Powerplay | Saison 2021/22 | Ausgabe 7

www.tigershockey.de   Straubing Tigers 38  | 80 Jahre Eishockey in Straubing  Powerplay Es wurde rasch deutlich, dass es innerhalb des Teams und auch zwischen Trainer und Team kriselte. „Wir sind um den achten Platz rumgekrebst, aber vom Spielerpotential her war nicht mehr drin. Ein paar Spielern in der Mannschaft waren außerdem der Spaß und die Gaudi wichtiger als harte Arbeit“, so das ernüchternde Fazit von Trainer Witt- mann, der schließlich zum Jahreswechsel gehen musste, nachdem er noch in der Vorsaison zum „Jahrhundert- trainer“ gewählt worden war. „Die Spieler waren sich alle einig und haben sich gegen mich gestellt. Herr Pfundtner meinte daraufhin, dass es nichts mehr bringe, wenn kein Vertrauen mehr da sei“, erzählt Wittmann über seinen Abschied. Nach einer kurzen Übergangszeit, in der Pe- ter Zankl das Team leitete, kam der Ex-DEL-Trainer Kevin Gaudet nach Straubing. Die Play-offs wurden zwar auch mit ihm verfehlt, u. a. aufgrund eines 1:13-Debakels gegen den unmittelbaren Kontrahenten Weißwasser, aber immer gelang am Ende der Klassenerhalt. 2002 wurde zu einem Jahr des Neuaufbaus. Im Sommer wurde die Profi-Abteilung als Straubing Tigers AG aus dem insolventen EHC Straubing ausgegliedert, der mit- tels eines Insolvenzverfahrens entschuldet wurde. Viele altbekannte Gesichter und Aufstiegshelden waren in die Jahre gekommen und mussten den Verein verlassen, u. a. Georg Franz, Oliver Vöst, Vaclav Mandous und John Sicinski. Zudem wechselte Jason Dunham zu den Frankfurt Lions in die DEL. Gaudet holte mehrere neue Ausländer, die sich zu Leistungsträgern entwickelten, darunter die er- fahrenen Stürmer Norman Batherson und Greg Bullock, die Verteidiger Jeff Sebastian und „Mr. Bodycheck“ Christian Proulx sowie Pierre Sévigny, den ersten Straubinger Spieler mit NHL-Erfahrung (78 Spiele für die Montreal Canadiens und die New York Rangers) – wenn man von Daniel Gue- rards (Saison 98/99) zwei NHL-Spielen absieht. Souverän erreichte die Mannschaft um Kapitän Sévigny erstmals in ihrer noch jungen Zweitliga-Historie die Play-offs, wo dann allerdings gegen das favorisierte Team aus Bietig- heim bereits in der ersten Runde das Aus kam. Sévigny war mit 32 Toren und 53 Vorlagen Topscorer des Teams, führte mit 162 Strafminuten aber auch die teaminterne Strafzeiten-Statistik an. Zur Saison 2003/04 holte Gaudet u. a. den flinken und trickreichen Niklas Hede, der die Zuschauer begeisterte, Andi Lupzig, den Neffen von Günter Lupzig, sowie den jungen Verteidiger Sebastian Osterloh. Kein glückliches Händchen bewies Gaudet allerdings auf der Torhüter- position, für die er den Finnen Mika Pietilä holte, der leider nie gänzlich überzeugen konnte. Norman Batherson

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