Powerplay | Saison 2025/26 | Ausgabe 3
Powerplay Über den Tellerrand geblickt USA, Kanada sind natürlich die klassischen Spitzenreiter. Aber auch Finnland und Tschechien sind richtig starke Teams. Ich finde, dass man dort aber generell kein Team unterschätzen darf. Wie sieht die Vorbereitung für euch aus? Mit den Mädels von der Sportfördergruppe der Bundeswehr (Anmerkung aus der Redaktion: Viele der DEB- National- spielerinnen sind bei der Sportfördergruppe der Bundes- wehr, weil es sonst finanziell / zeitlich im deutschen Sys- tem praktisch nicht anders geht) treffen wir uns alle paar Wochen zu Lehrgängen in Füssen für ein paar Tage. Und auch der Deutschland-Cup bietet für uns natürlich auch die Möglichkeit, gemeinsam Partien zu bestreiten. Und an- sonsten trainiert jede natürlich im Rahmen der Saison in ihrem jeweiligen Club. Welche persönlichen Ziele hast du für die kommenden Jahre - sportlich und abseits des Eises ? Sportlich wünsche ich mir natürlich, dass wir bei den olym- pischen Spielen und auch in den weiteren Turnieren mit der Frauen-Nationalmannschaft gut abschneiden. Ich wünsche mir aber auch, dass sich das Frauen-Eishockey in Deutsch- land weiterentwickelt, die Liga vielleicht größer und stärker wird, damit wir auch den Zuschauern ein attraktives Eis- hockey bieten können. Was mir auch sehr am Herzen liegt, ist, dass die jüngeren Spielerinnen noch mehr gefördert werden und nicht „zur Seite geschoben“ und nicht gefördert werden, nur weil sie Mädels sind. Privat wünsche ich mir, dass ich gesund und verletzungsfrei bleibe. Wie würdest du die aktuelle Situation des Frauen-Eishockeys in Deutschland beschreiben? Es hat sich natürlich schon einiges getan. Die mediale Auf- merksamkeit ist um Einiges gestiegen - unter anderem, weil MagentaSport auch die Spiele der DEB-Frauen überträgt. Das schätzen wir wirklich sehr. Trotzdem ist man natürlich noch nicht da, wo das Männer-Eishockey jetzt ist. Grund- sätzlich ist die Liga in Deutschland recht klein und daher sind die Spiele vielleicht auch nicht so attraktiv für die Zuschauer, weil das Niveau in der DFEL nicht ganz so hoch ist, wie bei internationalen Duellen - aber das ist auch ganz normal. Wo siehst du die größten sportlichen und struk- turellen Unterschiede zu anderen Ländern, wie USA, Kanada oder auch Schweden? Zum einen verdienen die Sportler:innen dort natürlich Geld. Bei uns ist das ja lediglich über die Bundeswehr gegegeben und da sind die Plätze natürlich auch begrenzt - was bedeu- tet, dass nicht jede Nationalspielerin dort einen Platz erhält. Und auch die Nachwuchsarbeit ist dort ganz anders: in den Ländern gibt es viel mehr Mädels, die sich für eine Karriere im Profisport entscheiden. So hat die jeweilige National- mannschaft auch mehr Auswahl und der Konkurrenzkampf wird größer. Wenn du eine Sache am Frauen-Eishockey sofort ver- ändern könntest - welche wäre das? Ich glaube, dass aktuell noch die Anerkennung fehlt, die das Frauen-Eishockey verdient. Gleichzeitig würde ich mir für die Liga auch ein körperbetonteres Spiel wünschen, da wir dadurch den Zuschauern ein attraktiveres Sporterlebnis bieten könnten. Wo siehst du das Frauen-Eishockey in fünf bis zehn Jahren? Das Eishockey jetzt ist ja schon auf einem ganz anderen Level, wenn ich das mit der Zeit vergleiche, zu der ich zur Nationalmannschaft ge- kommen bin. Und ich den- ke und hoffe, dass sich das auch künftig noch we ite rentwi cke l n wird. Die Mädels, die aus dem Nachwuchs hochkommen sind alle super. | 13 Straubing Tigers www.tigershockey.de
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