Sechs-Punkte-Wochenende dank 6:4-Auswärtssieg in Wolfsburg

Sonntag, 14. Januar 2024
14.01.2024

Die Straubing Tigers schenken ihrem scheidenden Kapitän Sandro Schönberger einen 6:4-Auswärtssieg bei den Grizzlys Wolfsburg zu seinem 37. Geburtstag. Trotz zweimaligem Rückstand fanden die Niederbayern einen Weg zum Sieg – nicht zuletzt dank dreier Treffer in Überzahl. Und dürfen sich somit über ein Sechs-Punkte-Wochenende freuen.

Ausgangslage

Am 38. Spieltag in der PENNY DEL-Saison 2023/24 reisten die Straubing Tigers nach Niedersachsen zu den Grizzlys Wolfsburg. Aus den bisher zwei Spielen in dieser Saison konnten die Straubinger nur einen Punkt mitnehmen. Auch der direkte Vergleich spricht für die Wolfsburger, die 46 der insgesamt 80 Aufeinandertreffen beider Teams in der DEL zu ihren Gunsten gestalten konnten. In der Tabelle sind die Tigers (3.), die in der laufenden Spielzeit acht Punkte mehr gesammelt haben, allerdings vor den Grizzlys (7.) zu finden.

Tigers-Headcoach Tom Pokel musste weiterhin auf den verletzten Marcel Müller verzichten. Nicht im Lineup der Tigers standen darüber hinaus Hunter Miska, Cody Lampl, Benedikt Kohl und Linus Brandl. Im Tor der Straubinger bekam abermals Florian Bugl den Vorzug.

Nicht für die Grizzlys Wolfsburg auflaufen konnten die Verletzten Hannibal Weitzmann (Unterkörperverletzung), Ryan Button (Beinverletzung), Fabio Pfohl (Armverletzung) und Matt White (Beinverletzung). Auch Armin Wurm war nicht im Aufgebot. Das Grizzlys-Gehäuse hütete Dustin Strahlmeier.

Spiel

Die Straubing Tigers starteten druckvoll in die Partie und setzten sich in den ersten Minuten immer wieder in der Offensivzone fest. Ein erster Warnschuss von Parker Tuomie strich in der dritten Spielminute knapp am Grizzlys-Tor vorbei. Auf der Gegenseite dauerte es knapp viereinhalb Minuten, bis die Gastgeber das erste Mal gefährlich vor Florian Bugl auftauchten – Andy Miele setzte seinen Schuss aber am Tor vorbei. In der sechsten Minute startete Chris Wilkie nach einem Puckverlust der Straubinger im Angriffsdrittel einen Alleingang, Florian Bugl verhinderte jedoch den Rückstand, indem er keine Lücke preisgab und den Schuss mit der Fanghand parierte. Auch Lucas Dumont scheiterte im Nachgang mit der Rückhand. Die Tigers brachten zahlreiche Schüsse auf das Tor, ohne jedoch zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. In der zehnten Spielminute wurde Jean-Christophe Beaudin regelwidrig zu Fall gebracht und rutschte gemeinsam mit dem Puck ins Tor. Die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis und bestätigten ihre Entscheidung auf dem Eis: 1:0 für die Hausherren. Und J.C. Beaudin legte nach: Er schnappte sich die Scheibe hinter dem eigenen Tor, lief alleine über das Feld und ließ Bugl mit einem trockenen Handgelenkschuss über die Stockhand keine Abwehrchance. Nur 18 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Treffern. Die Tigers bemühten sich um eine schnelle Antwort, fanden aber kein Durchkommen. Im ersten Powerplay der Tigers musste Florian Bugl zunächst in höchster Not gegen Justin Feser retten, um den Shorthander zu verhindern. Im direkten Gegenzug wurden die Straubinger für ihre Offensivbemühungen belohnt: Parker Tuomie konnte den Puck ungehindert annehmen und überwand Dustin Strahlmeier zum 1:2-Anschluss. In der letzten Spielminute des ersten Drittels wurde erneut eine Strafe gegen Wolfsburg ausgesprochen – und wieder waren die Tigers in Überzahl erfolgreich: Marcel Brandt hämmerte den Puck mit einem Onetimer in die Maschen und stellte somit alles wieder auf Anfang.

Parker Tuomie brachte die Straubing Tigers nach dem Doppelschlag von JC Beaudin auf 1:2 heran.

Zwei Minuten waren im Mittelabschnitt gespielt, da musste Tuomie für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Das mit 90 Prozent Erfolgsquote beste Penaltykilling der Liga ließ aber nicht einen einzigen Abschluss für die Grizzly zu. Als die Tigers wieder komplett waren, versuchte Spencer Machacek, Bugl mit einem Wrap-around zu überwinden, Straubings Goalie war alerdings auch hier auf dem Posten und stoppte auch den Nachschuss (27. Spielminute). JC Lipon musste in der Folge wegen Stockschlags vom Eis, was Michael Clarke und Tim Brunnhuber aber nicht daran hinderte, auch in Unterzahl eine gute Chance zu generieren: Clarke bediente Brunnhuber, dessen Schuss das Tor jedoch knapp verfehlte. Auf der anderen Seite war Bugl bei einem Break von Darren Archibald gefordert. Und nun kamen auch die Wolfsburger in ihre Überzahlaufstellung, doch die Unterzahlformation der Niederbayern hielt sich weiter schadlos. Nach abgelaufener Strafzeit nahmen die Gäubodenstädter das Heft wieder in die Hand. Nach erfolgreichem Forecheck von Straubings nominell vierter Angriffsreihe kam Mario Zimmermann in zentraler Position an den Puck, schaute kurz und brachte den Puck dann mit einem platzierten Schuss im Tor unter (30. Min.). Mit seinem ersten Saisontreffer war das Spiel gedreht und die Tigers lagen erstmalig an diesem Abend in Führung. Zwei Minuten später konnte Strahlmeier einen Schuss von Justin Scott gerade noch über das Tor lenken. Straubing agierte nun vermehrt aus der Defensive heraus. Im dritten Überzahlspiel der Niedersachsen – Mike Conolly saß wegen hohen Stocks in der Kühlbox – musste Florian Bugl zweimal gegen JC Beaudin eingreifen. Aber auch diesmal war dem Powerplay der Grizzlys kein Erfolg beschieden. So ging es mit der knappen Führung von 3:2 für die Tigers zum zweiten Mal in die Kabine.

