Powerplay | Saison 2023/24 | Ausgabe 2
Es ist Zeit für ein Karmeliten! Heute tauchen wir in unsere lange Historie ein und stellen euch die Tradition des „letzten alten Bier“ oder auch „Brauerei Silvester“ vor. Ende September laden viele Brauereien und Gasthäuser gerne „zum letzten alten Bier“ ein. Was sich zunächst un- genießbar anhört, ist in Wirklichkeit ein geselliger Brauch aus früheren Zeiten: „Im September waren früher die Bier- lager leer, die Hopfen- und die Braugerstenernte einge- bracht: Also die beste Zeit, um vor Beginn der Winter- bierproduktion Bilanz zu ziehen. Reste aus den Bierlagern – „das letzte alte Bier“ – wurden gemeinsam getrunken. Auch wurde damals am letzten Tag im September das Braugetreide bezahlt und somit das Geschäftsjahr zu Ende gebracht.“, erklärt Helga Wender, Gesellschafte- rin der Karmeliten Brauerei. Diese schöne Tradition lässt die Brauerei wieder aufleben und lädt jedes Jahr Ende September zum Brauerei Silvester in ein Gasthaus der Region ein. www.tigershockey.de Straubing Tigers 88 | Partner im Fokus Powerplay Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als Carl von Linde die ersten Kühlmaschinen in Brauereien installierte, musste das Bier mithilfe von natürlichem Eis kalt gehalten werden. Das Eis wurde meist aus zugefrorenen Seen gewonnen und in unterirdischen Bierkellern gelagert, wo es dann das Bier bis in die Sommermonate kühlte. Bei der letzten Bier- produktion Ende März wurde häufig ein etwas stärkeres „Märzenbier“ eingebraut, um es über den Sommer besser haltbar zu machen. Meist schenkten die Brauer dann ihre letzten Vorräte des Märzenbieres Ende September aus. Nach der Hopfen- und Getreideernte im Herbst, begann anschließend die Produktion von frischem Bier über die Wintermonate. Dazu fragen wir… Helga Wender, Gesellschafterin der Karmeliten Brauerei Als Urenkelin von Karl Sturm, der die Brauerei einst von den Karmeliten Mönchen kaufte, ist Helga Wender heute eine von drei Gesellschaftern. Bild: Helga Wender mit Geschäftsführer Christoph Kämpf
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