nicht. Es gab ja damals auch die Diskussionen um die Eisqualität. Es wurde mir aber von vielen Trainern anderer Teams im Gespräch bestätigt, dass das Eis nicht so schlecht war, wie es manchmal dargestellt wurde.“
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