Powerplay | Saison 2023/24 | Ausgabe 7

Straubing Tigers  www.tigershockey.de |  67 Powerplay  Spieler im Fokus Als eher defensiv eingestellter Verteidiger stehst du immer etwas im Schatten der Torjäger oder Offensiv­ verteidiger. Wie gehst du damit um? Ich hatte auch in meiner Karriere eine Zeit, in der ich eine Rolle wie Marcel Brandt gespielt habe. Ich bekam – auch in meinen ersten beiden Jahren in Straubing – noch mehr Chancen im Powerplay und habe viele Punkte aufs Board gebracht. Irgend- wann musste ich das dann hinter mir lassen und mich einfach damit arrangieren, was mein Körper hergibt. Ich habe mich damit abgefunden und meine Rolle uminterpretiert. Natürlich würde ich schon das eine oder andere Tor schießen wollen. Aber in einem Team müssen alle Rollen besetzt werden. Daher freue ich mich auch, mit einer defensiv eingestellten Spielweise weiter- helfen zu können. Welche Ziele hast du für den Rest der Saison? Mein persönliches Ziel ist es, verletzungsfrei in die Playoffs zu kommen und für das Team hundert Prozent da zu sein. Wir müssen uns einen guten Playoff-Platz erspielen. Da schaut es momentan auch ganz gut aus. In den Playoffs ist seit Jahren schon unser Ziel, das Viertelfinale zu überstehen. Wenn wir das schaffen, gibt es nach oben keine Grenzen. Jede Mannschaft, die eine Runde weiterkommt, ist beflügelt. Und ich glaube, dass wir noch mehr beflügelt sein werden, weil wir schon so oft darum gekämpft haben, aber es bisher nicht geschafft haben. Seit Januar müssen alle Spieler zum Schutz vor Ver- letzungen einen Halsschutz tragen. Hast du dich schon daran gewöhnt? Die ersten zwei, drei Tage waren ein wenig ungewohnt. Dann ging es. Das einzige Problem ist, dass man den Halsschutz in die Routine einbauen muss. Nach gefühlt 32 Jahren Eishockey ist das Anziehen ein Automatismus. Dann vergisst man die Hals- krause schon mal und muss auf halbem Weg nach draußen umkehren. Das Tragen selbst ist nicht unangenehm. Mit 35 Jahren hast du dir bestimmt schon Gedanken ge- macht, was du nach deiner Karriere machen möchtest… Das schwirrt einem natürlich schon im Kopf rum. Die grundsätz- liche Frage ist: Wie lange will man es ausreizen, Eishockey zu spielen, und vor allem auf welchem Niveau? Wenn jetzt jemand zu mir kommen würde mit einer Idee und es ist nur annähernd etwas, was ich kann, dann würde ich das schon machen. Ich habe mir überlegt, ob ich nicht einfach Schiedsrichter werde, um den momentanen Lebensrhythmus beizubehalten. Den Luxus hat man ja bei einem normalen Job nicht. Wir haben zwei Kinder zu Hause, eine Tochter mit fast 15 Jahren und ein Neugeborenes mit einem halben Jahr. Da geht es mir in erster Linie darum, zuhause zu sein, wenn man mich braucht. Hast du vor mit deiner Familie in Straubing zu bleiben? Wir wollen sehr gerne hier bleiben. Keiner aus der Familie hat einen Grund, hier wegzugehen. Wir haben uns einen guten Freun- deskreis aufgebaut. In Ingolstadt sind zwar meine Eltern, aber in der Stadt dort habe ich mich noch nie so zuhause gefühlt. Meine Eltern nehmen mir das auch nicht krumm. In der Jugend habe ich viel Zeit in Landshut verbracht, aber auch da gibt es nicht wirk- lich was, was mich halten würde. Der Standort hier ist ganz gut. Vielleicht kommen ja früher oder später auch meine Eltern nach Straubing. Wir fühlen uns hier jedenfalls sehr, sehr wohl. Dr. Markus Retzer Würth Industrie Service GmbH & Co. KG Industriepark Würth, Drillberg | 97980 Bad Mergentheim Ob im Sport oder bei der Arbeit: #bettertogetheR www.wuerth-industrie.com

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