Powerplay | Saison 2022/23 | Ausgabe 5
| 83 Straubing Tigers www.tigershockey.de Peter Schnettler übernahm Als er 1998 das Hallenmikrofon übernahm, spielte der EHC in der 1. Liga Süd, die die damalige „dritte Klasse“ war. Peter gesteht: „Am Anfang war ich schon nervös und mir war rich- tig schlecht, als ich auf dem Eis stand.“ Nach der Hauptrunde spielte man in der Qualifikationsrunde gegen den Abstieg. Dieser konnte verhindert werden und so spielte man in der Saison 1999/00 immer noch in der dritten Klasse, die Liga nannte sich nun aber Oberliga Süd. Diese fand ein kurioses Ende, denn ein echtes Finale wurde nie gespielt. Dafür quali- fiziert waren der EHC Straubing und der EV Landshut, doch diese verzichteten aufgrund einer Vereinbarung mit ihrem Kooperationspartner München Barons auf den Aufstieg und auf die Austragung der Finalserie. Peter erinnert sich, als wäre es gestern gewesen: „Wir spielten im Halbfinale gegen Bremerhaven und gewannen das erste Spiel knapp mit 4:3 n.V. Im zweiten Spiel war es ein sensationelles 5:1 und der Aufstieg war perfekt.“ Im ersten Jahr spielte man als Aufsteiger gegen den Ab- stieg. In der Playdown-Serie konnte man sich aber gegen den EC Bad Nauheim durchsetzen. „Im Nachhinein muss man aber sagen, dass es von da an wirklich aufwärts ge- gangen ist.“ Die Profis trennten sich vom Stammverein und mit Gründung der Straubing Tigers wurde ein Kooperations- vertrag mit dem EHC geschlossen. Bis in die Deutsche Eishockey Liga In der 2. Bundesliga hielt man sich nicht lange auf: „Nach den ersten beiden schwierigen Jahren, ist man regelmäßig in die Playoffs gekommen“, erinnert sich Peter. Zweimal Viertelfinale, eine Vizemeisterschaft und 2005/06 der Meis- tertitel mit dem Aufstieg in die DEL. „Wir hatten mit Peter Draisaitl einen renommierten Trainer, sind im Saisonverlauf aber immer weiter abgerutscht. Olle Öst übernahm und hat die Mannschaft wieder hinbekommen.“ Die weitere Geschichte ist bekannt. Über die Eisbären Regensburg und die Wild Wings ging es ins Finale. Auch dazu hat Schnettler eine kleine Anekdote: „Die Regensburger weinen heute noch und sind immer noch der Meinung, dass sie das erste Spiel mit Martin An č i č ka gewonnen hätten. Der fehlte wegen einer Grippe.“ In Bremerhaven dabei war er nicht, denn als Eishockey News-Mitarbeiter musste er arbeiten. Dennoch waren es unvergessene Stunden: „Es war ein Sonntag und wir hatten eine Zeitung zu machen.“ Es war aber klar, dass er bei der Ankunft des Teams in Straubing dabei sein will. „Es war eine kurze Nacht, mit zwei bis drei Stunden Schlaf. Eigent- lich dachten wir, dass sie in der Nacht oder den frühen Morgenstunden eintreffen. Ich wollte für AWN was für die Morgensendung machen, aber wir wussten aufgrund der Vorkommnisse lange nicht, wann sie ankommen. Ich hatte an dem Tag in der Früh einen Augenarzttermin und saß mit Trikot im Stuhl. Die Mannschaft kam dann gegen Mittag an. Wir sind, um Fotos für die Eishockey News zu machen, zur Autobahnabfahrt gefahren und haben mit Polizeibegleitung den Autocorso angeführt. Im Stadion war es dann gigan- tisch. Das Eis wurde schon abgetaut. Wir sind im Wasser gestanden – einfach abenteuerlich.“ Sportlich spielte man die ersten Jahre in den unteren Ta- bellenregionen der Deutschen Eishockey Liga. In der Saison 2008/09 stieß dann ein junger Spieler von den Tölzer Löwen zum Team. Sein Name: Sandro Schönberger. Der ist inzwi- schen dienstältester Spieler und denkt zurück: „Ich bin da- mals sehr herzlich empfangen worden, das bleibt mir schon in Erinnerung.“ Über Peter Schnettler sagt der Kapitän: „Er ist ein Eishockey-Verrückter. Ich glaube, er liebt das Strau- binger Eishockey wie kein anderer. Er ist eine Straubinger Institution und der beste Stadionsprecher der Liga, der mit Leib und Seele dabei ist. Peter ist auch abseits vom Eis ein total lieber Mensch und hilfsbereit.“ Ohne Schnettler – ohne Fans Die Straubing Tigers wurden besser, spielten ein Halb- und ein Viertelfinale, doch Peter Schnettler musste 2014 von einer auf die andere Minute in den Schongang schalten. Powerplay In und um den Pulverturm
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