Powerplay | Saison 2022/23 | Ausgabe 4
www.tigershockey.de Straubing Tigers 36 | Über den Tellerrand geblickt Powerplay Nichts ersetzt die Spielpraxis Einen jungen Sportler gezielt aufzubauen und ihn Schritt für Schritt auf dem Weg zum Profi zu unterstützen, ist mitunter eine diffizile Angelegenheit. Manuel Litterbach: „Hinter dem, was du mit einem jungen Torhüter machst und wie er auf- gebaut wird, steht ein spezieller Plan. Die jungen Torhüter brauchen vor allem Spielpraxis. Für sie ist es ein steiniger Weg. Sie müssen lernen, das Spiel auch mental zu verkraften. Wenn der Stürmer einen Fehler macht, ist der Verteidiger noch da. Wenn der Verteidiger einen Fehler macht, ist der Tormann noch da. Aber wenn der Tormann einen Fehler macht, schau- en alle auf ihn. Im schlimmsten Fall hast du das ganze Stadion gegen dich. Mit diesem Druck muss man lernen, umzugehen.“ Flo Bugl weiß: „Spielpraxis ist für einen jungen Torwart das Wichtigste. Aber schon alleine, wenn man mit den Profis trai- niert, ist das toll und bringt einem unwahrscheinlich viel. Aber kein Training kann ein richtiges Spiel ersetzen.“ Vom spielerischen Spaß entwickeln sich Training und Inhalte immer weiter. Litterbach erklärt: „Ab der U13 setzt das Ver- ständnis für torwartspezifisches Eislaufen und Arbeiten ein. Davor wird der Puck gehalten, egal wie.“ Auch Flo Bugl nahm das so wahr und sagt: „Den Unterschied von der U14 zur U16, den merkt man schon deutlich. Da ist das Training schon an- ders strukturiert und es geht auch mehr um den Spielaufbau. Im Training bekommt man sicher mehr Tore, weil die Spieler auch anders denken. Das habe ich auch gemerkt, wie ich von Salzburg nach Straubing gekommen bin. Man merkt jede Liga. In jeder Liga haben die Spieler andere Skills und andere Erfahrungen. Je höher die Liga, desto mehr versuchen die Spieler den Torwart auszutricksen.“ Wer runter geht, macht nichts falsch In vielen Penny DEL-Clubs findet man ab dem dritten Goa- lie meist sehr junge Torhüter, die nur durch Verletzungen der Stammkräfte auf den Spielberichtsbogen rücken. Das sind oft Torhüter aus einer eigenen Nachwuchsmann- schaft oder junge Spieler vom jeweiligen Kooperations- partner. Verfolgt man deren Werdegang, findet man sie später nicht selten einige Ligen tiefer wieder. Ein normaler Weg ist, dass man versucht so hoch wie möglich zu trai-
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