Powerplay | Saison 2023/24 | Ausgabe 8
www.tigershockey.de Straubing Tigers 24 | Medizinische Abteilung im Fokus Powerplay Welche Verletzung ist Dir besonders in Erinnerung geblieben? Ohne den Datenschutz meiner Patienten zu verletzen, aber mein wohl herausforderndster Fall ist ganz gut auf youtube dokumentiert. Es ging da um einen Spieler, der eine beträcht- liche Anzahl an Zähnen verloren hat. Rückwirkend betrachtet, ging das aber erfolgreich aus: Der Alveolarknochen konnte erhalten werden, alle Zähne konnten replantiert werden und sind wieder vollständig belastbar. Ich und damit auch der Spieler haben hier sehr von der Sportzahnmediziner-Aus- bildung bei DGzPRsport profitiert, die ich nur nochmals sehr loben kann. Ohne das dort vermittelte Wissen hätten die fünf Frontzähne wohl nicht erhalten werden können und der Spie- ler hätte in relativ jungen Jahren bereits mit einer Teilprothese leben müssen. Um ansonsten etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern: Einmal hat uns ein jüngerer Spieler als letzten behandelnden Zahnarzt seinen Kinderzahnarzt genannt, das fanden wir schon recht putzig. Und ein befreundeter Kolle- ge musste bei der Heim-WM 2010 einen russischen Spieler zusammenflicken, ohne dass er wusste, wen er da vor sich hatte. Hinterher hat sich herausgestellt, dass es sich um Superstar Alex Ovechkin handelte ... Du hast eingangs bereits erwähnt, dass Du selbst seit langer Zeit Eishockey spielst. Unter anderem hast Du von 1995 bis 1999 dem Oberliga-Kader des EHC Straubing angehört und bist mittlerweile für die Eishockey Oldies Straubing aktiv. Bist Du von Zahn- verletzungen verschont geblieben? Wie schützt Du Dich ? Beim EHC habe ich eine tolle Zeit verbracht in einem Kader mit vielen Straubinger Eigengewächsen, was zu einem guten Zusammenhalt geführt hat und wohl mit eine Grundlage dafür war, dass es jetzt die Eishockey Oldies gibt. Ich war zwar in der Oberliga eher Ergänzungsspieler und durfte mit der vierten Reihe aufs Eis, wenn die Spiele bereits entschieden waren, aber mit der 1B-Mannschaft, die damals auch ge- gründet wurde, haben wir in der Landesliga durchaus eine gute Figur abgegeben. Bei einem Spiel in Nürnberg habe ich einmal „in die Bande gebissen“ und kann nur berichten, dass es bessere lukullische Spezialitäten gibt (lacht). Ich weiß also aus eigener, schmerzhafter Erfahrung, was eine Frontzahn- verletzung ist. Aber das gehört eben zum Risiko und somit einfach dazu – wie andere Verletzungen auch. Eishockey ist ein relativ harter Sport, in der Gesamtheit betrachtet, sind schwere Verletzungen aber die Ausnahme. Bei den Oldies geht es ohne Körperkontakt und Schlagschuss etwas ruhiger zu, von daher trage ich meinen Mundschutz mittlerweile nur noch bei bestimmten, hitzigeren Spielen. Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview, Max. Weiter- hin viel Erfolg im Beruf und viel Freude im Eishockeysport. Interview: Florian Stögmüller
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