Straubing arbeitet sich aus der Niederlagen-Serie: Mit einem 4:3 nach Verlängerung gegen Aufsteiger Frankfurt punkten die Tigers nach zuletzt nur einem Punkt aus vier Begegnungen doppelt. Dabei konnte die Mannschaft von Tom Pokel einen zweimaligen Rückstand egalisieren, musste dann aber selbst in Führung liegend 17 Sekunden vor Schluss den Ausgleichstreffer hinnehmen. Siegtorschütze in der Verlängerung war Travis St. Denis.
Ausgangslage
Nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen standen die Straubing Tigers gegen Aufsteiger Frankfurt schon unter Zugzwang, wenn man den eigenen Ansprüchen nicht hinterherlaufen wollte. Bislang standen sich die beiden Teams 14 Mal in der DEL gegenüber, dabei konnten die Tigers das Eis nur drei Mal als Sieger verlassen. Das letzte Liga-Aufeinandertreffen fand vor zwölfeinhalb Jahren im März 2010 statt, danach hatte sich Frankfurt aus der DEL zurückgezogen.
Nicht im Aufgebot der Tigers waren heute Joshua Samanski (verletzt), Yannik Valenti, Benedikt Kohl, und Trent Bourque (überzählig). Auf Seiten der Löwen Frankfurt fehlte Ryan Olsen (gesperrt), außerdem verzichtete Frankfurts Coach Gerry Fleming auf Reece Scarlett und Brett Breitkreuz.
Spiel
Die erste Szene des Spiels gehörte den Tigers, doch Mike Connolly zögerte nach einem Pass von Jason Akeson zu lange und verpasste letztlich die Gelegenheit zum Abschluss. In der zweiten Spielminute wanderte Luke Adam wegen Hakens auf die Strafbank, aber das Penaltykilling der Tigers ließ nicht viel zu. Das Momentum blieb jetzt auf Seiten der Gäste, die dann in Minute sieben auch in Führung gingen. Die Straubinger Verteidigung brachte den Puck nicht aus dem eigenen Drittel, Brendan Ranford setzte sich an der Bande durch und bediente Dominik Bokk, der aus zentraler Position genau in den Winkel zum 0:1 traf. Bei angezeigter Strafe gegen Frankfurt setzten sich die Hausherren im Verteidigungsdrittel der Löwen fest (13.), brachten aber den Puck nicht im Tor unter. Im folgenden Powerplay kam Jason Akeson frei vor Jake Hildebrand an den Puck, aber auch er überlegte zu lange beim Torschuss. Während bei Straubing auch in der Folge entweder der letzte Pass oder der Schuss nicht kamen, schlossen die Frankfurter ihre Angriffe geradliniger ab. Doch auf Hunter Miska, der erneut das Tigers-Tor hütete, war Verlass. Die nächste Gelegenheit zum Ausgleich bot sich gut drei Minuten vor Ende des ersten Spielabschnitt, als die Tigers nach Strafe gegen Dylan Wruck wegen Beinstellens erneut eine Überzahl zugesprochen bekamen. Von hinter dem Tor kam die Hartgummischeibe zu Luke Adam, der mit seinem ersten Rückhandschuss noch scheiterte, doch er schnappte sich den Abpraller und hatte keine Mühe mehr, den Puck am nun bereits geschlagenen Goalie Hildebrand vorbeizubringen (18.). JC Lipon hatte unmittelbar danach die große Chance, seine Farben in Führung zu bringen, als er bei einem Konter perfekt von Mark Zengerle in Szene gesetzt wurde – er zielte jedoch knapp am Tor vorbei. So ging es beim Spielstand von 1:1 zum ersten Seitenwechsel.
Im Mittelabschnitt machten die Niederbayern mehr für das Spiel, doch auch Frankfurt blieb bei Gegenstößen gefährlich. Tim Brunnhuber scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Hildebrand (24.). In ernste Bedrängnis gerieten die Straubinger, als nacheinander Ian Scheid und Cody Lampl in die Kühlbox mussten und die Tigers somit 99 Sekunden doppelte Unterzahl überstehen mussten. Doch in dieser Situation hatte nach einem Fehler im Spielaufbau der Frankfurter zunächst Mike Connolly eine Großchance zur Führung, als er allein auf das Frankfurter Tor zulief, aber an Hildebrand scheiterte. Acht Sekunden vor Ablauf der zweiten Strafzeit kam es dann, wie es kommen musste und die Hessen gingen erneut in Führung. Rylan Schwartz wurde von Carson McMillan freigespielt und vollendete mit einem trockenen Handgelenkschuss zum 1:2 aus Sicht der Tigers (26.). Frankfurt stand danach gut, sodass die Tigers zwar immer wieder ins Offensivdrittel kamen, aber keinen Weg zum Tor fanden. Erneut sollte es dann in Überzahl klappen: JC Lipon verdeckte dem Frankfurter Torhüter im Slot die Sicht, Travis St. Denis zog ab und sein Schuss landete zum erneuten Ausgleich im Tor der Löwen (36.). Die Tigers nahmen nun das gegnerische Tor unter Dauerbeschuss, allein der Führungstreffer wollte nicht fallen. In den beiden Schlussminuten des Drittels tauchte auch Frankfurt zweimal gefährlich vor Miska auf, doch zunächst verpasste Nathan Burns und dann war der Straubinger Goalie Endstation für die Frankfurter Bemühungen. Und so war der Spielstand auch zur zweiten Drittelpause unentschieden.