Die Straubing Tigers feiern Mario Zimmermann für seinen Treffer zum 3:2.

Das Schlussdrittel eröffnete Wolfsburgs Verteidiger John Ramage mit einem Pfostenschuss. Gute Abschlüsse waren danach erst einmal Mangelware. Julian Chrobot fand mit einem Schuss aus der Halbdistanz ebenso wenig ein Durchkommen wie wenig später Marcel Brandt, der vors Tor zog, aber einen Moment zu lange zögerte. Aus spitzem Winkel scheiterte auch Mark Zengerle an Strahlmeier (47. Min.). Bei angezeigter Strafe gegen die Tigers erzielten die Grizzlys schließlich doch den Ausgleich: Der in der Mitte freistehende Jannik Möser wurde durch Andy Miele perfekt bedient und traf per Direktabnahme zum 3:3 (50. Min.). Wolfsburg setzte nach und kam eine Minute später zum 4:3, als Luis Schinko den Puck vors Tor brachte, die Vorderleute von Florian Bugl den Puck im Slot nicht klären konnten und Jannik Möser im Nachsetzen traf. Aber die Niederbayern fanden eine Antwort auf diesen Doppelpack. Michael Clarke setzte seinen Lauf aus den letzten Spielen fort und sorgte mit seinem sechsten Saisontor für den neuerlichen Ausgleich (55. Min.). Dass auch Marcel Brandt eine Streak hat, stellte dieser wenig später eindrucksvoll unter Beweis: Im Powerplay zog er an der blauen Linie in die Mitte und schoss den Puck an Freund und Feind vorbei ins Netz (56. Min.). 5:4, Spiel zum dritten Mal gedreht. Zwei Minuten vor Spielende setzte Mike Stewart alles auf eine Karte und brachte einen sechsten Feldspieler für seinen Torhüter. Die Tigers hielten den Puck aber mit vereinten Kräften aus der Gefahrenzone fern. Sieben Sekunden vor Schluss landete die von Brandt aus der eigenen Zone beförderte Hartgummischeibe zum sechsten Mal im nun verwaisten Kasten der Grizzlys, das Spiel war somit endgültig entschieden.

Tim Brunnhubers Schussversuch in Unterzahl landete knapp neben dem Tor.

Ausblick

Ein weiteres Auswärtsspiel steht für die Straubing Tigers am kommenden Freitag an, wenn die Niederbayern bei den Löwen Frankfurt zu Gast sind (19.01.2024, 19:30 Uhr, Eissporthalle, Frankfurt). Für nächsten Sonntag ist die Partie gegen die Augsburger Panther terminiert (21.01.2024, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am Freitag der darauffolgenden Woche tritt die Mannschaft von Tom Pokel bei der Düsseldorfer EG an (25.01.2024, 19:30 Uhr, PSD Bank Dome, Düsseldorf).

Übertragung

Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.

Ticketing

Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.

Grizzlys Wolfsburg vs. Straubing Tigers 4:6 (2:2, 0:1, 2:3)

Tore: 1:0 (09:14) Beaudin J.C. (EQ); 2:0 (09:32) Beaudin J.C. (Ramage J., Dumont L., EQ); 2:1 (17:42) Tuomie P. (Zengerle M., Lipon J., PP1); 2:2 (19:26) Brandt M. (Samuelsson P., Tuomie P., PP1); 2:3 (29:22) Zimmermann M. (Daschner S., Schönberger S., EQ); 3:3 (49:14) Möser J. (Miele A., Archibald D., EQ); 4:3 (50:22) Feser J. (Archibald D., Schinko L., EQ); 4:4 (54:10) Clarke M. (Mattinen N., Lipon J., EQ); 4:5 (55:32) Brandt M. (Zengerle M., Tuomie P., PP1); 4:6 (59:53) Brandt M. (EQ-EN).

Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier (Albrecht) – O’Connor, Krupp, Schinko, Feser, Archibald – Martinovic, Möser, Braun, Fauser, Chrobot – Ramage, Zajac, Wilkie, Beaudin, Dumont – Kneisler, Mueller, Miele, Machacek.

Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Samuelsson, Braun, Connolly, Samanski, Sheehy – Brandt, Mattinen, Schönberger, Brunnhuber, Clarke – Zimmermann, Daschner, Tuomie, Zengerle, Bradley – Klein, Fonstad, Scott, Lipon.

Strafen: Wolfsburg: 8 Minuten – Straubing: 8 Minuten

Zuschauer: 2.517

Schiedsrichter: S. Hunnius / M. Iwert

Spielstätte: Eis Arena, Wolfsburg

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