Powerplay | Saison 2024/25 | Ausgabe 3
Es ist Zeit für ein Karmeliten! Neues aus der Karmeliten Brauerei Welt Heute tauchen wir in unsere lange Historie ein und stel- len euch die Tradition des „letzten alten Bier“ oder auch „Brauerei Silvester“ vor. Ab Ende September laden viele Brauereien und Gasthäuser gerne „zum letzten alten Bier“ ein. Was sich zunächst unge- nießbar anhört, ist in Wirklichkeit ein geselliger Brauch aus früheren Zeiten: „Im September waren früher die Bierlager leer, die Hopfen- und die Braugerstenernte eingebracht: Also die beste Zeit, um vor Beginn der Winterbierproduktion Bilanz zu ziehen. Reste aus den Bierlagern – „das letzte alte Bier“ – wurden gemeinsam getrunken. Auch wurde damals am letzten Tag im September das Braugetreide bezahlt und somit das Geschäftsjahr zu Ende gebracht.“, erklärt Christoph Kämpf, der Geschäftsführer der Karmeliten Brauerei. Heute wird das ganze Jahr über gebraut, trotzdem lässt die Brauerei diese schöne Tradition wieder aufleben und lädt jedes Jahr Ende September ehrenamtliche Mitglieder von Vereinen und Vertreter der umliegenden Orte zum Brauerei Silvester in ein Gasthaus der Region ein. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als Carl von Linde die ersten Kühlmaschinen in Brauereien installierte, musste das Bier mithilfe von natürlichem Eis kalt gehalten werden. Das Eis wurde meist aus zugefrorenen Seen gewonnen und in unterirdischen Bierkellern gelagert, wo es das Bier bis in die Sommermonate kühlte. Bei der letzten Bierproduktion Ende März wurde häufig ein etwas stärkeres „Märzenbier“ ein- gebraut, um es über den Sommer besser haltbar zu machen. Meist schenkten die Brauer dann ihre letzten Vorräte des Märzenbieres Ende September aus. Nach der Hopfen- und Getreideernte im Herbst, begann anschließend die Produktion von frischem Bier über die Wintermonate. Partner im Fokus Powerplay 88 |
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