Das Schlussdrittel begann zerfahren. Die erste gute Chance für Straubing ergab sich nach zweieinhalb Minuten, der Schuss von JC Lipon war jedoch zu unplatziert. In Minute 45 hatte Miska dann Probleme, den Puck zu lokalisieren, aber diese Situation blieb ohne Folgen für Straubing. Die Tigers drängten auf die erstmalige Führung an diesem Abend, aber das notwendige Glück im Abschluss war ihnen zunächst nicht hold. Die Angriffsbemühungen der Heimmannschaft wurden dann unterbrochen, als Tigers-Kapitän Sandro Schönberger eine Zwei-Minuten-Strafe wegen unnötiger Härte aufgebrummt bekam (49.). Mit konzentrierter Verteidigungsarbeit hielt sich Straubing schadlos, das was auf sein Tor kam entschärfte Miska. In kompletter Stärke erhöhten die Tigers sofort wieder die Schlagzahl und nun zog Frankfurt eine Strafe. Wiederum bewiesen die Tigers, dass sie Powerplay können: Jason Akeson passte in die Mitte und aus kurzer Distanz schoss Travis Turnbull die Niederbayern zum ersten Mal an diesem Abend in Führung (53.). Frankfurt musste nun kommen – und tat das auch. Mehrmals konnte sich Hunter Miska in der Schlussphase als sicherer Rückhalt auszeichnen und hielt die knappe Führung fest. Anderthalb Minuten vor Spielende riskierte Frankfurt alles und brachte einen sechsten Feldspieler für Jake Hildebrand. Straubing vergab zweimal die Chance, ins leere Tor zu schießen. Nach gewonnenem Anspiel von Frankfurt konnte Miska den ersten Schuss von Carter Rowney noch im Spagat klären, den Abpraller bekam jedoch Dominik Bokk auf den Schläger und lupfte 17 Sekunden vor Schluss den Puck zum 3:3 ins Tor.
In der Overtime dauerte es keine Minute, bis von die Tigers den Zusatzpunkt bejubeln durften. Travis St. Denis wurde von Marcel Brandt freigespielt, zog vors Tor und ließ Hildebrand mit seinem Schuss unters Dach keine Abwehrchance.
Ausblick
Am kommenden Dienstag reisen die Gäubodenstädter nach Villach, wo sie in ihrem vorletzten CHL-Gruppenspiel auf den EC VSV treffen (04.10.2022, 20:20 Uhr, Stadthalle Villach). In der Liga steht am nächsten Sonntag das Auswärtsspiel bei den Kölner Haien an (09.10.2022, 16:30 Uhr, LANXESS arena, Köln), bevor am darauffolgenden Dienstag das CHL-Rückspiel gegen die Adler aus Villach stattfindet (11.10.2022, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Übertragung
Die Partien der Penny DEL werden live bei MagentaSport übertragen, die Begegnungen der Champions Hockey League werden live auf Sport1.de gestreamt. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Löwen Frankfurt 4:3 n.V. (1:1, 1:1, 1:1, 1:0)
Tore: 0:1 (06:53) Dominik Bokk (Brendan Ranford, EQ); 1:1 (17:54) Luke Adam (Brandon Manning, PP1); 1:2 (25:46) Rylan Schwartz (Carson McMillan, Dylan Wruck, PP1); 2:2 (35:03) Travis St. Denis (Marcel Brandt, PP1); 3:2 (52:50) Travis Turnbull (Jason Akeson, Michael Connolly, PP1); 3:3 (59:44) Dominik Bokk (Carter Rowney, Simon Sezemsky, EQ-EA); 4:3 (60:59) Travis St. Denis (Marcel Brandt, EQ).
Straubing Tigers: Miska (Bugl) – Manning, Scheid, Tuomie, Connolly, Akeson – Brandt, Lampl, St. Denis, Adam, Turnbull – Klein, Daschner, Leier, Zengerle, Lipon – Zimmermann, Schönberger, Brunnhuber, Eckl.
Löwen Frankfurt: Hildebrand (Kucis) – Sezemsky, Maginot, Bokk, Rowney, Ranford – Vandane, Gläßl, Moser, Wruck, Eisenmenger – Wirt, McNeill, Elsner, McMillan, Wenzel – Freis, Vogt, Burns, Schwartz.
Strafen: Straubing: 8 Minuten – Frankfurt: 10 Minuten
Zuschauer: 3.957
Schiedsrichter: M. Frano / L. Kopitz
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing