Powerplay | Saison 2023/24 | Ausgabe 5

Straubing Tigers www.tigershockey.de | 55 Powerplay Neuigkeiten rund um den EHC Straubing! #nachwuchstiger EHC-TRAINER IM FOKUS: STEPHAN HIENDLMEYER Geburtstag: 02. Mai 1986 Geburtsort: Straubing Familienstand: verheiratet, ein Sohn Stationen als Spieler (2001-2018): Landshut, Straubing, Höchstadt, Braunlage, Langenhagen, Erding Trainer-Ausbildung: A-Lizenz Betreute Mannschaften: Cheftrainer U17, Co-Trainer U20 Hobbies: Familie Was ist Dir im Training wichtig? Auf welche sportlichen Fertigkeiten legst Du Deinen Fokus? Ich bin ein starker Verfechter von Prinzipien. Ich lasse kein klas- sisches System spielen, da sich unser Sport in den letzten Jahren so schnell entwickelt hat. Es gibt keine festen Positionen mehr, sondern man spricht viel mehr von einer Positionierung. Das heißt, dass jeder Spieler unterschiedliche Rollen inneha- ben kann – je nachdem, wo er gerade steht. Ob Mittelstürmer, Außenstürmer oder Verteidiger ist sekundär. Mein Training ist nach dem sogenannten „STS-Prinzip“ gestaltet, also Spiel – Training – Spiel. Es gibt immer ein Warmup-Spiel, einen daran angelehnten Trainingsschwerpunkt und ein abschließendes Trainingsspiel, das den Bogen des Trainings abschließt. Zu 90 Prozent findet das Spiel auf einer verkleinerten Eisfläche statt, damit die Spieler in möglichst viele Drucksituationen kommen, mit wenig Raum und wenig Zeit für Entscheidungen. Du hast ja auch Lehramt studiert. Inwiefern hilft Dir das bei Deinem Job als Coach? Ganz stark kommt mir das im zwischenmenschlichen Bereich zugute: Ich komme in die Kabine rein, beobachte die Spieler, mache mit jedem kurz Smalltalk, wie’s ihm geht und wie’s in der Schule läuft. Dabei schaue ich, wie die Körpersprache ist, wie die Kopfhaltung und wo der Blick hingeht – und erfahre so mehr von den Spielern, als sie eigentlich preisgeben. Egal ob positiv oder negativ. Darauf kann ich dann situationsbedingt eingehen. Letzte Saison konnte sich die U17-Mannschaft erstmalig für die Meisterrunde in der Schüler-Bundesliga qualifizieren, heuer muss die Mannschaft in die Qualifikationsrunde. Bist Du zuversichtlich, dass es mit dem Klassenerhalt klappt? Wir werden alles daran setzen, dass wir unser Ziel Klassen- erhalt erreichen. Aber es ist und bleibt einfach Sport. Wenn es nicht funktionieren sollte, wäre es zwar schade, weil man den Kindern und Jugendlichen die Chance geben will, in der höchst- möglichen Liga zu spielen. Aber wenn dann wäre es auch kein Beinbruch, denn der meiner Meinung nach wichtigere Aspekt für die spielerische Entwicklung ist nicht die Spielzeit, sondern das, was zwischen Montag und Freitag im Training passiert: Da kommt es auf eine starke Trainingsgruppe an. Zwischen Montag und Freitag entwickelt man sich, am Wochenende schaut man, wo man steht. Wie sehen die Planungen für die kommende Saison aus? Wir verfolgen einen langfristigen Plan. Dabei läuft die Planung für die nächste Saison schon auf Hochtouren: Wir sind im Aus- tausch mit den Spielern, die hier sind beziehungsweise alters- bedingt in die U17 hoch kommen, führen aber auch Gespräche mit potenziellen Neuzugängen. Stand jetzt steht kein größerer Umbruch bevor, stattdessen wollen wir den Stamm der Mann- schaft halten. Die Kinder wissen zum Glück zu schätzen, welche Bedingungen sie hier am Standort vorfinden: Viel Unterstützung von Vereinsseite, Weiterentwicklungsmöglichkeiten durch ein breites Trainerteam, geringe Mitgliedsbeiträge … Wenn man sich im bundesweiten Vergleich sieht, dann haben wir zwar schon noch einige Meilensteine zu erreichen, um uns mit den Eishockeynachwuchs-Hochburgen wie Mannheim oder Berlin zu messen. Aber Schritt für Schritt und Jahr für Jahr wird die Lücke kleiner und wir werden nach und nach immer attraktiver. Viele Dank für Deine Zeit, Stephan. Viel Erfolg bei der Mission Klassenerhalt und bei Deiner Arbeit mit dem EHC! Interview: Florian Stögmüller

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